21.03.2024
ERNÄHRUNG

Die Pflanzerei: Schnitzel und Co. bei kikaLeiner nun auch vegan

In Möbelhaus-Restaurants dürfen Leberkäse, Schnitzel und Cordon Bleu nicht fehlen. Was bisher fehlte, war jedoch eine vegane Alternative, die das Wiener Startup „Die Pflanzerei“ nun in die kikaLeiner-Filialen bringt.
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(c) Die Pflanzerei

Jahrelang haben Möbelhäuser Kund:innen mit Billigpreisen in ihre Restaurants und damit auf ihre Verkaufsfläche gelockt. Schnitzel mit Beilage um 2,50 Euro: Mit dieser Aktion hat der Möbelriese XXXLutz 2020 schließlich für Aufruhr gesorgt. Mittlerweile fällt auf, dass Nachhaltigkeit und Tierwohl in Möbelhäusern verstärkt betont werden – so auch bei kikaLeiner, wo nun die vegane Hausmannskost des Wiener Startups „Die Pflanzerei“ angeboten wird. Vergangenen Donnerstag startete die Kooperation offiziell, im Laufe dieser Woche wird sie österreichweit ausgerollt, bis der Gustl-Leberkäse, das Wiener Mitzl und das Mitzl Bleu österreichweit in allen 17 kikaLeiner-Filialen erhältlich sind. Gründerin Nadina Ruedl erhofft sich dadurch mehr Bewusstsein für Fleischalternativen.

Problemkind Erbse

Nach wie vor tue sich viel zu wenig, was pflanzliche Proteine in Österreich betrifft. Problemkind sei für Ruedl, wie brutkasten bereits berichtete, nach wie vor die Erbse: die bezieht die Pflanzerei aus Frankreich. „Hättest du mich vor zwei Jahren gefragt, hätte ich gesagt, ich bekomme alles aus Österreich, bis hin zum Rapsöl“, so Ruedl. Mit dem Wachstum ihres Startups sei dafür mittlerweile die Verfügbarkeit und Liefergarantie bei den Rohstoffen in Österreich nicht gegeben. Mangels Information und Subventionierung sei es für Landwirtschaften schwierig, von Tieren auf Pflanzen umzusteigen: “Wenn du Erbsen machst, hilft dir gar keiner. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, kannst du in dem Fall sagen”, sagt Ruedl. Mit der Pflanzerei wolle sie die Landwirtschaft zukunftsfähig für vegane Produkte machen. Möglich sei das nur durch faire Kommunikation zwischen allen Parteien – und ohne Bashing.

“Was der Landwirtschaftsminister sagt, ist egal”

Seit Jahren spricht sich die 38-Jährige für mehr pflanzliche Landwirtschaft in Österreich aus und scheut sich nicht, sich auf Diskussion einzulassen. Erst kürzlich echauffierte sich Landwirtschaftsminister Totschnig über eine Studie, die besagt, dass der Großteil der Menschen aufgeschlossen für Fleischalternativen aus dem Labor sei. „Was der Landwirtschaftsminister sagt, ist egal. Der Markt wächst“, so Ruedl. Fleischalternativen wie pflanzliche und In-Vitro-Produkte würden bis 2024 den Markt dominieren. „Trotzdem wird die Viehwirtschaft in Österreich auch noch dafür subventioniert, dass 93 Prozent der Tiere auf Vollspaltböden gehalten werden – nur, damit ihr Fleisch in Österreich zu Billigstpreisen angeboten werden kann.”

Auch die Kooperation mit kikaLeiner sei ein wichtiger Schritt in diese Zukunft. Der Markt müsse aufgemacht und vegane Produkte präsent werden, so Ruedl. kikaLeiner ist der erste Gastro-Kunde der Pflanzerei, der ihre Produkte österreichweit anbietet. “Für die Vision von der Pflanzerei, nämlich Leuten vegane Hausmannskost näher zu bringen, ist kikaLeiner ein extrem wichtiger Partner“, so Ruedl.

Neues Jahr, neue Ziele

Ihre Pflanzerei hat die gebürtige Salzburgerin in Wien verwurzelt. Dort war auch ein Pop-up-Store zusammen mit Bali-Frühstück-Anbieter Hank Ge geplant – brutkasten berichtete. Das Projekt liege jedoch derzeit auf Eis: „Momentan ist so ein großer Umbruch in der Gastronomie. Tag für Tag machen Geschäfte zu. Für mich braucht es da noch etwas Ruhe und Geduld“, so Ruedl. Für 2024 hat sie bereits neue Ziele: dazu gehört auch, sich stärker im Einzelhandel zu positionieren. So soll auch der dünn aufgeschnittene Leberkäse „Feiner Gustl“ bald in den Billa-Regalen liegen. Außerdem möchte Ruedl sich noch stärker für ihr Herzensthema einsetzen: die pflanzliche Landwirtschaft in Österreich zu stärken. Bereits jetzt hält sie Vorträge, besucht Schulen und geht zu Talkshows, um die Krisen in der Landwirtschaft zu besprechen.

“Zu 1000 Prozent” keine Finanzierungsrunden

Oberste Priorität sei jedoch, den Online-Shop zum Hauptstandbein des Startups zu machen. Ohne Fremdkapital sei der Ausbau vom Direktvertrieb besonders wichtig. Ein Weg, für den sich Ruedl bewusst entschieden hat: als dreiköpfiges Team setzt sie auf Eigenkapital und Leistung, an Investor:innen möchte sie nicht gebunden sein. Auch dem 100.000 Euro-Angebot, das sie im Format „2 Minuten 2 Millionen“ erhielt, folgte keine Unterschrift. „Für mich ist das, wie wenn du heiratest“, erklärt Ruedl. Sie wolle ihre Zeit damit verbringen, ihr Unternehmen voranzubringen, anstatt sich vor Investor:innen zu rechtfertigen. Und das soll auch so bleiben: Auf die Frage hin, ob weitere Finanzierungsrunden geplant sind, antwortet Ruedl: „Dazu kann ich zu 1000 Prozent nein sagen.“

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v.l. Georg Kopetz, Co-Founder und CEO von TTTech, sowie Lars Reger, Chief Technology Officer bei NXP | (c) NXP Semiconductors und Robert Fritz

Im Jahr 2022 sorgte TTTech mit einem Investment von 250 Millionen Euro durch Audi und Aptiv für Aufsehen und erreichte damit Unicorn-Status (brutkasten berichtete). Nun macht das Wiener Technologieunternehmen erneut Schlagzeilen: Der niederländische Chiphersteller NXP hat eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien von TTTech Auto abgeschlossen, einschließlich des 35,8-prozentigen Anteils von TTTech. “Die All-Cash Transaktion wird mit 625 Millionen US-Dollar bewertet”, wie es in einer Aussendung am Dienstag heißt.

TTTech Auto wurde 2018 ausgegründet

Nach einer Entwicklungsphase zusammen mit dem Gründungsgesellschafter Audi wurde TTTech Auto 2018 als Automobiltechnologieunternehmen ausgegründet. Infineon, Samsung und Aptiv kamen als Gesellschafter hinzu, während TTTech Kernaktionär des Unternehmens blieb. 

Die Akquisition durch NXP soll nun eine nahtlose Integration der weltweit anerkannten Sicherheitssoftware-Expertise von TTTech Auto (MotionWise) in die sogenannte “NXP CoreRide Plattform von NXP” ermöglichen, wie es vom Wiener Unternehmen heißt. Zur Einordnung: NXP ist in über 30 Ländern vertreten und erzielte 2023 einen Umsatz von 13,28 Milliarden US-Dollar. NXP zählt somit zu den größten Chipherstellern für Autos.

“NXP und TTTech teilen die Vision, sichere und zuverlässige Systeme anzubieten. Dieser Schritt wird großartige neue Möglichkeiten eröffnen, den Übergang zu softwaredefinierten Fahrzeugen in der Automobilindustrie zu beschleunigen, und wir machen nun einen entscheidenden Schritt, der unsere Technologieführerschaft und unsere Ingenieursressourcen in Europa weiter stärken wird“ so Lars Reger, Chief Technology Officer bei NXP.

Kapital soll reinvestiert werden

Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Aktien soll in bestehende und neue Märkte investiert werden. Ziel ist es, die sicheren Netzwerk- und Steuerungslösungen von TTTech schneller voranzubringen. Diese Lösungen sollen in immer mehr intelligenten und autonomen Maschinen eingesetzt werden. Solche Maschinen finden sich in den Bereichen Off-Highway, Luft- und Raumfahrt, Robotik und Energie.

“Diese Akquisition erlaubt es NXP und TTTech Auto sich bei der Gestaltung der Zukunft der software-definierten Fahrzeuge (SDVs) sich nunmehr gemeinsam auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Die Kernunternehmen der TTTech Gruppe werden ihr Portfolio an autonomen und intelligenten digitalen Lösungen für verschiedene Anwendungen wie robotische Maschinen, die Transformation des Energiesektors sowie in Luft- und Raumfahrtsystemen sehr aktiv weiterentwickeln”, so Georg Kopetz, Mitgründer und CEO von TTTech.


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