04.08.2015

“Die Lektion, die mich 1 Milliarde Dollar kostete”

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Paige Craig war einer der Investoren, die früh mit den Airbnb-Gründern verhandelt haben.

Man liest viele Beiträge über Gründer von Startups, die Tipps geben, wie man den richtigen Investor findet. Auch über persönliche Blog-Beiträge stolpert man öfters, die Einblick in die schwierige Fundraising-Phase geben oder darüber, wieso das Closing schlussendlich (nicht) geklappt hat. Dass man allerdings aus der Sicht eines Investors erfährt, wie diese schwierige und erfahrungsreiche Phase aus der “anderen” Perspektive abläuft, kommt weniger häufig vor.

Paige Craig ist Gründer sowie Manager von Arena Ventures – ein VC, dessen Fokus auf Early Stage Investments liegt. Er ist erfahrener Angel Investor, der in über 110 Startups in den letzten Jahren investiert hat – unter anderem in große Unternehmen wie Lyft, AngelList oder Twitter. In einem sehr persönlichen Blog Beitrag schreibt er darüber, wie es war, als er die Möglichkeit hatte, in AirBnb einzusteigen – geklappt hat es allerdings schlussendlich nicht.

“Ich bin über Airbnb im August 2008 gestolpert und habe ihnen sechs Wochen später bereits ein Term Sheet für die gesamte Seed Runde übergeben. Aber in der (wahrhaftig) letzten Stunde, ist alles zerbrochen”, schreibt er. “Es ist eine ungewöhnliche Geschichte und eine jener Schlüsselerfahrungen, die meinen Zugang zu Startup-Investments am meisten beeinflusst hat”, so der Investor.

Der Beitrag von Craig ist wahrscheinlich eine Reaktion auf einen anderen Blog Beitrag. Jenen von Brian Chesky (Foto), Co-Founder von Airbnb, der über seine sieben Absagen schreibt, also über jene Investoren, die ihn stehen gelassen haben. Paige Craig zählt nicht dazu – im Gegenteil, er war einer jener Investoren, die im umgekehrten Fall “stehen gelassen” wurden. “Ich war einer der wenigen Investoren, die den Deal aktiv von August bis Oktober 2008 vorangetrieben haben, und der einzige unter ihnen, der für ein Term Sheet bereit war”.

Brian Chesky AIrbnb

Craig erkannte früh das Potential im Gastgeber-Bereich. Anfang 2007 jagte er der Idee nach dem “größten virtuellen Hotel der Welt” nach. “Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was mich zu dieser Idee gebracht hat, aber, wenn man mich kennt, dann weiß man, dass ich regelmäßig die verrücktesten Ideen bekomme, was die Welt noch braucht. Zuerst tausche ich mich dann mit smarten Freunden aus, recherchiere und brainstorme – wenn die Ideen überleben, beginne ich nach geeigneten Gründern zu suchen”, so Craig. Nachdem er dann über “Airbedandbreakfast” – Airbnbs Ursprungsname – gestolpert war, trug sich der Investor sofort auf der Homepage ein, um herumspielen zu können. Schließlich kontaktierte er die Gründer via dem “Contact Us”- E-Mail- Feld. Nachdem er das Pitch Deck zugesandt bekam, antwortete er bereits nach 48 Stunden. Er wollte die drei Burschen kennenlernen und schlug ein Treffen die darauf folgende Woche in San Francisco vor, um mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen.

“Wenn man auf die Zahlen von Airbedandbreakfast.com vom September 2008 sieht, bemerkt man eine Absprungrate der User, der Reservierungen und des Umsatzes von August bist September”, erzählt Craig. Glücklicherweise, so meint er, haben ihn diese Zahlen aber nicht interessiert. Denn: “Mein Hauptfokus lag am Team und es zu verstehen. Ich war unglaublich imponiert von ihrer Arbeitsethik, der Vision – man konnte direkt fühlen, dass diese Burschen “all-in” waren und sie von nichts zurück gehalten werden konnten” Damals benutzten die Gründer ihr eigenes eher heruntergekommenes zu Hause zum Testen der eigenen Idee.

Craig hatte Feuer gefangen und begann Introductions herzustellen, etwa zu Daniel Hoffer, dem Co-Founder von Couchsurfing. Aber er gab auch Feedback zur Seite. Zusammen begann man über die Zukunft des Produkts zu brainstormen und auch über Fundraising Strategien.

Von August bis September begann man, über eine entsprechende Unternehmensbewertung zu sprechen. “Zwei Schlüssel-Events gab es in dieser Zeit”, so Craig. Im ersten Meeting, wäre ihm aufgefallen, dass die 100.000 Dollar, die sie einsammeln wollten, schlichtweg zu wenig waren. Daher einigte man sich auf 250.000 Dollar, um auf der sicheren Seite zu sein. “Die Diskussionen danach waren eine reine Dummheit meinerseits”, schreibt Craig und bezieht sich auf das zweite Learning. Denn man habe über eine Bewertung zwischen 2 und 2,5 Millionen Dollar diskutiert. Doch nach einigen Wochen einigte man sich schließlich doch und am 26. September machten sich die Anwälte der beiden Seiten über die Verträge her.

Während diesen Extra-Wochen beschlossen allerdings die anderen Investoren, die sich ebenfalls beteiligen wollten, nicht mehr mitzumachen. Somit blieb Craig als einziger Investor übrig, der aber an dem Deal festhielt und weiterhin an die Burschen glaubte.

Ende September kam er zum Closing-Dinner in einem kleinen Café in San Francsico. Man schüttelte die Hände und die Runde plante, am nächsten Tag alles auch formalabzuschließen und unter Dach und Fach zu bringen.

“Am nächsten Tag rief mich mein Anwalt an und teilte mir mit, dass er noch nichts von Brian gehört habe”, doch Craig blieb ruhig – wieso sollte er auch damit rechnen, dass noch etwas schief ging? Er schrieb Chesky, um sich zu vergewissern, dass alles gut war.

Brian Chesky meldete sich später zurück und zwar mit zunächst tollen Neuigkeiten: Y Combinator hatte seine ursprüngliche Meinung geändert und wollte nun doch investieren. “‘Großatig!’, dachte ich, ‘Ein weiterer toller Investor für die Jungs’ und es gab mir eine gewisse befriedigende Bestätigung, nachdem sich alle anderen Investoren verabschiedet hatten. Aber dann teilte mir Brian den zweiten Teil mit – nur YC würde mitmachen” Craig war geschockt. Nach sechs Wochen Arbeit war alles umsonst gewesen. “Ich wurde ausgeschlossen”

Das Learning, das Craig aus der Zeit mitgenommen hat? “Es war meine Schuld, wieso der Deal nicht zustande gekommen ist”, meint er heute. “Es war an mir, einen Weg zu finden, mich doch irgendwie zu beteiligen” Damals habe er noch nicht verstanden, wie Venture Capitals, YC und andere Mitbewerber arbeiten und funktionieren. “Heutzutage, wenn ich einen Deal finde, den ich will, jage ich ihm solange hinterher, bis ich daran sterbe und ich glaube auch nicht daran, das es einen Deal gibt, der definitiv “geclosed” ist.

Craig stellt auf seinem Blog Eintrag zusätzlich die Korrespondenz und das Original Pitch Deck von AirBnb online. Vielleicht ist er doch immer noch über den Ausgang des Deals enttäuscht – immerhin: Airbnb wurde erst kürzlich auf mehrere Milliarden Dollar bewertet.

Foto von Paige Craig: © CrunchBase

paige craig

Foto © Brian Chesky: Airbnb, Quelle

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The team around Redeem Solar Technologies Co-Founder Florian Ehrlich-Sommer benefited from the aws First International Incubator

Austria is increasingly positioning itself as an international hub for innovative entrepreneurs. A significant contributor to this development is the aws First Incubator, which will kick off a new round with a special focus call for international founders in spring 2025. This program, run by the Austria Wirtschaftsservice (aws), is designed for startup founders and founding teams, and students who want to establish a startup in Austria or have recently done so.

The aws First Incubator offers a combination of financial support, targeted mentoring, and a dynamic network – a package that helps international founders integrate into Austria’s vibrant startup ecosystem.

Financial Support for Early-Stage Startups

Financial barriers are among the biggest challenges for early-stage founders. The aws First Incubator addresses this by providing monthly personnel cost subsidies and grants for project, rental, and travel expenses. This financial support allows founders to focus fully on developing their business ideas.

However, the program goes beyond financial aid. It offers a comprehensive package of workshops, project-specific mentoring, and specialized coaching sessions. These resources ensure that startups receive not only financial support but also strategic and operational guidance.

Knowledge Transfer Through Practical Workshops

The program’s workshops deliver targeted knowledge on topics critical to startups, such as business model development, marketing strategies, patent law, and funding planning. The practical approach ensures that the content is directly tailored to the needs of the founders.

A key highlight of the program is the direct access to experts and mentors who share their years of experience in the startup and business world. This individualized support helps participants overcome specific challenges and refine their business ideas.

Success Story: Redeem Solar Technologies

An example of the program’s success is the startup Redeem Solar Technologies. Founded by Florian Ehrlich-Sommer (COO) and his international team, the company develops photocatalytic reactors for sustainable hydrogen production. Ehrlich-Sommer explains how the program helped his team sharpen their vision and gain new perspectives: “Interacting with founders from different industries and countries gave us fresh perspectives and helped refine our business model. As engineers, we tend to communicate in technical language. Through the program, we learned to present our idea clearly and understandably.”

The international team of Redeem Solar Technologies | (c) Redeem Solar Technologies

Redeem Solar Technologies uses light energy to enable chemical reactions, in order to produce hydrogen in an environmentally friendly way. The startup’s solutions are particularly relevant to the pharmaceutical and fine chemicals industries. Through the aws program, the team not only secured financial support but also made valuable connections in the Austrian startup scene.

Interdisciplinary and International Exchange

One of the most significant benefits of the aws First Incubator’s special international call is the interdisciplinary and international exchange. The participating teams come from various industries – from software startups to sustainability technologies and innovative food products. This diversity allows founders to gain insights beyond their own fields and learn from each other.

Ehrlich-Sommer highlights this exchange as a critical factor: “It was fascinating to talk to founders developing completely different solutions. This helped us question and improve our own approaches.”​

Program Structure

The program lasts up to 12 months and includes regular workshops and coaching sessions. Participants meet in Vienna to attend these sessions and learn from experts. Teams rooted outside the city will need to commute to attend the program. This, however, is far worth the effort, as co-founder Ehrlich-Sommer emphasizes: “Being in Vienna helped us get to know the local startup scene and establish valuable connections.”

An essential part of the program is the intensive selection process. During this phase, founders work with mentors and experts to refine their ideas and prepare for the program. This preparation is crucial for consecutive success.

Austria as a Startup Hub for International Founders

The aws First Incubator plays a significant role in positioning Austria as an attractive destination for international founders. The combination of financial support, targeted knowledge transfer, and a dynamic network creates optimal conditions for innovative business ideas.

The program not only supports the individual development of participating startups but also strengthens Austria’s startup ecosystem as a whole. International founders bring new impulses, ideas, and perspectives to Austria, helping to enhance the country’s innovation potential.

Applications for 2025

The next round of the aws First Incubator’s international call starts in spring 2025. Founders with an international team who want to establish their startup in Austria or have recently done so should not miss this opportunity. Applications will soon be open – a chance that could be a crucial step for a startup’s future.

For more information and application details, visit the official aws First Incubator website.


* Der Beitrag entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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