Nachdem einiges los war die letzten Tage und man bei den rasanten Entwicklungen kaum noch nachkam – hier erklärt Clemens Wasner die OpenAI-Saga – gibt es wieder eine neue Entwicklung. Sam Altman, der entlassene und eigentlich zu Microsoft gewechselte CEO kehrt wieder zurück.

Rückkehr von Altman und Vorstandsreform

Diese Mitteilung am Mittwoch war der Höhepunkt von fünf Tagen intensiver Diskussionen, Debatten und Überzeugungsarbeit nach der plötzlichen Entlassung bei dem von ihm mitgegründeten Startup.

OpenAI, das wertvollste US-Startup, sagte laut Techcrunch, es habe eine “grundsätzliche Einigung” über Altmans Rückkehr erzielt. Das Startup sei auch dabei, seinen Vorstand zu reformieren und mehrere Mitglieder zu entlassen, die wegen ihrer Entscheidung in der vergangenen Woche heftig kritisiert worden waren.

Der ehemalige Salesforce-Chef Bret Taylor, der frühere US-Finanzminister Larry Summers und Quora-Gründer Adam D’Angelo werden dem neuen Vorstand des KI-Startups angehören, hieß es. Taylor wird den Vorsitz des Gremiums übernehmen, so das Startup.

Statement auf X

Microsoft, das etwa 49 Prozent von OpenAI besitzt, wurde von der Entscheidung überrascht und beeilte sich, Altman einzustellen, um eine neue KI-Gruppe bei dem Softwarekonglomerat zu leiten. Greg Brockman, ehemaliger Präsident von OpenAI, und zahlreiche andere Mitglieder des Startups waren aus Protest gegen die Entscheidung des Vorstands zurückgetreten.

“Ich liebe OpenAI, und alles, was ich in den letzten Tagen getan habe, diente dazu, dieses Team und seine Mission zusammenzuhalten. Als ich mich am Sonntagabend entschied, zu Microsoft zu wechseln, war klar, dass dies der beste Weg für mich und das Team ist. Mit dem neuen Vorstand und mit Satyas (Anm.: CEO von Microsoft) Unterstützung freue ich mich darauf, zu OpenAI zurückzukehren und auf unserer starken Partnerschaft mit Microsoft aufzubauen”, sagte Altman in einer auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Erklärung.

Altman, Drohungen und ein Kurzzeit-CEO

Der frühere Vorstand von OpenAI – zu dem der leitende Wissenschaftler Ilya Sutskever, der unabhängige Direktor D’Angelo, die Technologieunternehmerin Tasha McCauley und Helen Toner vom Georgetown Center for Security and Emerging Technology gehörten – sah sich wegen seiner abrupten Entscheidung, für die er nie eine umfassende Erklärung abgab, einer intensiven öffentlichen Kritik ausgesetzt.

Aus Frustration über den früheren OpenAI-Vorstand begannen mehrere Investor:innen, Möglichkeiten zu erkunden, die Vorstandsmitglieder zu verklagen, wie Reuters am Dienstag berichtete. Auch drohten über 500 Mitarbeiter:innen zu kündigen, sollte man Altman nicht zurückholen, darunter auch Sutskever.

Emmett Shear, der ehemalige Geschäftsführer von Twitch, der am Sonntag zum Interims-Chef von OpenAI ernannt wurde, sieht die Entscheidung pragmatisch. “Als ich zu OpenAI kam, war ich mir nicht sicher, was der richtige Weg sein würde. Dies war der Weg, der die Sicherheit maximierte und gleichzeitig allen beteiligten Interessengruppen gerecht wurde. Ich bin froh, ein Teil der Lösung gewesen zu sein”, schrieb er auf X.