02.08.2021

“Die Höhle der Löwen”-Startup wird nun selbst zum TV-Investor

Das Gründer-Ehepaar Lemcke stand 2016 selbst mit seinem Startup vor den "Löwen". Jetzt wechseln sie Seiten.
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Anne und Stefan Lemcke von Ankerkraut © Ankerkraut
Anne und Stefan Lemcke von Ankerkraut | © Ankerkraut

Im September startet der mittlerweile zehnte Durchlauf der deutschen Startup-TV-Show “Die Höhle der Löwen”. Es gibt die Show mittlerweile lang genug, dass Gründer, die einst selbst auf der Bühne standen, nun auf der Seite der Investoren Platz nehmen: Stefan und Anne Lemcke haben 2016 ihr Startup Ankerkraut im Fernsehen gepitcht. Das Jungunternehmen war so erfolgreich, dass die Lemckes nun selbst in Startups investieren können. Ab 6. September suchen sie auf Vox neben den “Löwen” Carsten Maschmeyer, Nico Rosberg, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Nils Glagau, Judith Williams und Georg Kofler nach geeigneten Startups.

Teil-Exit und 60 Mio. Euro Jahresumsatz

Ankerkraut überzeugte 2016 in “Die Höhle der Löwen” Frank Thelen, der damals noch als Investor in der Show auftrat. Er investierte eine sechsstellige Eurosumme und half mit, das Startup aufzubauen. Das Gründer-Ehepaar setzt auf Gewürzmischungen und Tees ohne Zusatzstoffe und trifft damit offenbar einen Nerv der Zeit. 60 Millionen Jahresumsatz sollen damit nach eigenen Angaben erwirtschaftet werden. 2020 gelang ein Teil-Exit, bei dem Thelen, die beiden Gründer und ein weiterer Business Angel Anteile für einen Eurobetrag in zweistelliger Millionenhöhe an den französischen Investor EMZ verkauften.

In der zehnten Staffel “Die Höhle der Löwen” werden Anne und Stefan Lemcke aber nur eine kleine Rolle spielen und in einer Folge am 27. September 2021 auftreten. Ähnliche “Gastauftritte” gab es bereits früher in Startup-TV-Staffeln – etwa von N26-Co-Founder Maximilian Tayenthal in “2 Minuten 2 Millionen”. In der Vox-Show treten zum ersten Mal Gast-Investoren auf, wie der Sender in einer Aussendung bekannt gab. Thematisch gibt es laut Vox diesmal einen Schwerpunkt auf Mobility-Startups und nachhaltige Produkte. Was Vox noch verraten hat: Zwei Startups dürften jeweils gleich die Hälfte der Unternehmensanteile anbieten und ein Startup bittet die Investoren um die stolze Summe von 5 Millionen Euro.

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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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