11.02.2019

Die Erste Bank läutet das Ende der Maestro-Bankomatkarte ein

Die Erste Bank hat im Herbst letzten Jahres als erste österreichische Bank angekündigt, die klassische Maestro-Bankomatkarte ab April 2019 sukzessive durch Debit-Mastercards zu ersetzen. Aufgrund der hohen Akzeptanz der neuen Karten bei Online-Händlern sollen sich für Kartenhalter die Bezahlmöglichkeiten im Internet enorm erweitern. Wir haben mit Gerald Gruber, Österreich-Chef von Mastercard, über die Innovation der neuen Karte gesprochen.
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Maestro-Bankomatkarte
(c) Schlessman: Gerald Gruber, General Manager von Mastercard Austria und Mastercard Europe, im Interview mit dem brutkasten

Ab April startet die Erste Bank eine groß angelegte Umtauschaktion ihrer Maestro-Bankomatkarten, die Schritt für Schritt gegen neue Debit Mastercards ausgetauscht werden. Mit der Debit Mastercard werden Zahlungen, wie mit der bekannten Maestrokarte, in Echtzeit getätigt. Bedeutet: Im selben Moment, indem man etwas kauft, wird der Betrag vom Konto abgebucht. Als wesentliche Neuerung kommt hinzu, dass Kartenhalter die Debit Mastercard nun auch als elektronisches Zahlungsmittel verwenden können. Ziel dahinter ist es, die Akzeptanz im E-Commerce Bereich und im Ausland zu erhöhen.

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Im Interview mit dem brutkasten, erläutert Gerald Gruber, welche Vorteile der Umtausch den Kunden bringt und warum eine Debit-Mastercard als eine “Pay-Now-Lösung” nicht mit einer Mastercard-Kreditkarte zu verwechseln ist.

Die klassische Maestro-Bankomatkarte wird ab April 2019 bei Kunden der Erste Bank sukzessive durch eine Debit Mastercard ausgetauscht. Warum eigentlich?

Die Maestro-Bankomatkarte kommt aus einer Zeit, in der es noch stark um Bargeldabhebung am Geldautomaten ging. Später konnten Kunden in Supermärkten am “Point of Sale” damit bezahlen. Durch die Digitalisierung im Payment-Sektor, neue Bezahlmethoden und Entwicklungen im E-Commerce-Bereich ist die Maestro-Bankomatkarte technisch gesehen, nicht mehr am neuesten Stand.

Worauf ist dies zurückzuführen?

Der Grund dafür ist eigentlich banal, hat aber weitreichende Auswirkungen. Die österreichische Maestro-Bankomatkarte hat im Gegensatz zu anderen Ländern eine 19-stellige “Personal Account Number”. Die Mastercard-Kreditkarte hat hingegen nur eine 16-stellige Nummer. Obgleich man es nicht annehmen würde, hat dies für den Online-Handel aufgrund der fehlenden Kompatibilität große Implikationen. Die Maestro-Bankomatkarte ist einfach im “technischen Back-End” im Vergleich zur Debit Mastercard nicht so gut aufgestellt. Das führt in weiterer Folge zur Einschränkungen hinsichtlich der Akzeptanz dieser Zahlungsmethode bei Online-Händlern.

Welche Vorteile erhalten die Kunden durch die neue Debit-Mastercard?

Die neue Debit-Mastercard ist global standardisiert. Eine Debit-Mastercard funktioniert überall dort, wo auch eine Kreditkarte funktioniert. Das ist für die bisherigen Halter von Bankomatkarten ein enorm großer Schritt, da sie nun überall dort bezahlen können, wo auch Kreditkartenhalter bezahlen können. Für Kunden, die bis dato über keine Kreditkarte verfügen, erweitert dies den Bezahlradius im Online-Handel enorm. Die Debit-Mastercard stellt somit die Weiterentwicklung der Maestro-Bankomatkarte dar, quasi die Bank Karte 2.0.

Wie viele Maestro-Bankomatkarten werden auf die neue Debit-Mastercard umgestellt?

Derzeit gibt es in Österreich rund neun Millionen Maestro-Bankomatkarten. Nehmen wir als Beispiel die Erste Bank. Sie hat rund 750.000 Kunden mit einer Kreditkarte und 2,4 Millionen Kunden mit einer Bankomatkarte. Plötzlich können rund 1,4 Millionen Kunden auch alltägliche Services nutzen, für die sie in der Regel eine Kreditkarte hinterlegen müssen.  Als Beispiel lässt sich hier Uber anführen.

Die Erste Bank war in Österreich auch die erste österreichische Bank, die angekündigt hat, die Maestro-Bankomatkarte sukzessive gegen die neue Debit-Mastercard auszutauschen. Werden andere Banken folgen?

Ja, die Erste Bank ist sprichwörtlich die erste Bank in Österreich, die diesen Schritt gesetzt hat. Ich gehe davon aus, dass weitere Banken folgen werden.

Wie ist der Zeitplan für die Umstellung?

Neukunden der Erste Bank bekommen die Karten ab April, ebenso wie jene, die aktiv den Tausch zur Debit Mastercard bei ihrem Betreuer anfragen. Der große Kartentausch von Bestandskunden erfolgt dann im dritten und im vierten Quartal diesen Jahres. Ziel ist es, rund 1,6 Millionen Karten noch in diesem Jahr auszutauschen. 2020 folgen dann nochmals 800.000 Karten.

Warum startet der Kartentausch gerade bei der Ersten Bank und keiner anderen Bank?

Generell kann man sagen, dass die Erste Bank sehr offen für Innovation ist. Sie hat beispielsweise als eine der ersten Banken ihre Mastercard-Kreditkarten digitalisiert. Kunden können in der George-App ihre Karte hinterlegen und anschließend am “Point of Sale” kontaktlos mit ihrem Smartphone zahlen. Sie haben klar ihre Priorität definiert, vorne mit dabei zu sein.

Wird die Maestro-Bankomatkarte in absehbarer Zeit abgeschafft?

Nein, sie wird nicht abgeschafft. Die Maestro-Bankomatkarte und deren Marke wird definitiv in Österreich noch einige Jahre weitergeführt werden. Das zukunftssichere Produkt mit dem die ausgebenden Banken vorne mit dabei sind, ist jedoch sicherlich die neue Debit-Mastercard.

Produktneuheiten gehen auch immer mit Herausforderungen einher, dass Kunden darüber informiert werden. Wie wird diese Information erfolgen?

Kunden assoziieren die Marke “Mastercard” in Österreich oft ausschließlich mit der Kreditkarte. Dies hat auch historische Gründe, da die Unterscheidung zwischen den beiden Begrifflichkeiten “Kreditkarte” und “Bankomatkarte” am heimischen Markt sehr stark ist. Hier arbeiten wir eng mit den Banken zusammen, um Aufklärungsarbeit zu leisten und auf die Unterschiede hinzuweisen. Im Endeffekt obliegt die Kommunikation mit den Endkunden jedoch den Banken, da diese einen direkten Kontakt zu ihren Endkunden haben. Für die Mastercard sind nämlich alle Kartenhalter anonym.

Wie werden die Händler informiert?

Natürlich informieren wir auch die Akzeptanzstellen über die Neuerung. Die Kommunikation erfolgt dabei über die jeweiligen Acquiring-Banken. Hinter jedem Händler steht nämlich auch eine Händlerbank, wie beispielsweise SIX oder die card complete Service Bank. Zudem müssen die Angestellten im Einzelhandel oder der Gastronomie über die Neuerung informiert werden. Sie müssen am “Point of Sale” wissen, ob der Kunde mit einer Debit-Mastercard oder Mastercard-Kreditkarte zahlen will. Das Logo “Mastercard” ist nämlich auf beiden Karten zu sehen, was anfänglich zu Verwirrung führen könnte. Mit ausreichend Information wird die Umstellung allerdings kein Problem sein.

Die neue Debit-Mastercard erfüllt einige Funktionen, die eine Mastercard-Kreditkarte auch erfüllt. Stehen diese zwei Produkte nicht in einer Konkurrenz zueinander?

Es gibt einen gewissen Kannibalisierungseffekt, der aber relativ gering ausfällt. Der Effekt wird nämlich über ein Vielfaches vom Zusatzvolumen überwogen, das bei den Kunden generiert wird, die bislang online mit Karte gar nicht zahlen konnten. Daher bringt die Umstellung sowohl für die Banken, als auch die Kunden Vorteile.


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Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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