31.01.2015

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

/artikel/die-glaeserne-kreditkarte-anonymisierung-zwecklos
Kreditkarten-Informationen, die "anonymisiert" von Firmen an Dritte weitergegeben werden, sind nicht so anonym wie man annehmen möchte.

Die Geburtsstunde der Kreditkarte liegt mittlerweile 65 Jahre zurück. Im Februar dieses Jahres feiert sie ihr Jubiläum. Über die Jahrzehnte hat die Plastikkarte an Bedeutung gewonnen, aber schaffte es trotzdem nicht ganz, Zweifel ihrer Benutzer aus dem Weg zu räumen. So belegt eine Umfrage der Deutschen Telekom, dass jeder Dritte Angst vor Datenmissbrauch und Betrug im Internet hat und um die Sicherheit seines Bankkontos besorgt ist. (Link) Wie eine Studie des MIT (Massachusetts Institute of Technology) offenbart, sind diese Ängste nicht unbegründet.

Kreditkartenfirmen betonen zwar stets, dass sie Kundendaten an Dritte nur anonymisiert weitergeben, aber wie die MIT-Studie (Link) zeigt, kann eine Person auch nur mithilfe weniger Daten identifiziert werden. Nach nur vier Kreditkarten-Transaktionen kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent festgestellt werden, wer der Besitzer ist. Und das auch nach Anonymisieren beziehungsweise Verschlüsseln der personenbezogenen Daten. “Wir zeigen, dass der Datenschutz, der uns zugesichert wurde, nicht real ist”, erklärt Co-Autor der Studie Alex Pentland vom MIT. Seine Studie macht deutlich, dass lediglich eine Teilinformation über eine Person ausreicht, zum Beispiel von einem Supermarkt, um sie aus den zahlreichen augenscheinlich anonymen Karten-Transaktionen zu filtern.

In drei Schritten bereits “entlarvt”

Die Forscher haben in einem Land alle verfügbaren Daten gesammelt: Informationen von 10.000 Shops, versehen mit Zeit und Ort, wurden zusammen getragen, um herauszufinden, wie lange der Prozess einer Identifikation dauern würde, so der Leiter der Studie Yves-Alexandre de Montjoye. Nur vier Einkäufe benötigten sie – drei, wenn Preise aufscheinen – um die gesuchte Person zu identifizieren. Als Beispiel diente eine Person, die das Team als Scott bezeichnet. Am ersten Tag war dieser in einer Bäckerei einkaufen. Am darauffolgenden Tag zahlte er mit der selben Kreditkarte in einem Restaurant. Diese Informationen reichten aus, um die zwei Rechnungen einer einzigen Person zuzuordnen. Lediglich Zeit und Ort der Transaktionen reichten zur vollständigen Identifizierung aus. Sobald man diese Informationen hat, ist der Rest nicht mehr schwer. Das Forschungsteam gibt an, jegliche Transaktion von Scott nennen zu können.

Die Studie hat drei Monate lang Kreditkarten-Überweisungen von über 1,1 Millionen Menschen analysiert. Dabei konnte mit Hilfe von Zeit und Ort der Durchführung herausgefunden werden, wer die Transaktionen durchgeführt hat. Firmen entfernen zwar routinemäßig persönliche Identifikations-Merkmale von Kreditkarten-Daten, wann immer sie Informationen mit externen Unternehmen teilen, aber wie sich zeigt, sind diese Mechanismen nicht ausreichend. Die Studie des MIT zeigt nun, dass “anonym” nicht anonym ist.

Den Ergebnissen zufolge sei es auch einfacher Frauen zu identifizieren – auch wenn die Experten nicht erklären können, weshalb.

Düstere Aussichten für die Zukunft

Rebecca Herold, Beraterin und Autorin, meint, dass solche Studien zeigen “wie Metadaten benützt werden können um Individuen genau auszumachen. Laut der Autorin Rebecca Herold wirft das die Frage auf, wie solche Informationen genutzt werden könnten beziehungsweise bereits in Hinblick auf Versicherungs-Kalkulationen oder Forderungen, sowie bei Bewerbungen um Kredite und Hypotheken genutzt werden”.

[Edit: Wie auch die wahre Identität von Scott nicht  preisgegeben wurde, so wurde auch nicht veröffentlicht, in welchem Land die Studie durchgeführt wurde.]

Zuerst gesehen auf: Associated Press

 

Deine ungelesenen Artikel:
18.12.2024

Freundschaften im Job: Diese Bundesländer sind am geselligsten am Arbeitsplatz

Manchmal passiert es einfach. Aus Kolleg:innen werden Freunde. Was dabei hilft und welche Folgen Freundschaften im Job haben kann, zeigt eine Umfrage von willhaben.
/artikel/freundschaften-im-job-diese-bundeslaender-sind-am-geselligsten-am-arbeitsplatz
18.12.2024

Freundschaften im Job: Diese Bundesländer sind am geselligsten am Arbeitsplatz

Manchmal passiert es einfach. Aus Kolleg:innen werden Freunde. Was dabei hilft und welche Folgen Freundschaften im Job haben kann, zeigt eine Umfrage von willhaben.
/artikel/freundschaften-im-job-diese-bundeslaender-sind-am-geselligsten-am-arbeitsplatz
Freundschaft, Freundschaft im Job
(c) Stock.Adobe/charmedlightph - Freundschaften am Arbeitsplatz können positive Effekte auslösen.

Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die gläserne Kreditkarte – Anonymisierung zwecklos