20.04.2021

Die Boys & Marie: Pop-up-Jung-Gründer haben Blut geleckt

Marie Söllhammer und Moritz Pennetzdorfer sind Jung-Unternehmer und haben gemeinsam mit Gerald Wahl "Die Boys & Marie" gegründet. Konkret: Pop-up-Restaurants. Auch wenn der Deal mit "2min2mio"-Investor Martin Rohla noch nicht unterschrieben ist und sie Pläne geändert haben - die zwei Jungspunde und der Marketing-Profi wissen genau, wohin es gehen soll.
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Die Boys und Marie, Boys und Marie, Pop-up, Pop-up Restaurants,
(c) Timothy Straight - Jung-Unternehmerin Marie mit ihren Boys.

Sie sprachen gleich von einer “Lost Generation”, als sie ins “2 Minuten 2 Millionen”-Studio traten. Jugendlich ohne Perspektive, die sich zudem nicht von der Couch aufraffen können und die Tage verschwenden. Moritz Pennetzdorfer und Marie Söllhammer zeichneten während sie ihre Idee von “Die Boys & Marie” vorstellten jedoch genau das Gegenteil von ihrer Behauptung. Sie waren junge Menschen mit kreativen Ideen und Plänen. Und konnten so TV-Investor Martin Rohla für sich gewinnen, der mit 80.000 Euro für 20 Prozent einsteigen wollte. Allerdings blieb die Tinte bisher trocken.

Treffen mit Rohla steht bevor

“Wir können dazu leider noch nicht viel sagen, da wir Martin erst nächste Woche wieder treffen werden, um dort alles Weitere abzuklären. Wir freuen uns jedenfalls, dass er mit Goodshares an Bord ist”, erklärt Pennetzdorfer. “Da geht es nicht nur um Geld, sondern um einen guten strategischen Partner, der nachhaltige und zukunftsorientierte Projekte mitträgt und vorantreiben kann.”

Franchise-Pläne & Anfänge

Bei “Die Boys & Marie” geht es um ein Pop-Up-Restaurant, das die beiden Jung-Unternehmer gemeinsam mit Gerald Wahl, dem Vater von Moritz, eröffnet haben und auch darum ihre Vision in Form von Franchise und Jugend-Unterstützung auszuweiten.

Eigentlich hat alles ganz anders begonnen, wie Pennetzdorfer erzählt. Im Sommer 2020 wurden vielen Schülern wegen Covid-19 ihre Praktika gestrichen, die an Tourismusfachschulen verpflichtend absolviert werden müssen. Der heute 18-Jährige wäre etwa drei Monate in Kopenhagen gewesen, musste seine Pläne aber wegen der Pandemie begraben.

Praktikum verloren – “Die Boys & Marie” gefunden

“Ihm ging es da wie vielen Jugendlichen – plötzlich kein Praktikum, stattdessen nur ohne Perspektive den ganzen Sommer lang rumhängen. Zum Glück hatte sein Vater Wahl die verrückte Idee, Moritz könne doch trotz Corona und seiner jungen Jahre selber ein Business starten” erinnert sich Marie Söllhammer. “Mit der Unterstützung des Unternehmensberaters und Markenexperten ging es dann Schlag auf Schlag. Moritz hatte in Windeseile ein paar Schulfreunde und mich zusammengetrommelt”, erzählt die 22-Jährige.

Die Boys & Marie
(c) “Die Boys & Marie” – Das “Die Boys & Marie”-Team rund um die Dame des Hauses hat noch viel vor.

“Wir geben uns die Arbeit einfach selbst!“, lautete das damalige Motto des Teams. Das mit viel Elan dennoch auf Hindernisse und Hürden getroffen ist, aber nicht aufgeben wollte: “Es war eigentlich in der kurzen Zeit unmöglich und fühlte sich an, wie mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Doch an einem bestimmten Punkt hat die Wand nachgegeben und es hat sich das Eine ins Andere gefügt”, sagt Söllhammer. “Die Caritas hat uns das ehemalige Priesterwohnheim in der Ungargasse zur Zwischennutzung überlassen. Jetzt herrscht dort Baustelle und es entsteht ein neues magdas-Hotel. Wir haben mit einem Familiy-Crowd-Funding den ersten Wareneinsatz bezahlt und die ersten Sponsoren haben uns ermutigt und unter die Arme gegriffen. Und so konnten wir schließlich am 1. August 2020 unser Pop-up Restaurant eröffnen.”

“Zeigen, was in jungen Leuten steckt”

Es waren zwei Sommermonate voller harter und lehrreicher Arbeit gewesen, bevor es wieder in die Schule ging. “Aber wir haben Blut geleckt – und jetzt wollen wir noch mehr Leute anstecken und der Welt zeigen, was in den jungen Leuten steckt”, ergänzt Pennetzdorfer.

Bis vor kurzem lautete der Plan von “Die Boys & Marie” in Wien ein fixes Pop-up-Restaurant zu eröffnen. Dieses Vorhaben wurde vorerst verschoben, um einen anderen Weg zu gehen. “Wir haben aus organisatorischen Gründen beschlossen, das fixe Restaurant kann noch ein bisschen warten. Uns geht es im Sommer 2021 jetzt erst einmal darum, unseren Spirit zu verteilen”, sagt Söllhammer. “Die Idee ist, dass wir in dieser Zeit in jedem Bundesland ein Pop-up von ‘Die Boys & Marie’ eröffnen.”

Geschäftsideen bis 15. Mai gesucht

Für ihre andere Vision, der Unterstützung von jungen Menschen, haben die Gründer ihre Inspirations-Initiative namens “Mach Dein Ding” gegründet und suchen nun bis 15. Mai für die neun Startplätze ab sofort in ganz Österreich Teams mit einer guten Geschäftsidee. Wobei es nicht zwangsweise Gastronomie sein muss. Diese Aktion ist das zweite Geschäftsfeld der Gründer und soll in Form von Beratungs- und Coachingleistung vonstattengehen.

Die Boys & Marie
(c) Die Boys & Marie – Gerald Wahl, Marie Söllhammer und Moritz Pennetzdorfer planen Wiener Headquarter.

“Wir möchten unser Know-How und unsere Erfahrungen vom letzten Sommer weitergeben und junge Leute vom Teambuilding bis zur Eröffnung dabei begleiten, ihr eigenes Pop-up zu starten”, erklärt Pennetzdorfer. “Wir haben das alles schon einmal durchgemacht und wissen im Nachhinein ganz gut, wie man mit der ein oder anderen Herausforderung umgeht und wie man Problemen vorbeugt. Zudem, Beratung von Jugendlichen für Jugendliche – das gab’s auch noch nicht so oft.”

Pop-up-Restaurant in Wien als Headquarter

Zusätzlich bereiten “Die Boys & Marie” ihr eigenes, temporäres, Pop-up-Restaurant in Wien vor. Start ist am 1. Juli 2021 im Steigenberger Hotel Herrenhof in Wien. “Das Team steht bereits. Das wird unser Headquarter und Innovationslabor und soll für alle der Mutmacher sein”, so Söllhammer.

Damit enden aber nicht die Aufgaben der Gründer: “Um unsere Strategie wasserdicht zu machen und professionell die ersten Umsetzungsschritte zu gehen, brauchen wir Kapital. Wir müssen Schulungsmaterial und Kommunikationspakete entwickeln, den Dialog mit den Jugendlichen aufbauen, ein eigenes Lokal konzipieren und die Marke weiter ausbauen”, ergänzt Wahl.

Franchise mit Umsatzanteils-Abgabe an “Die Boys & Marie”

Die Hoffnung auf einen Investor wie Martin Rohla bleibt natürlich bestehen, doch darauf verlassen möchten sich das Trio nicht. Und sagt: “Wir rechnen, dass ein Pop-up in der Startphase eine Basisausstattung von ungefähr 15.000 Euro braucht. Diese Startplätze wollen wir für die Teams in der Hauptsache durch Firmen-Sponsorings abfedern. Wir selbst haben letzten Sommer in zwei Monaten 50.000 Euro Umsatz gemacht. Und dass in einem Restaurant mit 60 Sitzplätzen. Kommenden Sommer glauben wir daran, dass die neuen Teams mit unserer Hilfe das auch schaffen werden. Um unsere laufenden Kosten zu bezahlen, werden die jeweiligen Pop-ups u.a. einen Umsatzanteil an uns abgeben und ein verpflichtendes Starterpaket erkaufen müssen, welches Beratungsleistungen, Verwaltungsaufwand und Werbekosten mitfinanzieren soll.”

Keine kleinen Kinder

Mit dieser ausgeklügelten Strategie ist es schwer zu glauben, dass die jungen Menschen, die ihr Schicksal selbst in die Hand genommen haben, von potentiellen Partnern wie “kleine Kinder” betrachtet werden. “Hier hilft es enorm, dass wir mit Gerald Wahl einen erfahrenen Manager im Team haben. Er weiß aus 25 Jahren Selbständigkeit, wie man solche Projekte angeht, Gespräche und Verhandlungen anlegt und nicht über den Tisch gezogen wird”, erklärt Söllhammer. “Da ist die Augenhöhe blitzschnell wieder hergestellt. Andererseits eröffnet gerade unsere Jugendlichkeit andere Türen, weil wir umgekehrt auf gleicher Ebene unsere Generationen erreichen. Das ist eine geniale Symbiose und wir sind glücklich, dass im Großen und Ganzen alle unsere Partner respektvoll auf Augenhöhe mit uns arbeiten.”

Das geile Netzwerk

Das allgemein ganz große Ziel von Marie und ihren Jungs ist es einen Ruck auszulösen, eine lebendige Bewegung zu starten und ein Sprachrohr bzw. Startrampe für die Jugend zu werden, wie Gründerin Söllhammer sagt: “Wir wollen ‘Die Boys & Marie’ zu einem richtig geilen, laufenden Netzwerk von jungen Leuten machen. Und stetig erweitern.”

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Das Team von StartUp Burgenland am Abend der StartUp Lounge im Wiener Filmquartier (c) Maze&Friends

Vor vier Jahren startete StartUp Burgenland mit dem Ziel, das wirtschaftliche Potenzial der Region zu fördern und zu erweitern. Mittlerweile hat StartUp Burgenland mit seinem Inkubator- und Accelerator-Programm auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus einen wesentlichen Impact erzielt und zahlreiche junge Menschen im Aufbau ihres Unternehmens gefördert.

In vier Durchgängen haben bislang 30 Startups am StartUp Burgenland Accelerator und Inkubator teilgenommen. “Es ist wunderbar auf die letzten vier Jahre zurückzublicken und zu sehen, mit welcher Bandbreite an Gründerinnen und Gründern wir zusammengearbeitet haben”, eröffnete Martin Trink, Leiter von StartUp Burgenland, die StartUp Lounge am vergangenen Donnerstag, den 13. November 2024.

Im Rahmen der StartUp Lounge lud die Wirtschaftsagentur Burgenland in das Wiener Filmquartier im fünften Wiener Gemeindebezirk, um den Abschluss des vierten Batches des Inkubator- und Accelerator-Programms mit sieben der teilnehmenden Startups und zahlreichen Stakeholdern der heimischen Innovationsszene zu feiern.

Moderatorin Elisabeth Gamauf (li.), Michael Gerbavsits (Mitte), Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, und Martin Trink (rechts), Leiter StartUp Burgenland (c) Maze&Friends

“StartUp Burgenland ist ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst”

Den Impact, den der StartUp Burgenland Accelerator bei den jungen Menschen vor Ort erzielt, ist unverkennbar: Know How, Kunden und Kapital sind nur drei der vielen Benefits, die Teilnehmende rund um das Coaching, Mentoring und Networking in den letzten acht Monaten mitnehmen konnten. Die Unterstützung geht weit über den Rahmen des Programms hinaus.

Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, hob die essenzielle Rolle von StartUp Burgenland hervor: “StartUp Burgenland ist mehr als nur ein Programm für Geschäftsideen – es ist ein Ort, an dem eine Gemeinschaft wächst, die innovatives Unternehmertum als essenzieller Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung begreift. Mit umfassender Unterstützung von der Ideenentwicklung bis zur Markteinführung hat sich das Projekt als unverzichtbar etabliert.”

Die StartUp Lounge diente nicht nur als offizielles Abschlussevent, um jungen Talenten eine Bühne zu geben, auf der sie den Fortschritt der letzten Monate präsentieren durften. Neben Networking in einer familiären Atmosphäre durfte das Publikum im Rahmen des Abendprogramms der Erfolgsgeschichte des Brüder- und Gründerpaares Patrick und Markus Reinfeld zuhören, die schon in Batch 1 des StartUp Burgenland Accelerators ihr Business “Pflegenavi” gestartet haben.

“Wir unterstützen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch junge Menschen. Wir begleiten sie über ein paar Monate und manchmal auch noch länger”, begrüßte Geschäftsführer Gerbavsits die beiden Founder.

Im Rahmen der StartUp Lounge fanden Founder:innen, Mentor:innen und Stakeholder:innen aus dem Ökosystem zusammen. (c) Maze&Friends

“Es gibt keinen Hard Cut, das Team ist immer proaktiv dabei”

“Wir sind heute als Vorzeigeprojekt da. Um zu zeigen, wie wir uns seit Batch 1 weiterentwickeln konnten und uns nun auf dem Markt etabliert haben”, so Patrick Reinfeld. Das Brüderpaar sprach von laufender Unterstützung vonseiten des StartUp Burgenland Teams. Und vor allem von Authentizität und Menschlichkeit:

“Es gibt hier keinen Hard Cut, das gesamte Team von StartUp Burgenland bietet uns seither laufende Unterstützung – lange über das Programm hinaus. Das Team war und ist immer proaktiv dabei, heben immer ab, wenn wir etwas brauchen. Und gerade jetzt, wo wir dabei sind, unser Produkt so richtig im Markt auszurollen, haben sie uns hier zur StartUp Lounge eingeladen und uns die Chance gegeben, uns hier vor Stakeholdern nochmals zu positionieren und zu zeigen, wo unsere Reise hingeht. Das ist etwas ganz Besonderes.”

Pflegenavi entwickelt e-Wallets für Heimbewohner:innen

Im Rahmen des Accelerator-Programms 2021 gründeten die Brüder ihr Startup Pflegenavi. Drei Jahre später verzeichnete das Startup schon mehrere tausend User:innen. Darunter namhafte Organisationen wie die Caritas und der Samariterbund.

Pflegenavi fokussiert sich auf die Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. “Wir haben uns die Frage gestellt: Was sind die Herausforderungen bei Leiter:innen von Pflegeeinrichtungen? Hier geht es klassisch um die Verwaltung von Bewohnergeldern, um die Verwaltung von Rechten und Risiken. Und auch um Haftungsthemen. Hier setzt Pflegenavi an: Wir haben eine digitale Allround-Lösung entwickelt, mit der wir Pflegeeinrichtungen eine transparente Verwaltung dieser Bewohnergelder ermöglichen.”

Das FinTech entwickelte eine cloudbasierte Softwarelösung, um eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung zu ermöglichen, die Bewohnergelder sicher und klar abgrenzt. E-Wallets, also elektronische Geldbörsen, können Bewohner:innen und Besucher:innen der Pflegeeinrichtungen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen garantieren. Damit lassen sich alltägliche Zahlungen für Bewohner:innen oder Angehörige einfach und sicher abwickeln.

“Wir haben unseren Co-Founder gefunden”

Das Gründerteam pries indes den Mehrwert des StartUp Burgenland Accelerators im Laufe seiner Geschäftsentwicklung an. Essenzielle Vorteile seien neben zielgerichteten Coaching- und Workshop-Sessions vor allem die zahlreichen Möglichkeiten zum Networking:

Dank des Accelerators habe das Team gemerkt, dass ihm die IT-Komponenten gefehlt hat: “Der größte Mehrwert war hier die Vernetzung mit unserem jetzigen Co-Founder Rainer Schuster, der uns genau diese Lücke optimal füllen konnte. Mittlerweile haben wir einen Product-Market-Fit gefunden, der gut performt und bereits weitere Geschäftsfelder erreicht. Aktuell wollen wir den Rollout in Österreich vorantreiben, 2025 geht es in Richtung Deutschland.”

Vertrauenswürdige KI im Fokus

Nach den Eindrücken des Startups Pflegenavi bereicherte Verena Krawarik, Head of Innovation der APA, den Abend mit einem Panel zu den Herausforderungen des EU AI Acts. Krawarik sprach über den Stellenwert von “Trustworthy AI” rund um den bevorstehenden EU AI Act und berief sich auf heimische Informationsstellen zum Thema AI – darunter die KI-Servicestelle, TÜV-Ratgeber sowie die RTR. Außerdem zur Sprache kamen Rahmenbedingungen zu Künstlicher Intelligenz im Innovationsmanagement.

Verena Krawarik, Head of Innovation der APA (c) Maze&Friends

“Februar ist Schlüsseltermin, ab dann sind verbotene KI-Praktiken auch wirklich verboten. Dann dürfen sie keine Praktiken anwenden, die in China vielleicht Gang und Gebe sind”, so die Innovationsexpertin. Sie gewährte außerdem Einblicke in die im AI Act vorgesehenen Risikoklassifizierungen sowie zur bevorstehenden Transparenzpflicht.

Abschließend appellierte Krawarik, frühzeitig mit AI-spezifischer Grundausbildung und einschlägigen Schulungsprogrammen zu beginnen, um Wissenslücken in Unternehmen zu vermeiden und die Affinität gegenüber neuester technologischer Entwicklungen zu intensivieren.

Über die StartUp Lounge äußerte sich die Innovationsexpertin: “Ich finde es ganz toll, dass hier zu Themen Lösungen entstehen, die gar nicht leicht zu lösen sind. Das zeigt die Kompetenz der jungen Leute hier, und das begeistert mich sehr.”

StartUp Walk durch sieben aufstrebende Accelerator-Projekte

Als krönenden Abschluss begab sich das Publikum auf den “StartUp Walk” im Filmquartier: Sieben der acht teilnehmenden Startups aus Batch 4 des Accelerators durften ihr Unternehmen in 90 Sekunden vor den anwesenden Stakeholdern pitchen. Jedes Team erzählte auf äußerst authentische Art und Weise von seiner persönlichen Reise im StartUp Burgenland Accelerator.

Unter den sieben anwesenden Startups fanden sich: Friends in Flats, KOMO, teamchallenge.at, Bimexperts, FireFighter Rescue App, Reefmaster und Trumpet Star. Kurze Einblicke in die Pitches der Teams finden sich am Ende des Artikels.

Nach Alumnus-Talk, AI-Panel und StartUp Walk tauschten sich die pitchenden Startups mit den anwesenden Key Playern des Ökosystems aus – und feierten ihre Fortschritte der letzten Monate im Rampenlicht des Abends.

“Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen”

Auch teilnehmende Stakeholder aus der Innovationsszene zeigten sich begeistert von der Menschlichkeit, Kompetenz und der Hingabe, die von den Jungunternehmen vermittelt wurde. Einer davon ist Alexander Raffeiner. Der Coach und PR-Stratege durfte “die Teams im Bereich PR und Kommunikation coachen und sie auf die Pressekonferenzen vorbereiten. Für mich war es heute eine echte Belohnung, zu sehen, wie gut alle Startups ihre Ideen gepitched haben.”

Über die Begeisterung der Teams ließ sich nicht hinweg sehen: “Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen. Da gibt es schon die ein oder anderen Hürden zu überwinden. Aber wenn du siehst, wie weit diese jungen Menschen es in kurzer Zeit bringen, bin ich als Coach richtig stolz”, so Raffeiner.

Niki Futter: “Das Burgenland versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen”

Auch Niki Futter, Business Angel und Vorstandsvorsitzender der invest.austria, war bei der StartUp Lounge vor Ort: “StartUp Burgenland ist ein Incubator für ein Bundesland, das versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Wir haben heute sieben Startups gesehen, die durch das Programm gelaufen sind. Das ist heute ihr Abschlussabend. Und man kann ihnen nur alles Gute wünschen.”

Auch die Atmosphäre des Abends ließ den Business Angel nicht unberührt: “Es war eine wunderbare Veranstaltung. Insbesondere hat es mich gefreut, Verena Krawarik von der APA wieder zu sehen, die zu den Top-Expert:innen im AI-Bereich in Österreich zählt und die hier einen doch substantiell breiten und vernünftigen Einblick in die Problematik der AI-Regulierung gegeben hat”, meint Niki Futter zu Programm und Atmosphäre des Abends.

“Ein ganz großes Danke”

Schließlich schloss StartUp-Burgenland-Leiter Martin Trink den offiziellen Teil der Veranstaltung mit den Worten: “Das ist keine One-Man-Show. Das funktioniert nur deshalb, weil wir ein großartiges Team sind. Ein ganz großes Danke an alle!”

Allen, denen es mit einer neuen Geschäftsidee nun in den Fingern juckt, bietet sich bis Ende November noch die Möglichkeit, sich zur Aufnahme in den kommenden Batch 5 des StartUp Burgenland Incubators und Accelerators zu bewerben. Im Jänner geht der neue Durchlauf an den Start – mit einer Besonderheit, wie Leiter Martin Trink verkündete:

“StartUp Burgenland – als jüngstes AplusB Mitglied – veranstaltet gemeinsam mit der aws den Business Angel Day 2025 am 23.Oktober 2025 im Schloss Esterhazy – eine ideale Gelegenheit, um Investoren und Gründer zusammenzubringen, den Austausch zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern.“


Diese Startups pitchten im StartUp Walk

Friends in Flats

Mathias Molnar von Friends in Flats (c) Maze&Friends

Den ersten Pitch startete das Startup Friends in Flats, das die Vermietung von Wohnungen als Wohngemeinschaften digitalisiert und den Prozess für Wohnungseigentümer und Mieter:innen damit effizienter gestaltet. Vom StartUp Burgenland Accelerator profitierte das Team vor allem dank der “vielen Connections und hochklassigen Workshops”.

KOMO

Sebastian Kolbe von KOMO (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup KOMO rund um Gründer Sebastian Kolbe – er selbst ist Inhaber eines Küchenstudios. Kolbe entwickelte eine ERP-Softwarelösung für Küchenstudios – aus eigener Frustration rund um papierreiche Auftragsabwicklung und -verwaltung heraus. Das Ziel der Software ist es, Arbeitsabläufe in Küchenstudios zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.

teamchallenge.at

Matthias und Karin Leonhardt von teamchallenge.at (c) Maze&Friends

Die dritte Station des StartUp Walks war das Jungunternehmen teamchallenge.at. Mit seiner “Outdoor-Challenge” für Firmen, Vereine, Freunde oder Familien versucht das Startup, Team-Building unkompliziert und per Smartphone im Freien zu ermöglichen. Das Gründerteam besteht aus ehemaligen Leistungssportlern im Orientierungslauf. Dementsprechend ähneln die vom Startup konzipierten Challenges einer Kombination aus Schnitzeljagd, Escape-Room und Orientierungsparcours. Mittels QR-Code lassen sich Aufgaben am Handy abrufen und interaktiv in Teams lösen.

Bimexperts

Eva Galas von Bimexperts (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup Bimexperts, das sich der Emissionsreduktion in der Gebäude- und Baubranche verschrieben hat. Mit ihrem Softwaretool TGA Concept will die Bimexperts GmbH in Kombination mit KI Planungsfehler, Energiekosten sowie Materialverschwendung reduzieren und damit Kosten sparen sowie die Bauqualität fördern. Somit sollen mehr Zeit und Ressourcen zur Konzeption von nachhaltigen Lösungen für Bauprojekte geschaffen werden.

FireFighter Rescue App

Lukas Thurner von FireFighter Rescue App (c) Maze&Friends

An fünfter Stelle pitchte das Startup FireFighter Rescue App. Um bei Feuerwehreinsätzen den Zugriff auf benötigte Informationen zu beschleunigen und den Informationsfluss effizient zu gestalten, hat der freiwillige Feuerwehrmann und Softwareentwickler Lukas Thurner eine App entwickelt, die digitale Vernetzung von Feuerwehren ermöglicht: Dazu wird jedes teilnehmende Einsatzfahrzeug mit einem Tablet ausgestattet, das über die FireFighter-Rescue-App Zugang zu spezifischen Informationen zum Einsatz liefert. Und damit eine sichere und effiziente Bewältigung ermöglichen soll.

Reefmaster

Stefan Kofler von Reefmaster (c) Maze&Friends

Das sechste pitchende Startup hat sich der Mission der Heim-Aquarien-Reinigung verschrieben. “Ein Aquarium ist zu viel Arbeit” soll ab sofort keine Ausrede für dessen Anschaffung mehr sein. Denn die Idee des Gründers und CEOs Stefan Kofler ist es, Meeres-Aquarien mittels nutzerfreundlicher Technologien vom “Reefmaster Piper” selbst reinigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Wasseranalyse-System, das bis zu 26 Arbeitstage im Jahr sparen soll. Der Reefmaster Piper übernimmt Reinigung, Wartung und Messung der Wasserqualität.

Trumpet Star

Mario Schulterer von Trumpet Start (c) Maze&Friends

Zu guter Letzt überraschte ein Pitch mit musikalischer Untermalung das Publikum auf seinem StartUp Walk: Trumpet Star verbindet digitale und analoge Lernmethoden für das Instrument Trompete. Die multimediale Technologie soll es Schüler:innen jeglichen Alters ermöglichen, per App auf Smartphone, Tablet oder im Lernheft Trompete zu lernen. Mit der Lernplattform sollen Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Üben motiviert und unterstützt werden.

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