04.07.2023

Die 7 häufigsten SEO-Fehler von Startups – und wie du sie vermeidest

Gastbeitrag: Sebastian Prohaska, Geschäftsführer der SEO-Agentur ithelps, zählt gängige Fehler der Suchmaschinenoptimierung auf und gibt Tipps für eine erfolgreiche SEO-Kampagne.
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SEO, Was ist SEO?, wie geht SEO?
(c) ithelps Digital - Suchmaschinenoptimierung bleibt für Unternehmen unerlässlich.

Der Wettbewerb in der Startup-Szene wird immer härter. Vor allem die Sichtbarkeit im Internet ist in unserer rasanten digitalen Welt ein entscheidender Faktor, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Anders gesagt: Wer erfolgreich sein will, darf auf eine durchdachte Suchmaschinenoptimierung (SEO) nicht verzichten.

Allerdings warten hierbei auch viele Hürden, die deinen Erfolg gefährden können. In diesem Artikel zeige ich dir die 7 häufigsten SEO-Fehler, die von Startups begangen werden. Zudem verrate ich dir auch, wie du sie umgehen kannst.

SEO – ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg für dein Startup

Es gab Zeiten, in denen es als Unternehmer:in oftmals genügte, Werbesprüche anzupassen und Flyer an potenzielle Kunden zu verteilen. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. In der Ära des Online-Marketings sind die Spielregeln wesentlich komplexer geworden.

Heutzutage suchen Menschen vor allem im Internet nach Produkten und Dienstleistungen.
Doch wer entscheidet, welches Angebot gefunden wird? Die Antwort ist einfach: Google!

Beachte: Mehr als zwei Drittel aller Online-Erfahrungen beginnen heute mit einer Suchmaschine, in knapp 93 Prozent aller Fälle handelt es sich dabei um den berühmten Marktführer.

SEO
(c) ithelps Digital – Sebastian Prohaska, GF von ithelps Digital.

Fakt ist: Je höher dein Suchmaschinenranking ist, desto erfolgreicher wirst du sein. In unserer Agentur ithelps Digital erlebe ich immer wieder, wie Startups ihre Sichtbarkeit, ihren Traffic und letztlich ihren Erfolg aufs Spiel setzen, indem sie gängige SEO-Fehler begehen. Aber das muss nicht so sein!

Bevor ich dir die 7 häufigsten Fehler und die entsprechenden Gegenmaßnahmen zeige, möchte ich dir kurz erklären, worum es sich beim Begriff SEO überhaupt handelt.

Was ist SEO?

SEO steht für Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization). Es handelt sich dabei um eine Reihe von Strategien und Techniken, die angewendet werden, um die Sichtbarkeit einer Website in den Suchmaschinenergebnissen zu verbessern. Das Ziel der Maßnahmen ist eine Platzierung auf der ersten Suchergebnisseite (SERP für das Search Engine Result Page), im Idealfall Platz 1 bis 3.

So. Nachdem das geklärt ist, sehen wir uns jetzt die 7 häufigsten SEO-Fehler und deren Vermeidung im Detail an.

Fehler 1: Kein hochwertiger Content

Eines der fundamentalen Prinzipien von SEO ist die Erstellung von hochwertigen Inhalten. Ein häufiger Fehler, den viele Unternehmer:innen machen, ist das Fokussieren auf die Quantität anstatt auf die Qualität. Sie füllen ihre Websites mit massenweise Content, der aber weder hilfreich noch relevant für Nutzer:innen ist. Ein solcher Ansatz kann zu einem Rückgang der Besucherzahlen führen und deine Position in den Suchmaschinenergebnissen beeinträchtigen.

Das ist zu tun: Denke immer daran, dass Content in erster Linie für Nutzer:innen erstellt wird, nicht für die Suchmaschine. Jeder Blogbeitrag, jede Produktbeschreibung, jede Informationsseite auf deiner Website sollte einen Mehrwert bieten und entsprechend der Suchintention ausgerichtet sein. Recherchiere gründlich, bevor du Content erstellst. Finde heraus, was deine Zielgruppe wirklich interessiert. Versuche, deinen Besucher:innen passende Lösungen für ihre Probleme zu bieten, oder beantworte ihre häufigsten Fragen. Je relevanter und hilfreicher deine Inhalte sind, desto besser werden sie von Google bewertet. Präsentiere den Content auf der Website ansprechend, damit er einfach zu verstehen und angenehm zu konsumieren ist. Bilder, Grafiken und Videos können dabei helfen, einen guten Text benutzerfreundlich zu gestalten.

Fehler 2: Mangelnde Autorität

Die sogenannte Autorität verrät, wie vertrauenswürdig, relevant und informativ eine Website ist. Suchmaschinen bewerten Websites mit hoher Autorität besser und belohnt sie mit höheren Rankings.

Hintergrund ist, dass Google und Co. ihren Nutzer:innen genau die Inhalte präsentieren möchten, die sie suchen. Und zwar von Menschen, die sich in ihrem Thema wirklich auskennen, also keine „Fake News“ verbreiten. Einige Startups versäumen es jedoch, ihre Autorität aufzubauen. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass sie ihre Expertise nicht genügend unter Beweis stellen.

Das ist zu tun: Um deine Autorität zu stärken, solltest du versuchen, Verlinkungen (Backlinks) von anderen relevanten Websites zu erhalten. Du erreichst dies beispielsweise, indem du Gastbeiträge auf anderen Blogs veröffentlichst oder durch die Erstellung von Inhalten, die andere gerne verlinken würden. Zeige dein Fachwissen, indem du qualitativ hochwertige Inhalte erstellst und teilst. Das stärkt nicht nur deine Autorität, sondern hilft auch, das Vertrauen deiner Nutzer:innen zu gewinnen.

Fehler 3: Verzicht auf Local SEO

Die Vernachlässigung der lokalen Suchmaschinenoptimierung kann für dich schwerwiegende Folgen haben. Wenn potenzielle Kunden nach Produkten oder Dienstleistungen in ihrer Nähe suchen, solltest du an prominenter Stelle in den Suchergebnissen aufscheinen.
Viele Firmen konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die „allgemeine“ Optimierung. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass gerade für Firmen mit physischen Standorten die sogenannte lokale SEO von großer Bedeutung ist. Wenn du sie ignorierst, werden potenzielle Kunden von Mitbewerbern abgegriffen, die ihre lokale Präsenz sehr wohl optimiert haben.

Das ist zu tun: Um deine lokale SEO zu verbessern, solltest du sicherstellen, dass dein Startup in lokalen Verzeichnissen gelistet ist. Nutze Plattformen wie Google Business Profile, um dein Unternehmen zu registrieren und deine Kontaktdaten, Öffnungszeiten sowie andere relevante Informationen bereitzustellen. Erstelle außerdem Inhalte, die für dein lokales Publikum relevant sind. Vergiss zudem nicht, Kundenbewertungen zu sammeln. Denn: Positive Bewertungen können dein Ranking in lokalen Suchergebnissen verbessern und mehr Kunden anziehen.

Fehler 4: Kein umfassender SEO-Plan

Eine erfolgreiche SEO-Strategie ist wie eine Reise mit dem Auto. Stell dir vor, du möchtest an ein bestimmtes Ziel gelangen. Ohne Straßenkarte oder Navigationssystem wirst du höchstwahrscheinlich im Kreis fahren, Umwege machen und dich letztlich verirren. Genauso verhält es sich mit SEO. Ein umfassender Plan ist unerlässlich, um gezielt auf die gewünschten Ziele hinzuarbeiten.

Viele Unternehmer:innen stürzen sich jedoch ohne Plan in die Welt der SEO. Sie konzentrieren sich nur auf ein paar Keywords und versuchen, einige Backlinks aufzubauen, ohne die Gesamtstrategie im Blick zu haben. Dies erschwert es, den Erfolg zu messen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Das ist zu tun: Ein umfassender SEO-Plan sollte klare Ziele definieren und eine Roadmap zur Erreichung dieser Ziele beinhalten. Mach dir Gedanken darüber, welche Keywords du anvisieren möchtest, wie du deinen Content gestaltest, wie du Backlinks aufbaust und wie du deine Ergebnisse misst bzw. auswertest. Erstelle regelmäßig Fortschrittsberichte und passe deine Maßnahmen entsprechend den Ergebnissen an. SEO ist kein einmaliges Unterfangen, sondern erfordert kontinuierliche Arbeit.

Fehler 5: Falsche Erwartungen

Ein häufiger Fehler ist die Erwartung von sofortigen Ergebnissen. Viele Startup-Gründer werden ungeduldig, wenn ihre Website nicht sofort auf der ersten Seite der Suchergebnisse erscheint — und sie geben auf, bevor ihre Bemühungen Früchte tragen können.

Das ist zu tun: SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Verstehe, dass sie Zeit benötigt. Es kann Wochen oder sogar Monate dauern, bis sich die Ergebnisse deiner SEO-Bemühungen zeigen. Nutze diese Zeit, um weiterhin qualitätsvolle Inhalte zu erstellen, deine Autorität aufzubauen und deinen SEO-Plan zu verfolgen. Stelle sicher, dass du realistische Ziele setzt und messbare Kennzahlen hast, um deinen Fortschritt zu überwachen. So kannst du nachvollziehen, dass du auf dem richtigen Weg bist, auch wenn die Ergebnisse nicht sofort sichtbar sind.

Fehler 6: Geringes Budget

Ein altes Sprichwort besagt: “Wer Geld verdienen möchte, muss zuerst Geld ausgeben”. Dies trifft in diesem Fall absolut zu, denn erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung erfordert nicht nur Zeit, sondern auch ein entsprechendes Budget. Es geht um mehr als nur das Erstellen von Content und das Einrichten einer Website.

Du musst auch in Tools, Schulungen, Forschung, im besten Fall auch in professionelle Dienstleistungen investieren. Wenn dein Budget zu gering ist, werden die getroffenen SEO-Maßnahmen im Wettbewerb mit den Mitbewerbern einfach verpuffen. Du hast das Geld gewissermaßen zum Fenster hinausgeworfen.

Das ist zu tun: Verstehe, dass SEO eine Investition ist, die sich mit der Zeit auszahlt. Lege ein angemessenes Budget für deine SEO-Bemühungen fest und nutze es klug. Betrachte Suchmaschinenoptimierung nicht als notwendiges Übel, sondern als wichtiges Asset für deinen Erfolg.

Fehler 7: Do-it-yourself ohne vorhandene Grundlagen

SEO ist ein komplexes Feld, das sowohl technisches Know-how als auch ein Verständnis für Marketing und User Experience erfordert. Eine der größten Fehlerquellen besteht darin, einzelne Maßnahmen eigenhändig zu implementieren, ohne sich wirklich auszukennen.

Während es sinnvoll ist, ein grundlegendes Verständnis von SEO zu haben, kann der Mangel an technischem Know-how dazu führen, dass du entscheidende Aspekte übersiehst oder Fehler machst, die deine SEO-Bemühungen untergraben. Im schlimmsten Fall könntest du dir damit sogar Schaden zufügen, beispielsweise wenn Google die Website mit einem schlechten Ranking bestraft.

Das ist zu tun: Für den Einstieg in die SEO-Welt empfehle ich dir eine SEO-Schulung oder einen Online-Workshop. Dort erhältst du nicht nur einen grundlegenden Überblick, sondern kannst dich auch tiefer in spezifische Aspekte einarbeiten. Wenn du jedoch feststellst, dass die technischen Anforderungen über dein aktuelles Wissen hinausgehen oder du nicht genügend Zeit hast, um dich angemessen damit zu beschäftigen, solltest du Experten zurate ziehen. Eine professionelle SEO-Agentur kann dir dabei helfen, die Performance deiner Website zu verbessern und damit letztlich den Erfolg deines Unternehmens zu sichern. SEO ist ein langfristiger Prozess mit lohnenden Ergebnissen.

Fazit: Die Bedeutung von SEO für den Erfolg eines Startups sollte nicht unterschätzt werden. Suchmaschinenoptimierung ist ein unverzichtbares Werkzeug, um in der digitalen Welt sichtbar zu werden und den Umsatz zu steigern. Indem du die zuvor beschriebenen Fehler vermeidest, legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Online-Präsenz.

Mein abschließender Tipp für dich:
Sei geduldig, bleib konsequent und hab keine Angst davor, Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst. Deine Bemühungen werden sich auszahlen!

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Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

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