19.10.2021

DHDL: Show-Investor Dümmel verkauft sein Unternehmen an Kollegen Kofler

Überraschend verkauft "Die Höhle der Löwen"-Investor Ralf Dümmel sein Konsumgüter-Unternehmen DS Gruppe an die The Social Chain AG seines Show-Kollegen Georg Kofler.
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Georg Kofler (l.) und Ralf Dümmel in der TV-Show
Georg Kofler (l.) und Ralf Dümmel in der TV-Show "Die Höhle der Löwen" | (c) TVNOW

Es ist definitiv eine außergewöhnliche Übernahme. “Wenn ein Löwe den anderen frisst” titelt etwa die deutsche Wirtschaftswoche. Der aktivste Investor der deutschen TV-Show “Die Höhle der Löwen”, Ralf Dümmel, verkauft seine Konsumgüter-Unternehmensgruppe. Und zwar an die The Social Chain AG seines TV-Kollegen Georg Kofler, mit dem er in der Sendung immer wieder um Deals wettbietet.

220,5 Millionen Euro fließen, Dümmel wird CPO

Wie einer Aussendung von Koflers Unternehmen zu entnehmen ist, fließen insgesamt 220,5 Millionen Euro, 100 davon bar, der Rest in Form von 2,855 Millionen neuen Aktien. Die Aktien der Social Chain AG sollen dann noch dieses Jahr im Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet werden, heißt es weiter. Ralf Dümmel wird nun Vorstand und Chief Product Officer (CPO) in Koflers Unternehmen.

Von deutschen Medien wird der Schritt auch insofern als überraschend gewertet, als die Unternehmen eine relativ unterschiedliche Ausrichtung haben. Dümmels DS Gruppe hat sich darauf spezialisiert, (Offline-)Versandhäuser und Discounter mit Aktionsware zu beliefern. Haushaltsgeräte, Lebensmittel, Getränke und andere Waren, darunter im Laufe der Zeit auch mehr als 300 Produkte aus der TV-Show, landen bei Penny und Co, weswegen der Unternehmer mitunter von Medien als “Ramsch-Millionär” bezeichnet wurde. Koflers Social Chain AG verkauft Konsumgüter mithilfe von Influencern, ist also ausschließlich in der Online-Welt aktiv.

620 Millionen Euro Jahresumsatz prognostiziert

Die DS Gruppe macht dieses Jahr laut Prognose 270 Millionen Euro Umsatz. Gemeinsam wird für das nun 1400 Mitarbeiter:innen zählende Unternehmen ein Jahresumsatz von 620 Millionen Euro dieses Jahr erwartet. Auch dank großer errechneter Synergie-Potenziale von 40 bis 50 Millionen Euro in den ersten drei Jahren nach Übernahme will man bereits 2023 beim Umsatz die Milliardengrenze knacken.

Social Chain Co-Founder und CEO Wanja Sören Oberhof kommentiert in der Aussendung: “Das umfassende Marken- und Produktportfolio der DS Gruppe ist prädestiniert für die Direktvermarktung an Endkunden über Social Commerce. Gleichzeitig stärken die vielfältigen Vertriebswege der DS Gruppe die Absatzchancen der bestehenden Social-Chain-Eigenmarken. Wir verfügen damit über ein umfassendes und modernes Multi-Channel-Vertriebssystem mit einer klaren Social-First-Zukunftsstrategie”.

“Brückenschlag in die Zukunft”

Für Dümmel ist der Deal “ein Brückenschlag in die Zukunft”. “Wir werden gemeinsam zeigen, wie ein perfektes Zusammenspiel zwischen Handel und Social Commerce gelingt”, kündigt er an. Auch Kofler sieht große Potenziale: “Die signifikant erweiterte Produktpalette öffnet die Tore zu neuen Webshop-Konzepten mit umfassenden Warenkörben. Die zusätzliche Entwicklungs- und Sourcing-Kompetenz der DS Gruppe erlaubt uns ein noch schnelleres Time-to-Market unserer Produkte. Und das innovative Multichannel-Konzept eröffnet optimale Vertriebswege, für den Massen-Toprunner genauso wie für das attraktive Nischenprodukt”. Nun habe man das Potenzial, zu einer der führenden Social-Commerce-Plattformen im internationalen Maßstab zu werden.

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(c) Somareality - Das Somareality-Team.

Vor rund einem halben Jahr vermeldete das Wiener DeepTech-Startup Somareality den Erhalt eines 1,5 Mio. Euro schweren Investments (brutkasten berichtete). Nun kommuniziert das Startup eine Aufstockung des Kapitals: In einem LinkedIn-Posting gab das Unternehmen den Abschluss einer “überzeichneten Seed-Runde” in Höhe von 2,6 Millionen Euro bekannt. In dem Posting nennt das Unternehmen unter anderem Birdhouse Ventures, Gateway Ventures, Startup Wise Guys, FFG und aws als Unterstützer.

“Ein finales Closing für unsere 2024-Runde”

Laut Co-CEO Julia Kern handelt es sich bei den genannten Stakeholdern um “wesentliche Partner” in der nun geschlossenen Runde. Auf brutkasten-Nachfrage bestätigt Co-CEO Kern außerdem, dass es sich bei der nun kommunizierten Runde um “ein finales Closing für unsere 2024-Runde” handelt. Die in diesem Jahr gesammelte Summe soll “direkt auf unsere Kommerzialisierung und den Ausbau des Produktportfolios für nächstes Jahr” einzahlen, so Co-CEO Kern.

Somareality wurde 2019 in Wien gegründet und entwickelt Eye-Tracking-basierte Biomarker, um damit Rückschlüsse auf den kognitiven Zustand einer Person treffen zu können. Mit dem ersten Biomarker erreichte das Unternehmen einen Umsatz von knapp einer Million Euro. Bis 2026 sollen weitere Folgen, die insgesamt ein volles non-invasives kognitives Monitoring ermöglichen sollen.

Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen strategischen Pivot vorgenommen: Das Projektgeschäft wich einem B2B-SaaS-Modell und die bestehende Technologie wurde fit gemacht für Hardware-Umgebungen außerhalb von Virtual Reality.

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