03.09.2018

Dfinity: 102 Mio. $ (klassisches) Investment für Schweizer Blockchain-Unicorn

Das Schweizer Startup Dfinity vermietet Rechenleistung in einem Servernetzwerk, das über die Blockchain vernetzt ist. Der bekannte US-VC Andreessen Horowitz pumpt als Lead-Investor dieses Jahr bereits zum zweiten Mal einen größeren Millionenbetrag in das Unternehmen.
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Dfinity: Gründer und CEO Dominic Williams - Investment durch Andreessen Horowitz
(c) Dfinity: Gründer und CEO Dominic Williams

Beim ICO im Februar 2017, also noch vor (!) dem Hype, kamen noch verhältnismäßig bescheidene 3,9 Millionen Schweizer Franken herein. Ein Jahr später, im Februar 2018, schloss das Blockchain-Startup Dfinity mit Sitz in der Schweizer Stadt Zug seine erste Venture Runde ab. 61 Millionen US-Dollar wurden es –  unter dem Lead des Silicon Valley-VC Andreessen Horowitz (u.a. frühphasig bei Instagram, Reddit und GitHub). Bereits bei dieser ersten Runde dabei war auch der auf Blockchain spezialisierte VC Polychain aus San Francisco. Dieser übernahm, gemeinsam mit Andreeessen Horowitz, nun etwas mehr als ein halbes Jahr später den Lead in eine noch größeren Runde mit zehn Investoren. 102 Millionen US-Dollar wurden es diesmal.

+++ Fokus: Blockchain & Kryptoökonomie +++

Zweites Schweizer Unicorn?

Das 2015 gegründete Startup beziffert seinen Unternehmenswert selbst mit fast zwei Milliarden US-Dollar. Es wäre damit das zweite Schweizer Unicorn nach Mindmaze aus Lausanne. Die Bewertung ist insofern zu hinterfragen, als sich der Wert teilweise auf Vermögen in Token bezieht. Dennoch: Auch auf der Plattform Crunchbase ist Dfinity als Unicorn gelistet und das erneute Mega-Investment durch Andreessen Horowitz ist gewiss ein Indiz für eine Milliardenbewertung. Was ist es also, das – trotz Blockchain-Image-Krise – für die gigantische Bewertung und das große Interesse eines der größten VCs sorgt?

“Cloud 3.0” als Konkurrenz zu Amazon und Google

“Dezentrale Cloud” ist eines der Schlagwörter, das Dfinity ins Spiel bringt. Der “Internet Computer” ein anderes. Vereinfacht gesagt baut das Startup an einem riesigen Netzwerk an Servern, das über die Blockchain (sicher) verbunden ist und – so das versprechen – wie ein riesiger Super-Computer funktioniert. In dieser “Cloud 3.0” können, wenn das Projekt Live geht, Cloud-Leistungen gekauft werden. Man will sich damit als alternative zu Amazon Web Services, Google Cloud Platform und dergleichen positionieren.

Dfinity: Zwei Hauptargumente

Zwei Hauptargumente führt Dfinity dazu ins Treffen. Erstens sollen die Daten der User damit sicherer liegen. Denn die zentralen Server von Amazon und Google würden den Konzernen selbst Zugriff auf die User-Daten ermöglichen und die Möglichkeit von Hacker-Angriffen eröffnen. Zweitens sollen die Kosten 90 Prozent niedriger liegen, als bei der zentralisierten Konkurrenz, da deutlich weniger menschliche Arbeitskraft vonnöten sei.

Launch-Termin unklar

Momentan ist das Projekt, dass von den Machern als “Erweiterung des Ethereum-Ökosystems” bezeichnet wird, freilich noch ein Versprechen. Eine Timeline, die auf der Homepage in den FAQ zu finden ist, konnte dem Vernehmen nach nicht eingehalten werden. Demnach war der Launch bereits für das zweite Quartal diesen Jahres angesetzt. Aktuelle Angaben zum geplanten Launch-Termin sind nicht zu finden. Andreessen Horowitz und Co. werden aber wohl guten Grund haben, einen dreistelligen Millionenbetrag nachzuschießen.

⇒ Zur Page des Startups

Blockchain-Experte Andreas Freitag über Ethereum:

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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