07.06.2015

Der Jäger: Silicon Valley, Die Gejagten: Deutsche Startups

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Immer mehr US-Investoren halten in Europa Ausschau nach interessanten Startups.

Deutsche Startups boomen – das wissen wir seit dem Kauf der “6Wunderkinder” durch Microsoft oder nachdem Apple das Münchner Digitalunternehmen Metaio einkaufte. Ideen gibt es vielerorts, die niedrigen Bewertungen allerdings in Europa. “In Europa sind die Bewertungen vergleichsweise niedrig. US Venture Fonds nützen die niedrigeren Bewertungen der Startups in Ländern wie Österreich und machen einen guten Deal”, meinte auch Baurek-Karlic von Venionaire Capital in einem Interview mit dem Brutkasten. 

Das, was alle noch vor Kurzem für ausgeschlossen hielten, ist Wirklichkeit geworden: US-Investoren blicken über den Teich nach Europa. “Seit einiger Zeit gibt es ein stark steigendes Interesse ausländischer Investoren, insbesondere der Amerikaner, am deutschen Startup-Markt”, sagt der Sprecher von Deutschlands Startup-Schmiede Rocket Internet, Andreas Winiarski. Ausländischen Investoren geht es nach Einschätzung von Bitkom-Vertreterin Lucie Volquartz darum, am Puls der Zeit zu sein und keine Entwicklungen zu verschlafen. “Und deswegen sind sie jetzt auch in Deutschland präsent. Denn die Szene hier wird derzeit in einem Atemzug mit dem Silicon Valley, Tel Aviv und London genannt”, sagt die Startup-Referentin vom Branchenverband Bitkom.

Dass es nicht mehr unmöglich ist, auch US-Banken als Geldgeber zu gewinnen, zeigte jüngst der Online-Brillenanbieter Mister Spex: Die US-Investmentbank Goldman Sachs beteiligte sich im Dezember. Gründe kennt Firmenchef Dirk Graber einige: “Dazu gehören sicherlich die ersten erfolgreichen Börsengänge von Startups in Deutschland”. In den vergangenen Monaten schafften unter anderem der Online-Einzelhändler Zalando sowie Windeln.de den Sprung an die Börse. Aber auch Abseits der Börse hätten Risikokapitalgeber beim Ausstieg in mehreren Fällen dreistellige Millionenbeträge erlöst, sagte Graber. Angesichts der niedrigen Zinsen befänden sich zudem die Investoren auf der Suche nach lukrativen Anlagen.

Und so schauen sich ausländische Geldgeber, vor allem aus dem angelsächsischen Raum, nun gern in Deutschland um. Im vergangenen Jahr verdoppelten sich laut den Marktbeobachtern von CB Insight die Investitionen durch Risikokapitalgeber (Venture Capital, VC) in deutsche Startups auf 1,2 Milliarden Dollar. Der Großteil davon ging an in Berlin ansässige Jungfirmen.

Die New Yorker Insight Venture Partners hat etwa die Mehrheit am Online-Marktplatz Dawanda übernommen und die Londoner Balderton beteiligte sich an der Berliner Spielefirma Wooga. Accel Partners, bekannt für Investitionen in Facebook und Etsy, griff dem Berliner Medizintourismus-Startup Medigo und dem Wohnmobil-Verleiher Campanda unter die Arme. Der Gründer von Medigo, Ugur Samut, fasst die Vorteile zusammen: “Sie haben ein riesiges Netzwerk und viel Erfahrung darin, Unternehmen groß zu machen. Sie wissen, was man braucht, um ein globales Produkt aufzubauen.”

Die Zahl der Startups ist nach Angaben von Bitkom in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Alles sei sehr dynamisch und über deutsche Startups werde weltweit gesprochen, sagte Volquartz. Trotzdem ist und bleibt es nicht einfach, einen Geldgeber für sich zu gewinnen. Das sei immer eine Herausforderung, sagt Campanda-Gründer Chris Möller. Allerdings seien die Firmenbewertungen vor allem für die größeren US-Fonds meist noch läppisch klein und damit gut bezahlbar, ergänzt Rocket-Sprecher Winiarski. Und ist damit einer Meinung mit dem Venionaire-Gründer Baurek-Karlic.

Für das deutsche Startup-Ökosystem sind die jüngsten Verkäufe an Apple und Microsoft ein Katalysator, der auch frisches Geld bedeutet. Denn Gründer investieren in der Regel Gewinne wieder in Startups, wodurch laut Winiarski ein “funktionierender Kreislauf” entsteht. Diesem könnte die Politik laut Bitkom allerdings mit einem deutschen Venture-Capital-Gesetz zur leichteren Anwerbung von internationalem Kapital noch weiter auf die Sprünge helfen. Winiarski ist sich jedenfalls sicher: “The best is yet to come.“

Quelle: Wirtschaftsblatt

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Erst im letzten Herbst gab Storebox die Erweiterung seiner Series-B-Runde um zusätzliche 15,5 Millionen Euro bekannt. Damals kündigte das Wiener Scaleup an, das es bis Jahresende auf 400 Storebox-Standorte anwachsen möchte (brutkasten berichtete). Das ambitionierte Ziel konnte das Unternehmen vorerst jedoch nicht ganz erreichen. Ein Jahr nach dieser Ankündigung gab das Unternehmen am Donnerstag nämlich die Eröffnung seinen 350. Standortes bekannt.

Storebox in sechs Ländern aktiv

Die Gesamtfläche der Storebox Standorte überschreitet nun erstmals die Grenze von 100.000 Quadratmetern. Davon stehen laut Storbox 77.000 als Lagerraum zur Verfügung. Das entspricht einem Areal, das größer ist als der gesamte Wiener Stadtpark.

Ingesamt zählt das Unternehmen 21.000 Lagerabteile in über 200 Städten verteilt auf sechs Länder. Neben Österreich und Deutschland sind das die Niederlande, Luxemburg, Belgien und die Schweiz. Zentral für das stetige Wachstum ist auch die kontinuierliche Expansion in den Niederlanden, wo auch der 350. Standort eröffnet wird.

“Durch unsere innovative Service-Landschaft bieten wir über 20.000 Kund:innen pro Monat smarte Servicelösungen, um bequem Waren lagern, versenden oder empfangen zu können”, so Gründer und CEO Johannes Braith.

Click & Collect als Wachstumstreiber

Storebox wurde 2016 gegründet bietet neben zentral gelegenen Lagermöglichkeiten für Privatkund:innen auch B2B-Lösungen für die letzte Meile, wie Micro-Hubs und Paketwände an. Die Standorte von Storebox können rund um die Uhr digital gebucht und genutzt werden.

Ein wesentlicher Wachstumstreiber sind laut Storebox die B2B-Dienstleistungen, insbesondere die Click & Collect Lösung. Mit dieser unterstützt Storebox Unternehmen dabei, die letzte Meile effizient zu gestalten und ermöglicht es Kund:innen, Bestellungen flexibel und unabhängig von Öffnungszeiten an einem Storebox-Standort ihrer Wahl abzuholen. Unter anderem kooperiert das Scaleup hierfür mit Ikea.

Storebox plant laut Aussendung, “sein Netzwerk in Europa weiterhin auszubauen und weitere innovative Lösungen wie Micro-Hubs und Click & Collect-Services in städtischen Räumen zu
etablieren.” Ob demnächst auch weitere europäische Märkte folgen, gab das Unternehmen allerdings nicht bekannt.


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