04.05.2023

Der erste Fisch aus dem 3D-Drucker kommt aus Israel

Das israelische Startup Steakholder Foods hat den ersten Fisch gedruckt. Im nächsten Jahr sollen die ersten Fische auf den Markt kommen.
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Fisch
Foto: Tsado (Adobe Stock)

“How much is the fish?”, fragte der Musiker Scooter einst. Kommt der Fisch aus dem 3D-Drucker, lautet die Antwort auf diese Frage wohl: Viel. Zumindest ist das derzeit der Fall bei bei gedrucktem Fleisch.

Im Labor gezüchtetes Rind- oder Hühnerfleisch hat in der Vergangenheit schon häufiger Hoffnungen geschürt, die Umweltbelastungen, die mit dem Fleischverzehr einhergehen, zu minimieren.

Doch auch die Ozeane dieser Welt sind belastet. Der WWF warnte beispielsweise, dass seit 2019 35,5 Prozent der globalen Fischbestände als überfischt gelten. Nun ist es dem israelischen Foodtech-Startup “Steakholder Foods” gelungen, ein Fischfilet aus im Labor gezüchteten Tierzellen zu drucken.

Kooperation für die Fische

Um die Fischfilets herzustellen, hat “Steakholder Foods” mit dem in Singapur angesiedelten Unternehmen “Umami Meats” kooperiert. Die Rolle von Umami Meats ist dabei, Zellen zu extrahieren und sie dann zu Muskeln und Fett weiter zu züchten.

Steakholder Foods vermengt diese dann mit einer Art Bio-Tinte, die für 3D-Drucker geeignet ist. Das Ergebnis ist ein Fischfilet, das den Geschmack von im Meer gefangenen Fisch nachahmt. Der erste Fisch, bei dem man das probiert hat, ist der Zackenbarsch.

Die ersten 3D-Fische sollen nächstes Jahr auf den Markt kommen

Die ersten 3D-Fische sollen laut Umami Meats nächstes Jahr auf den Markt kommen. Das erste Land, das den Fisch probieren darf, ist Singapur. Danach sollen die Fischfilets auch in Japan und den USA angeboten werden. Vorausgesetzt die entsprechenden Vorschriften erlauben dieses Vorhaben.

“Im Laufe der Zeit werden diese Produkte immer komplexer und anspruchsvoller, und die Preise für ihre Herstellung werden sinken”, sagt Arik Kaufman, der Geschäftsführer von Steakholder Foods gegenüber Reuters. Derzeit sei die Zellkultivierung allein zu teuer, um mit den Preisen von herkömmlichen Meeresfrüchten mithalten zu können. Deshalb verdünnen die Unternehmen die Fischzellen mit pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Auf der Suche nach dem Lieblingsessen

Fisch sei einfacher zu drucken als Rindfleisch, der Druck gehe aber auch mit Herausforderungen einher. “Stammzellen von Rindern wurden ausgiebig untersucht, aber über Fisch ist viel weniger bekannt”, so äußerte sich Mihir Pershad, der Geschäftsführer von Umami Meats gegenüber Reuters. Deshalb müsse man herausfinden, was die Zellen gerne essen und wie sie wachsen.

Das Verfahren wurde bisher für Zackenbarsche und Aale entwickelt. In den kommenden Monaten sollen drei weitere gefährdete Arten kopiert werden. Nachdem man den Geschmack und die Textur dieser Arten optimiert hat, erhoffen sich die Unternehmen, mit weiteren Partnern zusammenzuarbeiten.

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(vlnr): Herbert Kovar, Elisa Aichinger und Harald Breit | (c) Deloitte
(vlnr): Herbert Kovar, Elisa Aichinger und Harald Breit | (c) Deloitte

An rhetorische Alarmglocken ist man in Österreich beim Thema Wirtschaftsstandort durchaus gewöhnt. Deloitte präsentierte nun den Deloitte Radar 2024 und die Expert:innen sparten ebenfalls nicht mit Kritik. Die Presskonferenz betitelten sie mit “Ein Jahrzehnt des Stillstands”.

“Wir kommen seit vielen, vielen Jahren nicht vom Fleck”

Zum Ausgangspunkt nahmen sie dabei vier internationale Rankings: den World Competitiveness Index (Österreich: Platz 24), den Global Innovation Index (18), den World Happiness Report (11) und den Global Sustainable Competitiveness Index (8). “Sie bewegen sich alle seitwärts. Wir kommen seit vielen, vielen Jahren nicht vom Fleck”, diagnostiziert Deloitte-Österreich-CEO Harald Breit.

Als “am besorgniserregendsten” bezeichnet er den World Competitiveness Index, wo Österreich auf Platz 24 liegt. Noch vergangenes Jahr hatte das Land dort Platz 20, im Jahr 2020 Platz 16. “Wir waren in der Zwischenzeit besser, sind jetzt aber wieder dort, wo wir vor zehn Jahren waren”, sagt Breit. Dabei dürfe man sich nicht nur auf gesamtwirtschaftliche Umstände ausreden. “Viele Probleme sind hausgemacht”, so der CEO. Er verweist auf die aktuellen Spitzenreiter im Ranking: Die Top 3 Dänemark, Irland und Schweiz seien in der Größe mit Österreich vergleichbar.

Deloitte fordert “Masterplan 2030” für Wirtschaftsstandort

“Ist dieses Mittelmaß alles, was wir zusammenbringen?”, fragt Breit und legt sogar nach: “Kippen wir nicht gerade sogar aus dem Mittelmaß weg, ohne es in unserer österreichischen Gemütlichkeit zu merken? Sind wir nicht im Retourgang unterwegs?” Es brauche daher einen “Masterplan 2030” mit dem klaren Ziel, unter die Top 5 in Europa zu kommen, so der Deloitte CEO, der angesichts der Nationalratswahl im Herbst auch bereits die nächste Regierung adressiert und dabei befürchtet: “Es wird noch ein Jahr vergehen, ohne das etwas passiert.”

Mehrheit optimistisch in Bezug auf eigenes Unternehmen, schlechte Noten für Wirtschaftsstandort Österreich

Und spiegelt sich dieser Pessimismus auch in der Befragung von rund 600 Führungskräften für den Deloitte Radar 2024 wider? Nicht ganz. Zwar ist die Stimmung bezogen auf das eigene Unternehmen schlechter als vergangenes Jahr, doch mit 59 Prozent “positiv”- und “sehr positiv”-Antworten weiterhin beim Großteil der Befragten gut. Der Wirtschaftsstandort wird jedoch nur von rund 26 Prozent der Befragten positiv oder sehr positiv (5 Prozent) gesehen, rund 29 Prozent sehen ihn neutral, ganze rund 40 Prozent sehen ihn negativ, sechs Prozent sogar sehr negativ.

Die größten Pain Points sind dabei die Preisentwicklung, die von 71 Prozent der Befragten negativ beurteilt wird, gefolgt von der Verfügbarkeit von Arbeitskräften (53 Prozent negativ) und der politischen Stabilität und Handlungsfähigkeit (46 Prozent negativ).

“Das ist, wie wenn ein Arzt zu einem Erstickenden kommt und ihm noch den Sauerstoff entzieht”

Als zweitgrößten Standort-Nachteil im Bereich “Staat und Unternehmen” nach er Inflation sehen die Befragten die Einkommensbesteuerung mit 58 Prozent Negativ-Nennungen. Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich, sieht hier einen klaren Zusammenhang zum Painpoint Verfügbarkeit von Arbeitskräften. “Mit diesem Steuerschwitzkasten bleibt so wenig netto vom brutto, dass Arbeitnehmer:innen nicht mehr zu uns wollen”, sagt er. Und auch die Arbitnehmer:innen in Österreich würden versuchen, ihre Stundenverpflichtung zurückzuschrauben, weil es sich nicht auszahle, mehr zu arbeiten.

Bezogen auf den Wirtschaftsstandort attestiert Kovar daher eine Abwärtsspirale: “Das ist, wie wenn ein Arzt zu einem Erstickenden kommt und ihm noch den Sauerstoff entzieht.” Es müsse daher Steuersenkungen geben, und zwar “nicht kosmetisch”, sondern so, dass sie das Verhalten der Arbeitnehmer:innen ändern. “Das müssen schon einmal fünf Prozent sein”, meint der Experte.

Eine Senkung der Lohnnebenkosten und Lohnsteuern würde zudem auch inflationsdämpfend wirken und damit den größten Painpoint adressieren, so Kovar. Zudem brauche es eine Vereinfachung bürokratischer Prozesse – auch mittels Digitalisierung im öffentlichen Sektor, wie CEO Harald Breit ergänzt.

Frauen, Pensionist:innen und Menschen mit Migrationshintergrund “ins Spiel bringen”

Weitere mögliche Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt führt Elisa Aichinger, Partnerin Consuting bei Deloitte Österreich, an. “Wir dürfen die Talente im Land nicht auf der Ersatzbank haben, sondern müssen sie ins Spiel bringen”, meint sie. Dabei gehe es vor allem um Frauen, aber auch um ältere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. “Mehr als 50 Prozent der Frauen in Österreich arbeiten in Teilzeit. Für mehr Vollzeit-Beschäftigte braucht es einen flächendeckenden Ausbau in der Betreuung vom Kleinkind bis zur Pflege”, so Aichinger.

Nachdem der Anteil der über 60-Jährigen in den kommenden Jahren massiv steigen werde, brauche es zudem erleichterte Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionist:innen. Um den Arbeitsmarkt attraktiver für Menschen mit Migrationshintergrund zu machen, bräuchte es sowohl rechtliche Erleichterungen als auch Qualifikationsmaßnahmen. “Außerdem braucht es die Bereitschaft, über die regionale Verteilung der Arbeitskräfte sachlich zu diskutieren”, so Aichinger. Denn in den Bundesländern sei die Anzahl offener stellen deutlich höher. “Wir müssen die Arbeitskräfte dorthin bringen, wo die Arbeitsplätze sind”, meint die Expertin.

Investitionen in Zukunftsfelder

Als weiteren großen Punkt brauche es auch Investitionen in Zukunftsfelder. In der Energiewende und damit auch auf dem Weg zur Unabhängigkeit von russischem Gas müsse es eine deutliche Beschleunigung der Genehmigungsverfahren geben, fordert Aichinger. Zudem müsse die digitale Transformation vorangetrieben werden, um Abläufe effizienter zu gestalten, um “den knappen Faktor Arbeitskräfte da einsetzen zu können, wo er wirklich gebraucht wird”, sagt die Expertin. Weitere Investitionen brauche es in den Bereichen Forschung und Bildung.

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