23.01.2018

Denuvo: Exit für Salzburger Gaming-Security Spezialisten

Cyber Security und Media Software Security wurde schon vor vielen Jahren ein weltweites Milliardenbusiness. Branchenriese Irdeto akquiriert nun den heimischen Kopierschutzanbieter Denuvo. Hauptgrund: Know-How im Bereich Gaming.
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Denuvo: Gaming Know-How als Grund für die Aquirierung
(c) Denuvo: Gründer und Geschäftsführer Reinhard Blaukovitsch

2013 in Salzburg gegründet, spezialisierte sich die Denuvo GmbH von Beginn an auf Schutztechnologien und Dienstleistungen für Produzenten und Rechteinhaber von Computerspielen. Mit globalen Branchengrößen wie Electronic Arts, Ubisoft oder Warner Bros als Kunden, breitete sich der Ruf auch schnell bei global agierenden Cyber-Security-Firmen aus.

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100prozentige Übernahme

Wie jetzt bekannt wurde, übernahm das niederländische Unternehmen Irdeto Denuvo mit 1. Jänner 2018 zu 100 Prozent. Über die Höhe des Verkaufspreises wurde Stillschweigen vereinbart. Irdeto, seinerseits eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der südafrikanischen Internet-, Entertainment- und Investorengruppe Naspers, ist für Sicherheitslösungen für digitale Plattformen in verschiedenen Branchen bekannt. Das Unternehmen ist in dem Bereich sogar Weltmarktführer. Wer nun meint, das Know-how im Bereich Gaming sollte in einem der 15 Offices der Firma bereits vorhanden sein, der irrt. Denuvo ist hier mit seiner Lösung offenbar einzigartig.

Doug Lowther, CEO of Irdeto, kommentiert die Akquisition deshalb so: “Da der globale Markt für Videospiele bis 2020 auf 128,5 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, sehen wir die große Chance, unsere fast 50-jährige Sicherheitsexpertise zu nutzen, um den Cybersicherheitsanforderungen auf dem wachsenden Markt gerecht zu werden. Wir freuen uns über die Chancen, die diese Akquisition für beide Organisationen bietet.”

Internationale Möglichkeiten für Denuvo

Denuvo kann nun durch die Übernahme sein Geschäft wesentlich internationaler vorantreiben und auf das engmaschige, globale Vertriebsnetz und die technologischen Ressourcen des Weltmarktführers Irdeto aufbauen. Reinhard Blaukovitsch, Gründer und Geschäftsführer von Denuvo: “Die Bündelung des gemeinsamen Know-hows schafft eine weltweit einzigartige Kombination aus Sicherheitsexpertise, Anti-Piraterie-Dienstleistungen und Anwendungsschutztechnologie. Davon werden unsere Kunden beim Vertrieb ihrer Produkte weltweit profitieren.“

Denuvo bleibt auch nach der Übernahme mit der eigenen Marke am Markt präsent. Für die Mitarbeiter des Unternehmens ergeben sich keine operativen Veränderungen, ihre Arbeitsplätze in Österreich, Polen, Tschechien und den USA bleiben erhalten und werden sogar ausgebaut.

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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