03.06.2024
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“Kein Unternehmen kann alleine alle Herausforderungen lösen”

Auf der Technology Alliance Fair brachte Deloitte einige der weltweit wichtigsten Technologie-Anbieter miteinander und mit bedeutenden Unternehmen zusammen. Die Message ist klar: Die digitale Transformation gelingt nur mit Teamwork.
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Spannende Keynotes bei der Deloitte Technology Alliance Fair | (c) Studio Koekart
Spannende Keynotes bei der Deloitte Technology Alliance Fair | (c) Studio Koekart

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz zeigen es nur einmal mehr: Unternehmen müssen in der digitalen Transformation schnell und effizient reagieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dabei sehen sie sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, wie auch die Podiumsdiskussion bei der Deloitte Technology Alliance Fair am 27. Mai in Wien zeigte.

Podiumsdiskussion bei der Deloitte Technology Alliance Fair | (c) Studio Koekart
Podiumsdiskussion bei der Deloitte Technology Alliance Fair | (c) Studio Koekart

Wie macht man die Belegschaft fit für die digitale Transformation? Wie kann man Daten unter Rücksichtnahme auf alle Regularien am besten nutzen? Und wie muss das Management agieren, damit die Umsetzung möglichst effizient vonstatten geht? Das sind nur einige der Fragen, die Unternehmen beantworten müssen. Die Podiumsdiskutant:innen gingen auf ihre Erfahrungen mit diesen Themen, etwa bei der Implementierung von AI, ein.

“Das ist immer Teamwork”

Zentral ist jedenfalls die Wahl der richtigen Technologie, beziehungsweise besser: des richtigen Technologie-Mix. “Die Technologie ist heute so komplex, das kein Unternehmen allein alle Herausforderungen lösen kann”, sagt Markus Darr, Country Lead Österreich bei Palo Alto Networks, am Rande der Deloitte Technology Alliance Fair gegenüber brutkasten. Die Technologieanbieter müssten also zusammenarbeiten, doch damit sei es nicht getan. “Wir brauchen auch Partner wie Deloitte, die Kundenanforderungen abholen und daraus gute Architekturen und zukunftsgerichtete Lösungen bauen, um Kundenanforderungen bestmöglich abzubilden”, so Darr, “das kann keiner allein, das ist immer Teamwork.”

Markus Darr, Country Lead Österreich bei Palo Alto Networks | (c) Studio Koekart

1:1-Matching mit dem passenden Technologiepartner

Die Vorteile dieser mehrschichtigen Partnerschaften zu zeigen, stand bei der Deloitte Technology Alliance Fair im Zentrum. Technologie-Giganten wie SAP, IBM, Oracle NetSuite, Salesforce und ServiceNow konnten dort ihre aktuellsten Innovationen präsentieren, die Unternehmen gezielt bei der digitalen Transformation und Themen wie Cloud, AI, ESG, Arbeitskräftemangel und Technologiewandel unterstützen sollen. Das Fachpublikum erhielt so einen Überblick über die besten Lösungen im Markt – und wie sie sich kombinieren lassen. Dazu gab es unter anderem die Möglichkeit zu 1:1-Meetings, bei denen Kunden anhand ihrer spezifischen Anforderungen mit dem passenden Technologieanbieter gematcht wurden.

Video: Das war die Deloitte Technology Alliance Fair 2024:

“Es geht um Connected Thinking”

“Der Erfahrungsaustausch zu Transformationsprojekten ist besonders wichtig. Wir verbinden hier viele unserer Alliance-Partner mit vielen unserer Kunden und unterstützen diesen Austausch”, sagt Evrim Bakir, Managing Partnerin Consulting bei Deloitte Österreich. “Es geht dabei darum, dass man auch tatsächlich versteht, was man mit den Technologien machen kann. Und es geht um Connected Thinking, um gemeinsam mit unseren Expert:innen und den Anbietern die optimalen Lösungen für das eigene Unternehmen zu finden”, so Bakir.

Deloitte Managing Partnerin Evrim Bakir | (c) Studio Koekart
Deloitte Managing Partnerin Evrim Bakir | (c) Studio Koekart

“Wir profitieren alle davon, wenn wir gemeinsam in die Märkte gehen”

Dass dieses Connected Thinking nicht nur aus Kunden- sondern auch aus Anbieter-Perspektive essenziell ist, bestätigt auch Marco Porak, Generaldirektor IBM Österreich. “Für uns ist das Thema, mit Partnern zusammenzuarbeiten, entscheidend. Wir profitieren alle davon, wenn wir gemeinsam in die Märkte gehen”, sagt er. Und diese Offenheit für Kooperationen beziehe sich sowohl auf andere Hersteller als auch auf Consulting-Anbieter. “Wir haben als IBM einen starken Technologie-Footprint, aber auch das Thema Consulting ist sehr wichtig. Daher ist es für uns bedeutend, mit großen Consulting-Häusern wie Deloitte zusammenzuarbeiten”, so Porak.

Aha-Effekt bei der Deloitte Technology Alliance Fair

“Wir haben es geschafft, unter einem Dach so unterschiedliche Partner zusammenzubringen, um Silos aufzubrechen und Zusammenarbeit zu fördern. Und wir haben unser Ziel erreicht, dass jeder mit einem Aha-Effekt herauskommt”, resümiert Deloitte Partner Mohamed Omran über die Deloitte Technology Alliance Fair. Eva Schwarzl, Geschäftsführerin WienIT, die als Podiums-Diskutantin und als Gast teilnahm, bestätigt das. “Man sieht hier neue Technologien und neue Systeme in einem Detail, wie man es vorher vielleicht noch nicht gesehen hat. Man knüpft Kontakte und lernt von anderen”, sagt sie.

Deloitte Technology Alliance Fair - Mohamed Omran
Deloitte Partner Mohamed Omran | (c) Studio Koekart
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Coworking Salzburg
(c) Romy Sigl -

Früher hieß es, steig nicht zu Fremden ins Auto. Oder: Lass keine Fremden in deine Wohnung. Dann folgten “absurde” Ideen und daraus Uber und Airbnb. Dies sind zwei Beispiele von Visionen, die anfänglich auf Skepsis gestoßen sind, sich dann aber zu weltweiten Erfolgen entwickelt haben. Zugegeben, die Thematik rund um das Ende von Coworking Salzburg – siehe hier – ist nun eine, die zu einem Teil der Scheiterkultur in Österreich geworden ist. Aber durch die Botschaft eines anonymen Kritikers das offenbart, womit man heutzutage noch in der Republik als Teil des Startup-Ökosystems zu tun hat.

Scheiterkultur in Österreich

Bereits vor zehn Jahren meinte Hansi Hansmann, dass Österreich eine schlechte Scheiterkultur habe. Dabei sei gerade hier der Lernprozess extrem hoch, sagte der Business Angel damals. Seitdem gab es immer wieder Beispiele von einem gesunden Umgang mit Fehlern und Fehleinschätzungen, etwa von CrowdFarming oder von Direct Sales. Vor knapp fünf Jahren machte sich zudem das Labor für schönes Scheitern dafür stark, einen “lockeren Umgang” im Scheitern zu pflegen.

“Die letzten zehn Jahre haben mir gezeigt, dass echte Veränderung dort beginnt, wo wir uns trauen, unsere Fehler anzunehmen und darüber zu sprechen – egal ob als Einzelperson, in einem Team oder in einer Organisation”, sagte auch Fuckup-Nights-Initiator Dejan Stojanovic im November des vorigen Jahres, als seine Idee die erste Dekade feierte.

Offener Umgang

Romy Sigl ging mit dem Ende von Coworking Salzburg, wie oftmals von der Szene empfohlen, dementsprechend offen um, kämpfte um die Rettung und musste sich schlussendlich mit dem Aus ihrer Vision abfinden. Wie sie kürzlich auf LinkedIn schrieb, erreichte sie jedoch eine anonyme Botschaft, die einige kritische Fragen zum Coworking-Space und der Startup-Kultur in Salzburg aufwarf. Sigl machte sie öffentlich und startete damit einen Diskurs rund um die Art und Weise von Kritik und das allgemeine österreichische Mindset, das ab und an mit Missgunst und Schadenfreude einhergeht.

Die Nachricht an die Founderin enthielt u.a. folgende Aussagen: “Die sogenannte ‘Startup-Bubble’ rund um den Coworking Space in Salzburg ist für mich eine reine Illusion. Sie besteht aus Menschen, die glauben, Geschäftsideen zu haben, die jedoch oft absurd und nicht realisierbar sind. (…) Ich sehe es positiv, dass dadurch Coworking-Spaces, die sich als vermeintliche Top-Adressen darstellen, letztlich verschwinden. Aus meinen eigenen Einblicken in diesen Coworking-Space kann ich nur sagen, dass ich es äußerst kritisch finde, wenn Menschen in ihren Ideen bestärkt werden, obwohl von Anfang an klar ist, dass diese nicht funktionieren können.”

Und weiter: “So schwer es für Romys Ego auch sein mag, es ist an der Zeit, die Realität zu akzeptieren: Es ist vorbei, und das Projekt kann nicht mehr künstlich am Leben gehalten werden. (…) Niemand möchte mit einem heruntergekommenen Gebäude und einer visionär überzogenen, aber wenig greifbaren Community in Verbindung gebracht werden. Es ist Zeit, loszulassen und die Realität anzunehmen. Liebe Romy, ich wünsche dir persönlich alles Gute, aber ich rate dir, dich in Zukunft von Startups und ähnlichen Projekten fernzuhalten.”

Auf eine inhaltliche Ebene heben

Sigl verlinkt in ihrem Post in den Kommentaren die komplette Botschaft des anonymen Absenders, macht aber noch weitaus mehr. Sie entbröselt die zum Teil persönliche Kritik und hebt sie auf eine inhaltliche Ebene, indem sie sachlich auf die einzelnen Kritikpunkte eingeht.

Sie schreibt: “Ein Vorwurf lautete, dass Coworking-Spaces ‘absurde und nicht realisierbare’ Geschäftsideen fördern. Hier möchten wir widersprechen: Innovation entsteht oft aus Experimenten und Ideen, die zunächst unkonventionell wirken. Airbnb, Uber oder Slack sind nur einige Beispiele von Unternehmen, die zunächst als unrealistisch abgetan wurden. Coworking-Spaces sind keine Erfolgsgaranten, sondern Plattformen. Sie bieten Gründern Zugang zu Netzwerken, Ressourcen und einer inspirierenden Umgebung. Es ist Teil des unternehmerischen Prozesses, Ideen zu testen – und manchmal auch zu scheitern. Wir sind stolz darauf, viele Startups auf ihrem Weg begleitet zu haben, von ersten Prototypen bis hin zu marktfähigen Produkten.”

Der Kritik, dass ihrer Community “jegliche echte Expertise” fehle, setzt sie entgegen, dass ihr Space von Beginn an eine bunte Mischung aus erfahrenen Unternehmer:innen, kreativen Köpfen und jungen Gründer:innen dargestellt habe: “Gerade diese Vielfalt macht Coworking-Spaces aus. Sie sind Orte des Austauschs, wo Wissen geteilt und gemeinschaftlich Lösungen gefunden werden. Darüber hinaus haben wir mit etablierten Organisationen wie Startup Salzburg und dem Techno-Z in Puch zusammengearbeitet, um unseren Mitgliedern Zugang zu weiterführenden Ressourcen und Programmen zu bieten. Expertise entsteht durch Zusammenarbeit, nicht durch Ausgrenzung”, so Sigl weiter.

“Feig” und “Schlag unter die Gürtellinie”

Weitere Punkte von Sigls Replik betreffen Förderungen, die Tragfähigkeit des Co-Working-Projekts und eine negative Stimmung als Folge, auf die sie eingeht. Unterstützung erhält sie dabei von Teilen der LinkedIn-Community, die die Anonymität des Kritikers “feige” bzw. seine Zeilen einen “Schlag unter die Gürtellinie” nennen und auf die nachhaltige Wirkung der Gründerin eingehen.

“Der Standort und die heimischen Startups, inklusive Symptoma, haben vom Beleben des Standorts eindeutig profitiert. Der Space hat viele Leute zusammengebracht – ein Grundbaustein für Innovationen”, schreibt etwa Jama Nateqi, Founder und CEO von Symptoma.

Und Sven Maikranz, Gründer von Upstrive hält einen besonderen Punkt fest, wo man eine große Chance verpasst hätte: “Menschen, die sich selbst nicht genug Signifkanz geben können, versuchen es dadurch zu erreichen, dass sie andere runter drücken und schlecht machen. Traurig und schade, weil es sicher zu den Themen eine konstruktive Diskussion geben könnte, der Autor durch die Form und Anonymität sich aber selbst disqualifiziert.”

Passend dazu zitiert Sigl den Buchschreiber und Berater Mario Kellermann: “Kritik ist nur dann wertvoll, wenn sie sagt, wie es besser geht. Alles andere ist sonst nur leeres Gerede und sinnlose Wichtigtuerei.”

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