12.06.2020

Delinski-Exit in der Coronakrise: CEO David Savasci beantwortet die wichtigsten Fragen

War es ein Notverkauf? Wie ist Österreichs Gastronomie in der Krise aufgestellt? Und wie geht es nun weiter? Nach dem Exit an The Fork beantwortet Delinski-CEO David Savasci gegenüber dem brutkasten die wichtigsten Fragen.
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David Savasci, CEO Delinski ©Delinski
David Savasci, CEO Delinski ©Delinski

Anfang Juni 2020 verkündete das im Jahr 2012 gegründete österreichische Gastro-Startup Delinksi den Exit an TheFork, welches wiederum Teil der börsennotierten Tripadvisor-Gruppe ist. Delinski bietet Kunden Restplätze in Restaurants günstiger an – wobei die Restaurants wiederum von höherer Auslastung profitieren. Dieser Fokus auf die Gastronomie fordert vor allem in Zeiten von Lockdown und Coronakrise ein hohes Maß an unternehmerischer Kreativität. Gegenüber dem brutkasten beantwortet Delinski-CEO David Savasci Fragen rund um den Exit und die Pläne des Unternehmens für die Zukunft.

Delinski wurde Anfang Juni von TheFork gekauft. Kannst Du uns einen Rahmen für den Kaufpreis verraten?

Leider darf ich keine Informationen über den Kaufpreis oder den finanziellen Rahmen geben.

Die Exit-Meldung kommt im Rahmen der Coronakrise, in welcher viele Eurer B2B-Kunden ums Überleben kämpfen. Das legt den Verdacht nahe, dass es sich bei Eurem Exit um einen Notverkauf handelt. Stimmt das?

Nein, der Deal war bereits seit einiger Zeit in Arbeit, schon deutlich vor der Corona-Krise. Die Anbahnung, die Due Diligence, sowie die Verhandlung solcher Deals braucht seine Zeit. Ich bin seit Ende letzten Jahres in Gesprächen mit TheFork über eine gemeinsame Zukunft.

Laut Prognosen Eures Konkurrenten OpenTable werden in den USA ein Viertel der Lokale nach der Coronakrise nicht mehr öffnen. Wie sieht die Buchungslage, bzw. Auslastung laut Euren Daten in Österreich aus?

In Wien haben die meisten unserer Partnerrestaurants wieder aufgesperrt. Natürlich gibt es weniger Kapazitäten aufgrund des Mindestabstands der Tische, aber unsere Buchungen gehen Tag für Tag nach oben und sind fast wieder auf dem Niveau vor der Krise. Ab 15. Juni fallen weitere Beschränkungen in der Gastronomie und wir gehen davon aus, dass die Buchungen dann nochmal mehr werden.

Wir haben letzten Monat eine Studie mit unseren Usern und unseren Partnerrestaurants veröffentlicht und die Ergebnisse zeigten, dass mehr als 70% der österreichischen User Restaurantbesuche planen und zwar in derselben Frequenz wie davor oder sogar noch öfters. In den zwei Wochen nach der Wiedereröffnung der Restaurants haben bereits 40% dieser User ein Restaurant besucht.

Auf Restaurant-Seite gaben 85% an, sobald wie möglich zu öffnen und 25% planten ihre Öffnungszeiten auszuweiten, um mehr Gäste anzulocken.

Wie wollt Ihr – auch mit den Mitteln von The Fork – den Gastronomen in dieser Krise unter die Arme greifen?

Wir arbeiten bereits eng mit den TheFork-Teams zusammen, um die Restaurants bestmöglich zu unterstützen. Innovation ist in beiden Unternehmen ein Schlüsselfaktor und wir planen verschiedenste Projekte, die den Restaurants in der Post-Covid Zeit Erleichterungen bringen sollen, wie zum Beispiel kontaktloses Zahlen über die App, sowie Features für die TheFork Management Software, die Restaurants helfen, die Hygiene- und Sicherheitsstandards für die Mitarbeiter*innen und die Gäste einzuhalten.

Während der Krise haben sowohl delinski, als auch TheFork schnell reagiert und Plattformen gelauncht, auf denen Restaurants ihre Takeaway- und Lieferoptionen bewerben konnten. Dank der saveourrestaurant.com Initiative von TheFork können Restaurants außerdem Gutscheine anbieten, um die Krisenzeit zu überbrücken. Zusätzlich wurden den Restaurants die Kosten der Reservierungsmanagement-Software erlassen. Ein Angebot, das auch Delinski in den nächsten Monaten bieten wird.

Wie wird sich Delinski bei The Fork einfügen? Bleibt zum Beispiel die Marke erhalten, bleibt die Größe des Teams gleich, bleibt Ihr in Wien…?

Delinski hat eine starke lokale Marke, die ab sofort unter Delinski by TheFork auf www.delinski.at laufen wird. Über die weitere Integration in www.thefork.at wird in den nächsten Wochen und Monaten entschieden. TheFork ist es sehr wichtig, unsere Delinski-Philosophie und unseren Spirit beizubehalten, und die Expertise unseres lokalen Teams zu nutzen. Das hochmotivierte Team wird weiterhin vom Büro in Wien aus arbeiten und von mir geleitet werden. Die großen Restaurant Festivals mit 50% Rabatt auf die Rechnung werden weitergeführt und wir arbeiten gerade schon auf Hochtouren am nächsten Festival! Ihr dürft also gespannt sein..

Was wird Deine Funktion im börsennotierten Tripadvisor-Konzern sein?

Ich werde die Rolle des Regional Country Managers von TheFork DACH übernehmen – mit DACH ist hier der deutschsprachige Teil Europas gemeint. Ich bin also bei TheFork und nicht direkt bei Tripadvisor angestellt. Die neue Aufgabe umfasst die Leitung und das Management von Delinski und dem von TheFork zugekauften Bookatable-DACH Geschäfts. Bookatable hat ein Büro in Hamburg, daher werde ich in nächster Zeit auch öfters Mal in Hamburg anzutreffen sein.

Glaubst Du, dass es in punkto Betriebskultur Änderungen geben wird, wenn Euer 20-Personen-Team nun Teil einer größeren Organisation wird?

Delinski und TheFork teilen eine ähnliche Unternehmenskultur, denselben Spirit und die Vision. Wir haben derzeit schon zahlreiche Videocalls mit unseren neuen Kolleg*innen und konnten uns selbst davon überzeugen. Alle bei TheFork sind super offen und hilfsbereit und ich bin fest davon überzeugt, dass wir zusammen eine großartige Zukunft aufbauen werden.

Last, but not least: Zuletzt wurde die Einführung des Investitionskontrollgesetzes verkündet, aufgrund dessen nicht-europäische Beteiligungen und Exits zusätzlich geprüft werden sollen. Wäre ein solches Gesetz ein Hindernis für Euren Exit gewesen?

Das wäre kein Hindernis, da Delinski von einer Unternehmensgruppe der TheFork-Gruppe gekauft wurde, die ein EU-Land als Sitz hat.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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Delinski-Exit in der Coronakrise: CEO David Savasci beantwortet die wichtigsten Fragen

  • Anfang Juni 2020 verkündete das im Jahr 2012 gegründete österreichische Gastro-Startup Delinksi den Exit an TheFork, welches wiederum Teil der börsennotierten Tripadvisor-Gruppe ist.
  • Delinski bietet Kunden Restplätze in Restaurants günstiger an – wobei die Restaurants wiederum von höherer Auslastung profitieren. Dieser Fokus auf die Gastronomie fordert vor allem in Zeiten von Lockdown und Coronakrise ein hohes Maß an unternehmerischer Kreativität.
  • Gegenüber dem brutkasten beantwortet Delinski-CEO David Savasci Fragen rund um den Exit und die Pläne des Unternehmens für die Zukunft.

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  • Anfang Juni 2020 verkündete das im Jahr 2012 gegründete österreichische Gastro-Startup Delinksi den Exit an TheFork, welches wiederum Teil der börsennotierten Tripadvisor-Gruppe ist.
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