01.08.2024
STUDIE

DeepTech-Investitionen: McKinsey sieht Europa im Aufschwung

Unter dem Titel "European Deep Tech: Opportunities and Discoveries“ veröffentlichte McKinsey eine Auswertung und zeichnet ein positives Bild über den europäischen DeepTech-Sektor. DeepTech würde "zunehmend an Relevanz und Attraktivität" gewinnen, mehr Investments anziehen und für Investor:innen rentabler werden.
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Zu sehen ist eine gelbe Investmentkurve auf blauem Hintergrund einer Weltkarte.
Symbolbild DeepTech Investitionen © AdobeStock chanidapa

McKinsey werte hiermit die DeepTech Investitionen, die sowohl in Europa als auch von Europa herausgetätigt werden und will damit eine Investmentperspektive schaffen. Mit „European Deep Tech – Opportunities und Discoveries“ wird auch aufgezeigt, welche Entwicklungen in diesem Investmentbereich in den letzten Jahren erfolgt sind.

Als DeepTech werden Unternehmen verstanden, die sich mit großen gesellschaftlichen Heausforderungen beschäftigen und dabei neuartige technische Lösungen zur Anwendung kommen. Um als DeepTech in diesem Sinne zu gelten, werden von McKinsey fünf Charakteristika festgehalten:

  • Die DeepTech Lösung hat ein heheres Zielbewusstsein, zum Beispiel Lösung großer Menschheitsprobleme (Klimawandel, Krankheiten, etc.)
  • Der Unternehmens-Outreach ist per se international, Markt als auch Lösung sind global verteilt.
  • DeepTech ist meist mit hoher F&E-Intensität verbunden. Dazu gehören Kosten der technischen Risiken in den frühen Phasen der Entwicklung.
  • Im Gründungsteam sind meist Personen die akademische und unternehmerische Forschungserfahrung haben und sowohl mit technischem als auch geschäftlichem Wissen ausgestattet sind.
  • Das Funding von DeepTech zeichnet sich durch hohe Vorabinvestitionen, meist von von großen, spezialisierten Kapitalgebern aus .

McKinsey veröffentlicht damit eigens erhobene Zahlen, Daten und Fakten und gibt einen Überblick darüber, wie es um die Investitionslandschaft in Europa für den DeepTech Sektor aussieht. Wir fassen zusammen:

Europäische Investments wurden bedeutender

Gemäß der Studie habe sich der Anteil Europas an den globalen Deep-Tech-Investitionen erhöht. Um neun Prozent in den letzten fünf Jahren, sollen die europäischen Investitionen in den DeepTech-Sektor gestiegen sein. So gehen demnach inzwischen 19 Prozent der weltweiten Investitionen in DeepTech-Startups auf Europa zurück. Dieser Anteil wäre gemäß McKinsey weiter ausbaufähig, denn in der Auswertung wird eine Erhöhung europäischer Anteile an DeepTech-Investitionen auf 25 – 35 Prozent bis 2030 erwartet. 

Eigene Darstellung I Daten McKinsey European Deep Tech – Opportunities and Discoveries

In der gleichen Zeit, also seit 2019, habe sich auch Europas Anteil an Risikokapital-Investitionen in europäische DeepTech Lösungen vergrößert. Laut den Auswertungen von McKinsey gehen inzwischen 44 Prozent aller Technologie-Investments auf Investitionen im europäischen DeepTech-Sektor zurück. Das ist eine Steigerung um 18 Prozent in den letzten fünf Jahren. Dieser Zuwachs sei auch auf große Investitionen in H2GS, Aleph Alpha und Mistral AI zurückzuführen. 

Bereiche der DeepTech Investitionen

Von AI und maschinellem Lernen über Quantencomputing bis hin zu biotechnologischen Fortschritten – DeepTech-Bereiche sind vielfältig und erstrecken sich über eine weite Bandbreite verschiedenster technologischer Innovationen. In der aktuellen McKinsey Auswertung sind die Hauptbereiche und Schätzungen über ihre Investitionsvolumina wie folgt ausgewiesen:

Eigene Darstellung I Daten McKinsey European Deep Tech – Opportunities and Discoveries

DeepTech als Chance für Europa

„DeepTech bietet Europa eine einmalige Chance, die etwas verblasste Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene wieder zu stärken“, befindet McKinsey-Experte für Startup-Ökosysteme, Tobias Henz. Laut ihm würde es dafür „die gezielte Zusammenarbeit aller Akteure: Universitäten, Forschungseinrichtungen, Politik und Unternehmen“ brauchen und er nimmt hier auch Österreichs größten Nachbar Deutschland in die Pflicht, es müsse „mit seiner langen Ingenieurstradition und herausragenden Forschungseinrichtungen einen entscheidenden Beitrag leisten,“ so Henz aus dem McKinsey-Büro München und Experte für Startup-Ökosysteme.


DISCLAIMER: Für diesen Artikel wurde die McKinsey Studie herangezogen und deren Daten und Ergebnisse übernommen. Die brutkasten Redaktion hat diese Daten weder gesammelt, erstellt noch überprüft.

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Mario Haller und Ilya Yuffa | (c) Lilly Österreich / Lilly International
Mario Haller und Ilya Yuffa | (c) Lilly Österreich / Lilly International

Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Ausgabe des brutkasten-Printmagazins „Neue Welten“ als Themenpartnerschaft in Kooperation mit Lilly Österreich. Das Magazin wird exklusiv an die wichtigsten Stakeholder des österreichischen Innovations-Ecosystems zugestellt. Eine Möglichkeit zum Download findet sich am Ende des Artikels.


Es ist das vielleicht gefürchtetste Wort, wenn es um medizinische Diagnosen geht und bedeutet oft einen Schicksalsschlag: „unheilbar“. Eine der Krankheiten, die heute noch mit diesem „Label“ versehen ist, ist Alzheimer-Demenz. Doch wer sich die Medizingeschichte ansieht, weiß: Die Forschung in der Pharmazie und Biotechnologie schreitet immer weiter voran und liefert laufend Fortschritte. Auch in die Alzheimer-Forschung flossen in den vergangenen Jahrzehnten Milliardenbeträge.

„Seit rund 30 Jahren arbeiten unsere Wissenschaftler:innen mit großem Einsatz daran, eines der letzten großen Rätsel der Medizin zu entschlüsseln: die Alzheimer-Demenz. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in diesem Bereich gehören heute zu den umfangreichsten weltweit“, erzählt Mario Haller, Geschäftsführer von Lilly Österreich, einem auf die Erforschung neuer Therapien spezialisierten Pharmaunternehmen. In den vergangenen 35 Jahren investierte Lilly rund zehn Milliarden US-Dollar in die Alzheimer-Forschung.

„Forschung ist ein Marathon – kein Sprint“, sagt Haller. „Dahinter stehen unzählige hoch spezialisierte Fachkräfte weltweit, die über viele Jahre hinweg mit enormem Einsatz an der Entwicklung neuer Therapien arbeiten – und das in einem Feld, das von Rückschlägen, regulatorischer Komplexität und hoher Unsicherheit geprägt ist.“

Noch keine Heilung, aber Alzheimer-Forschung schreitet voran

Doch der Aufwand trägt – auch im Fall von Alzheimer – Früchte. Noch kann die Krankheit nicht geheilt werden, die Forschung schreitet aber voran. „Im Zentrum steht derzeit die Entwicklung von Wirkstoffen, die nicht nur Symptome lindern, sondern den Krankheitsverlauf verlangsamen können – insbesondere bei Menschen in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung, also mit milder kognitiver Beeinträchtigung oder milder Demenz“, so Haller.

Die Forschung verfolge dabei einen „krankheitsmodifizierenden“ Ansatz, der an den Ursachen der Alzheimerkrankheit ansetze – etwa den pathologischen Veränderungen im Gehirn, die Jahre vor den ersten Symptomen beginnen. „Ziel ist es, Patient:innen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Für viele bedeutet das mehr Zeit in Selbstständigkeit, mehr Lebensqualität – und ein Stück Hoffnung, das lange gefehlt hat“, sagt der Lilly-Österreich-Chef.

Zulassung in Europa als erhebliche Hürde

Doch wie er bereits angedeutet hat, ist es mit Durchbrüchen in der Forschung alleine noch nicht getan. Die Zulassung stellt eine weitere erhebliche Hürde dar – vor allem in Europa. So wurden zuletzt zwei neue Alzheimer-Medikamente unterschiedlicher Anbieter in den USA, Japan und China zugelassen, erzählt Ilya Yuffa, Executive Vice President von Eli Lilly and Company und Präsident von Lilly International. In Europa sehe die Situation anders aus: „Nach einer Prüfung von erstaunlichen 26 Monaten haben die europäischen Zulassungsbehörden endlich einem dieser Medikamente nun auch die Marktzulassung erteilt“, so Yuffa.

Im Gegensatz dazu hätten die Zulassungsbehörden in Japan ihre Prüfung innerhalb von acht Monaten abgeschlossen, jene in China und den USA in jeweils etwa 13 Monaten. „Im Falle eines zweiten Medikaments, das von meiner Firma Lilly entwickelt wurde, empfahl das CHMP (Anm.: Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur) 20 Monate nach der Einreichung unseres Antrags, es überhaupt nicht zuzulassen – obwohl die Zulassungsbehörden in zehn anderen Ländern dies bereits getan haben. Millionen Menschen in Europa, die unter dieser unaufhaltsamen und tödlichen Krankheit leiden, werden weiter warten müssen.“

Diese Verzögerungen würden das Ziel der Europäischen Kommission untergraben, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu verbessern, meint Yuffa. Es brauche daher häufiger beschleunigte Zulassungsverfahren – in der Reaktion auf die Covid-19-Pandemie habe die EU durchaus bewiesen, dass eine schnelle, transparente und effiziente Zulassung möglich sei.

Einer von vielen Bausteinen

Doch allzu sehr beirren lassen will man sich in der Forschung auch dadurch letztlich nicht. Im Gegenteil: Technologische Entwicklungen wie etwa in der künstlichen Intelligenz versprechen zusätzliche Beschleunigung. Die Technologie bleibe aber einer von vielen Bausteinen, betont Haller: „Immerhin ist die Wirkstoffentwicklung ein zutiefst interdisziplinärer Prozess. Es braucht Expert:innen für KI ebenso wie Zellbiolog:innen, Chemiker:innen und Pharmakolog:innen. KI kann vieles beschleunigen – aber sie ersetzt nicht, was unser Handeln leitet: wissenschaftliche Sorgfalt, menschliche Verantwortung und das Vertrauen von Patient:innen.“

Und sei ein Medikament erst einmal entwickelt und zugelassen, sei es wiederum nur ein Baustein im Gesundheitssystem. „Gerade bei komplexen Erkrankungen wie Alzheimer sehen wir, wie entscheidend eine frühzeitige, langfristige und idealerweise kombinierte Behandlung ist. Dafür braucht es nicht nur wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch den Ausbau von Versorgungsstrukturen, personelle Ressourcen und ein Gesundheitssystem, das Innovation aktiv mitträgt“, so Haller.

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