26.05.2020

Deal zwischen Zeckweg und Schneider geplatzt: “Nicht mehr als ein umgebautes Feuerzeug”

Horst Dolezal konnte bei "2 Minuten 2 Millionen" Katharina Schneider für sich gewinnen. Nach der Aufzeichnung meinte die Investorin jedoch, bei dessen Produkt namens Zeckweg handele es sich um nicht mehr als ein umgebautes Feuerzeug. Der Erfinder stimmt ihr zu.
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Zeckweg, , Katharina Schneider,2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4/Gerry Frank - Investorin Katharina Schneider erklärt, warum es nach der Aufzeichnung von "2 Minuten 2 Millionen" zu keinem Investment bei Zeckweg kam.

Es schien alles gut zu laufen für Erfinder Horst Dolezal und Zeckweg. Sein in der Sendung “2 Minuten 2 Millionen” vorgestellter “Stift” arbeitet mit einem Hochspannungsimpuls und einer Art “Schockgefrierung” des Zecks. Die Idee: Den Zeck nach dem Vereisen gefahrlos mit einer Pinzette zu entfernen, damit man dessen Magen nicht zerdrückt und so Viren in die Wunde gelangen. Sollte es dennoch dazu kommen, soll der elektrische Impuls sämtliche Erreger in der Bissstelle neutralisieren. Für diesen Pitch gab es von allen Seiten Lob und von Mediashop-Chefin Katharina Schneider den Vorschlag, das Produkt in ihr Sortiment aufzunehmen. Doch leider wurde aus dieser Kooperation nichts.

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Zeckweg: Kapital für Marktreife gesucht

Die Forderung von Dolezal beinhielt 200.000 Euro für die gesamten Patentrechte des Zeckweg und zwei Euro Lizengebühr pro verkauftem Gerät. Er benötigte das Investment, um das Produkt marktreif zu machen und eine medizinische Zulassung zu erhalten. Im Netz finden sich aktuell weder eine Webseite noch eine Listung auf Mediashop oder andere Hinweise darauf, wie es mit der Idee des Erfinders nach Aufzeichnung weitergegangen ist.

Zeckweg, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4/Gerry Frank – Katharina Schneider äußert herbe Kritik am Zeckenlöser Zeckweg.

“Zu wenig, um aufgenommen zu werden”

Auf Nachfrage bei Investorin Katharina Schneider, erklärte diese, dass es leider zu keinem Investment gekommen sei. Sie sagte: “Es stellte sich heraus, dass es sich beim Zeckweg nicht um viel mehr als ein umgebautes Feuerzeug gehandelt hat. Das ist zu wenig, um bei uns ins Sortiment aufgenommen zu werden”.

Zeckweg ein umgebautes Feuerzeug…

Horst Dolezal stimmt Schneider überraschend zu. Er erklärt: “Es ist richtig, dass es ein umgebautes Feuerzeug ist. Zwecks einfacher Verwendung”, sagt er: “Es geht um die einfache Nachfüllung mit Butangas, und dass es viele weltweit unkompliziert verwenden können”.

Simpel Zeck entfernen

Der Erfinder erzählt von Gesprächen mit Schneiders Team, die er liebevoll als “die Manager” bezeichnet. Bei einer Konferenzschaltung sei mit ihm ein mögliches neues Design für seine Erfindung besprochen worden. “Der Preis für diese Ideen wäre aber das Verschwinden der Einfachheit gewesen”, erklärt Dolezal weiter und deutet an, dass ihm diese simple Verwendungsmöglichkeit sehr am Herzen liegt.

Ohne Impuls keine Zulassung nötig

Als “die Manager” schlussendlich meinten, er müsse sich um die medizinische Zulassung selber kümmern und sie auch selbst bezahlen, habe Dolezal ihnen vorgeschlagen, das Feature mit den elektrischen Impuls wegzulassen. Oder zwei Varianten herauszubringen. Mit diesem Verzicht wäre keine Zulassung nötig und allein das Vereisen würde genügen, damit Betroffene den Zeck sicher und ohne große Schwierigkeiten herausbekommen. “Leider hat sich seit zwei, drei Monaten keiner mehr gemeldet”, sagt er.

Investor für Zeckweg gesucht

Momentan liegt daher sein Zecken-Projekt brach, denn dem Erfinder fehlen nicht bloß die 50.000 Euro, die eine medizinische Zulassung bedarf, sondern auch jemand, der den Online-Vertrieb mit allem “drum und dran” übernimmt. “Demjenigen biete ich sogar 50 Prozent der Einnahmen an”, sagt er. Und hofft weiterhin darauf, dass Zeckweg mit seiner Doppelfunktion, Vereisung und Hochspannungsimpuls, irgendwann Realität wird.


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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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AI Summaries

Deal zwischen Zeckweg und Schneider geplatzt: “Nicht mehr als ein umgebautes Feuerzeug”

  • Der in der Sendung “2 Minuten 2 Millionen” vorgestellter “Stif” arbeitet, dem Gründer nach, mit einem Hochspannungsimpuls und einer Art “Schockgefrierung” des Zecks.
  • Die Idee: Denn Zeck nach dem Vereisen gefahrlos mit einer Pinzette entfernen, damit man nicht den Magen zerdrückt und Viren in die Wunde gelangen.
  • Die Forderung von Dolezal beinhielt 200.000 Euro für die gesamten Patentrechte des Zeckweg und zwei Euro Lizengebühr pro verkauftem Gerät.
  • Er benötigte das Investment, um das Produkt marktreif zu machen und eine medizinische Zulassung zu erhalten.
  • Im Netz finden sich jedoch weder eine Webseite noch eine Listung auf Mediashop oder andere Hinweise darauf, wie es mit der Idee des Erfinders nach Aufzeichnung weitergegangen ist.
  • Investorin Katharina Schneider bezeichnet das Produkt als “umgebautes Feuerzeug”.

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  • Er benötigte das Investment, um das Produkt marktreif zu machen und eine medizinische Zulassung zu erhalten.
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