30.11.2017

Planänderung: Schwieriger Österreich-Start für Wefox

Das Schweizer InsurTech-Startup Wefox will das „Amazon der Versicherungsbranche“ werden. In Österreich lief der Start aber holprig.
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(c) WeFox: Das Team

Das Schweizer Startup Wefox (Financefox) hat im Frühjahr selbstsicher den österreichischen Markt betreten: bis Jahresende wolle man auf 100.000 Kunden wachsen, gab Österreich-Geschäftsführer Werner Holzhauser zu Protokoll. Derzeit betreut die digitale Makler-Plattform allerdings nur 8000 Kunden in Österreich, verrät Gründer Julian Teicke dem Brutkasten. Bis Jahresende werden es 10.000, ist Holzhauser zuversichtlich. Was ist passiert?

Werner Holzhauser: “Wollen keine Abhängigkeit”

Der Kundenzuwachs bei Wefox geschieht im Wesentlichen über Versicherungsmakler, die die Plattform nutzen, um bestehende Kunden digital besser betreuen zu können. Dafür arbeitet das Startup in der Schweiz, in Deutschland und Österreich mit insgesamt 700 Maklern zusammen. Der Plan für Österreich sei laut Holzhauser gewesen, heuer noch zwei heimische Großmakler an Bord zu holen. Der Deal ist aber geplatzt. “Wir wollten uns nicht in eine Abhängigkeit begeben”, erklärt Holzhauser. Die Zusammenarbeit scheiterte an der Forderung der Großmakler, Wefox in Österreich exklusiv nutzen zu können.

Wefox arbeitet mit Die Maklergruppe zusammen

Stattdessen hat Wefox einen Deal mit der Versicherungsmakler-Vereinigung Die Maklergruppe abgeschlossen. Die Kundenbestände der Makler von Die Maklergruppe werden in das CRM-System von Wefox eingearbeitet und dabei das System an die Bedürfnisse des neuen Partners angepasst. Das geschieht laut Aussendung zunächst in zwei Schritten mit jeweils einer Kundenzahl im fünfstelligen Bereich. Für kommendes Jahr will sich das Startup auf regulatorische Änderungen durch IDD und die Datenschutzgrundverordnung konzentrieren und ihre Services für Versicherungsmakler entsprechend anpassen, so Holzhauser.

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Wefox, das “Amazon der Versicherungsbranche”

Das Schweizer Startup wurde 2014 gegründet und hat derzeit in der Schweiz, Deutschland und Österreich 200.000 Kunden. Der Umsatz ist laut Teicke in allen drei Ländern heuer um 300 Prozent auf fast 20 Mio. Euro gewachsen. Das langfristige Ziel: “Was Amazon für Hersteller von Produkten geworden ist, wollen wir für Versicherungsgesellschaften werden. Wefox soll der stärkste digitale Vertriebskanal für Makler werden”, so Teicke.

Datenanalysen sollen Versicherern helfen

In weiterer Folge sollen Versicherer auch auf anonymisierte Datenanalysen zugreifen können, um Produkte und Preise besser an die Kunden anpassen zu können. Derzeit arbeitet Wefox in den drei Ländern mit zehn Versicherungsgesellschaften zusammen – in Österreich mit Ergo und HDI. Das Startup hat allerdings heuer auch eine eigene Versicherung gegründet, die “One”. Teicke: “Wir werden in Kürze die Zulassung seitens der Liechtensteiner Regulierungsbehörde erhalten und sind damit der erste volldigitale Versicherer mit eigener europäischer Lizenz.“

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(c) Somareality - Das Somareality-Team.

Vor rund einem halben Jahr vermeldete das Wiener DeepTech-Startup Somareality den Erhalt eines 1,5 Mio. Euro schweren Investments (brutkasten berichtete). Nun kommuniziert das Startup eine Aufstockung des Kapitals: In einem LinkedIn-Posting gab das Unternehmen den Abschluss einer “überzeichneten Seed-Runde” in Höhe von 2,6 Millionen Euro bekannt. In dem Posting nennt das Unternehmen unter anderem Birdhouse Ventures, Gateway Ventures, Startup Wise Guys, FFG und aws als Unterstützer.

“Ein finales Closing für unsere 2024-Runde”

Laut Co-CEO Julia Kern handelt es sich bei den genannten Stakeholdern um “wesentliche Partner” in der nun geschlossenen Runde. Auf brutkasten-Nachfrage bestätigt Co-CEO Kern außerdem, dass es sich bei der nun kommunizierten Runde um “ein finales Closing für unsere 2024-Runde” handelt. Die in diesem Jahr gesammelte Summe soll “direkt auf unsere Kommerzialisierung und den Ausbau des Produktportfolios für nächstes Jahr” einzahlen, so Co-CEO Kern.

Somareality wurde 2019 in Wien gegründet und entwickelt Eye-Tracking-basierte Biomarker, um damit Rückschlüsse auf den kognitiven Zustand einer Person treffen zu können. Mit dem ersten Biomarker erreichte das Unternehmen einen Umsatz von knapp einer Million Euro. Bis 2026 sollen weitere Folgen, die insgesamt ein volles non-invasives kognitives Monitoring ermöglichen sollen.

Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen strategischen Pivot vorgenommen: Das Projektgeschäft wich einem B2B-SaaS-Modell und die bestehende Technologie wurde fit gemacht für Hardware-Umgebungen außerhalb von Virtual Reality.

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