10.09.2018

Knapp nach DAX-Listing: Wirecard-CEO Markus Braun bei Darwin’s Circle 2018

Als langjährigem CEO des deutschen FinTech-Scaleups Wirecard gelang dem gebürtigen Wiener Markus Braun nun der Aufstieg in den (deutschen) Unternehmens-Olymp. Ab 24. September ist Payment-Spezialist Wirecard im DAX gelistet. Drei Tage später wird Braun die Keynote bei Darwin's Circle 2018 in Wien halten.
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wirecard: CEO/CTO Markus Braun kommt zur Darwin's Circle 2018
(c) wirecard: CEO/CTO Markus Braun

Die zahlen sind beachtlich: Rund 24 Milliarden Euro ist das 1999 gegründete Münchner FinTech-Unternehmen Wirecard derzeit wert. Das ist fast doppelt so viel wie die Lufthansa und mehr als die Deutsche Bank. Mit 550 Millionen Euro Gewinn rechnet das Unternehmen dieses Jahr. Das wäre eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits seit 2006 war Wirecard im TecDAX gelistet. Nun schaffte es das Scaleup in die Riege der 30 DAX-Konzerne und verdrängt mit 24. September die immerhin fast 14 Milliarden Euro schwere Commerzbank. Unter Experten wird genau diese Rochade von Traditionsbank zu Payment-Dienstleister natürlich als symbolisch betrachtet.

+++ Fokus: FinTech +++

Wirecard: DAX-Listing nur “Zwischenschritt”

Bereits seit 2002 ist der gebürtige Wiener und TU-Absolvent Markus Braun Vorstandsmitglied bei Wirecard. Er übt zugleich den Posten des CEO und jenen des CTO aus. Im vierköpfigen Vorstand sitzen mit Jan Marsalek (COO) und Susanne Steidl (CPO) übrigens noch zwei weitere ÖsterreicherInnen. Im Frühjahr sagte Braun gegenüber Medienvertretern, es sei das Ziel des Konzerns, “kraftvoll, organisch die Welt zu erobern”. Das nunmehrige DAX-Listing sei nur ein “Zwischenschritt”, sagte er jüngst gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er erwarte, dass das Wachstum in den kommenden Jahren jenes in den vergangenen in den Schatten stellen werde.

Braun als Speaker-Coup für Darwin’s Circle

Nur drei Tage nach dem offiziellen DAX-Listing, am 27. September, wird Braun als Keynote-Speaker bei der Darwin’s Circle 2018 im Wiener Haus der Industrie auftreten. Es ist durchaus als Coup der Wiener Veranstalter zu werten, den umtriebigen CEO, der nach eigenen Angaben 16 Stunden am Tag arbeitet, dafür gewonnen zu haben. Neben Braun werden auf der Veranstaltung über 50 internationale Entscheidungsträger und Experten von Firmen wie Google, Facebook, Microsoft, Instagram, IBM Watson, oder Amazon ihr Wissen mit den 300 ausgewählten Gästen teilen.

Konferenz mit Themenspektrum zwischen Tech und Politik

Neben aktuellen Technologie-Themen wie Cybersecurity, Künstlicher Intelligenz, Blockchain, Innovation und Transformation im Unternehmen, oder dem Zusammenspiel von traditionellen Medien und digitalen Plattformen, werden bei der zweiten Ausgabe der Konferenz auch wieder sozial-politische Themen wie die Auswirkungen von neuen Technologien auf Gesellschaft und Arbeitswelt, Diversity, oder Europas digitale Zukunft diskutiert werden.

⇒ Zur Page des FinTech-Scaleups

⇒ Zur Page von Darwin’s Circle

Disclaimer: Darwin’s Circle wird von der Darwins Lab GmbH veranstaltet. Deren Miteigentümer Lorenz Edtmayer und Maximilian Nimmervoll sind mit je 7,5 Prozent an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

Video-Interview von der Darwin’s Circle Mobility Conference im Frühling 2018

Live from the Darwin's Circle Mobility Conference, about urban air mobility with Olivier LeLann, the Founder & CEO of EVA and Robert Machtlinger, the CEO of FACC AG.

Live from the Darwin's Circle Mobility Conference, about urban air mobility with Olivier LeLann, the Founder & CEO of EVA and Robert Machtlinger, the CEO of FACC AG.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 17. April 2018

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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