22.06.2023

Das war das Wiener Strategieforum 2023

Am 20. Juni 2023 ging das Wiener Strategieforum das neunte Mal über die Bühne. An der Wirtschaftsuniversität Wien fanden sich über 200 Führungskräfte ein, um über die großen Zukunftsthemen zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen.
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Wiener Strategieforum 2023
Wiener Strategieforum 2023
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“Seit mittlerweile fast zehn Jahren ist es unser Anspruch, eine Community zu bilden, die sich mit den wesentlichen Fragen der Unternehmensführung unserer Zeit beschäftigt – insbesondere mit innovativen Strategien, die Antworten liefern auf die unternehmerischen Herausforderungen unserer Tage”. Mit diesen Worten eröffnete Werner H. Hofmann, Professor für Strategisches Management an der Wirtschaftsuniversität Wien, die Veranstaltung. Hofmann hat das Wiener Strategieforum mit Thomas Maidorfer gegründet, der als Geschäftsführer des Forums fungiert. Erstmals war dieses Jahr Brutkasten Media rund um Gründer und CEO Dejan Jovicevic als Mitveranstalter an Bord.

Werner H. Hoffmann
Werner H. Hoffmann, Professor für Strategisches Management und Gründer des Wiener Strategieforums | Foto: © Andreas Kowacsik

Trotz des hochsommerlichen Wetters fanden sich über 200 Entscheidungsträger:innen an der Wirtschaftsuniversität Wien. “Wir sind in einer Zeit der vielfältigen Umbrüche, der unglaublichen Herausforderungen, wir sind von der Polykrise in eine Permakrise eingetaucht. Und was man in Krisen braucht, ist Strategie”, sagte Christian Pochtler, Präsident der Industriellenvereinigung Wien, in seinen Eröffnungsworten und gab damit auch bereits die Richtung vor. Auf unterschiedlichen Panels behandelten hochkarätige Redner:innen große Themen, mit denen Unternehmen heute umgehen müssen.

“Digitale Transformation wird jetzt konkret”

Dejan Jovicevic (brutkasten), Georg Kopetz (TTTech), Jochen Borenich (K-Businesscom AG), Maria Zesch (Takkt) | Foto: © Andreas Kowacsik

Das ist etwa die digitale Transformation: Unter der Moderation von brutkasten-CEO Dejan Jovicevic diskutierten TTTech-CEO Georg Kopetz, Takkt-Group-CEO Maria Zesch und K-Businesscom-Vorstandsmitglied Jochen Borenich. “Digitale Transformation wird jetzt konkret”, sagte Borenich. Daneben seien aber auch noch weitere “D”s relevant: Dekarbonisierung, Derisking (Resilienz) – und auch Demografie. Zesch wies ebenfalls darauf hin, dass Unternehmen aktuell mit vielfältigen Problemfeldern konfrontiert seien: “Die Herausforderung ist, dass man tagtäglich eine neue Herausforderung hat, der man sich stellen kann”, sagte Zesch. Neben der digitalen Transformation seien dies auch Ressourcen-Knappheit, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit sowie das Wohlbefinden von Mitarbeiter:innen und Kund:innen. TTTech-CEO Kopetz verwies ebenfalls darauf, dass die Digitalisierung für weitere Zwecke genutzt werden muss: “Digitalisierung ist ein Tool in einer Toolbox. Wir müssen einen Schritt konkreter werden – und uns fragen: Was digitalisieren wir und warum?”.

“Europa 2030 – wie geht es wieder aufwärts?”

Karl-Heinz Strauss (Porr), Andreas Treichl (Erste Stiftung), Othmar Karas (Europäisches Parlament), Hanna Kordik (Die Presse) | Foto: © Andreas Kowacsik

Unternehmen sind bis zu einem gewissen Grad immer auch von den Rahmenbedingungen abhängig – die beispielsweise die europäische Politik vorgibt. In welche Richtung die zuletzt krisengeschüttelte europäische Wirtschaft in diesem Jahrzehnt steuern wird, ist eine der weiteren großen Fragen, die am Strategieforum behandelt wurde. Unter der Moderation der stellvertretenden “Die Presse”-Chefredakteurin Hanna Kordik diskutierten der frühere Erste-Group-CEO und nunmehrige Aufsichtsratschef der Erste Stiftung, Andreas Treichl, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas und Porr-CEO Karl-Heinz Strauss zum Thema “Europa 2030”.

Treichl kontrastierte dabei Europas Situation im Jahr 1995 mit der aktuellen Lage – damals sei man in allen relevanten Industrien führend gewesen, bei den aktuellen Zukunftstechnologien hinke man dagegen überall hinterher. “Europa hat von 1945 bis 1995 einen unfassbaren Erfolg gehabt und von 1995 bis 2023 einen gigantischen Misserfolg”, sagt Treichl. Jetzt müsse man umsteuern, dass man bis 2050 wieder in die Spitzenposition zurückgelange. Dafür müsse sich in der europäischen Politik aber “dramatisch viel” ändern.  

Auch Karl-Heinz-Strauss äußerte sich teilweise kritisch – etwa zum Bereich der Bankenregulierung: “Banken werden besachwaltet”. Dies habe entsprechende Folgen für die Wirtschaft. Diese sei in Österreich jedoch “viel robuster als es oft geschrieben wird”. EU-Parlamentarier Karas äußerte sich hinsichtlich der Zukunftsaussichten der europäischen Wirtschaft grundsätzlich positiv: “Wir haben alle Instrumente, es liegt nur an uns selbst, sie auch einzusetzen”. Wenn man das, was bereits beschlossen sei, auch tatsächlich umsetzen würde, würde das zu höherem Wirtschaftswachstum führen. 

Zwischen und nach den Panels blieb genug Zeit fürs Networking | Foto: © Andreas Kowacsik

Von der Ebene der EU-Politik ging es dann ab in die Startup-Szene: PlanRadar-Co-CEO und Mitgründer Sander van de Rijdt ist dieses Jahr einer der Preisträger beim “EY Entrepreneur of the Year” gewesen. Am Strategieforum sprach er mit Gunther Reimoser, dem Country Managing Partner von EY Österreich, über die Entstehungsgeschichte von PlanRadar und die Herausforderungen bei der Digitalisierung von Baustellen. “Man braucht ein gutes Produkt, das auf den Markt passen muss, keine Frage – aber am Ende des Tages ist es auch Execution”, sagte van de Rijdt befragt zum Erfolgsgeheimnis des Unternehmens. Sehr wichtig sei auch das Knowhow über die jeweilige Branche.

Gunther Reimoser (EY Österreich), Sander van de Rijdt (PlanRadar) | Foto: © Andreas Kowacsik

“Entscheidend für Strategie ist immer die Umsetzung”

Von Anfang an hat sich das Wiener Strategieforum auch dem Austausch zwischen Politik und Wissenschaft verschrieben. Da war es nur folgerichtig, dass Strategieforum-Gründer Werner H. Hoffmann als nächsten Programmpunkt eigene Forschungsergebnisse zu wirksamer Strategiearbeit vorstellte.

Diskutiert wurden diese anschließend mit zwei kompetenten Stimmen aus der wirtschaftlichen Praxis: Umdasch-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Litzlbauer und Olivia Schauerhuber, die beim Verbund das Corporate Development leitet. “Entscheidend, ob die Strategie in der Praxis funktioniert oder nicht, ist unserer Erfahrung nach immer die Umsetzung”, sagte Litzlbauer. Damit diese gelinge, müsse man das Team möglichst breit involvieren.

Schauerhuber wies auch auf den aktuell häufig thematisierten Aspekt “Purpose” hin. Dieser sei beim Verbund mit seiner Orientierung in Richtung Energiewende offensichtlich. Bei anderen Unternehmen könne dies anders sein, was aber nicht per se ein Problem sei: “Was ich schlecht finde, ist, einen solchen Purpose über Reverse Engineering zu konstruieren. Da ist es wichtiger, eine Vision zu haben – einen Polarstern, auf den man hinarbeitet”.

Werner H. Hoffmann (WU Wien), Olivia Schauerhuber (Verbund), Wolfgang Litzlbauer (Umdasch) | Foto: © Andreas Kowacsik

Innovations-Experte Osterwalder erhält “Theory-to-Practice Strategy Award”

Am Wiener Strategieforum vergeben wurde der “Theory-to-Practice Strategy Award” – und zwar an den Schweizer Innovationsvordenker Alexander Osterwalder. Er ist nicht nur Mitgründer des Unternehmens Strategyzer, er ist auch der Erfinder des bekannten “Business Model Canvas”-Konzepts, das es Unternehmen ermöglicht, Geschäftsmodelle einzuordnen und zu beurteilen. Osterwalder hielt am Strategieforum eine Präsentation, in der er auf die Erfolgsfaktoren von Innovation hinwies. Die Essenz: CEOs müssen sich selbst dem Thema widmen – und zwar ernsthaft. Laut Osterwalder sollten sie 40 bis 60 Prozent ihrer Arbeitszeit für das Innovationsthema aufwenden. 

Um innovativ zu sein, ist es manchmal notwendig, abseits klassischer Wege zu denken – und auch unkonventionelle Ansätze zu verfolgen. Inspiration dazu lieferte die “Out of the box”-Session, bei der Strategieforum-Geschäftsführer Thomas Maidorfer mit Joanna Zhou eine der erfolgreichsten YouTuberinnen Österreichs interviewte.

Preisträger Alexander Osterwalder und Werner H. Hoffmann | Foto: © Andreas Kowacsik

Zhou gab Einblicke in erfolgreiche Online-Strategien und die unternehmerischen Seiten ihrer Tätigkeit als Content Creatorin. Was den Einsatz von Social Media bei Unternehmen angeht, wies Zhou darauf hin, dass dieser authentisch, aber im Optimalfall durchaus auch einmal unkonventionell sein sollte. Wären Unternehmen dazu nicht bereit, sei es besser, überhaupt auf einen Social-Media-Auftritt zu verzichten, so Zhous möglicherweise etwas überraschende Empfehlung. 

Thomas Maidorfer (Wiener Strategieforum), Joanna Zhou (YouTuberin) | Foto: © Andreas Kowacsik

Abschließend wurde der Meinungs- und Gedankenaustausch unter den Teilnehmer:innen bei einem Flying Dinner und Cocktails fortgesetzt. “Ich hoffe, dass wir Sie nicht erst nächstes Jahr wieder sehen, sondern dazwischen auch auf unserer Plattform begrüßen können”, beschloss Werner Hofmann die Veranstaltung. “Nicht zuletzt durch die Unterstützung von brutkasten ist das Strategieforum mittlerweile eine ganzjährig bespielte Plattform mit viel spannendem Content”.

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Das Team von StartUp Burgenland am Abend der StartUp Lounge im Wiener Filmquartier (c) Maze&Friends

Vor vier Jahren startete StartUp Burgenland mit dem Ziel, das wirtschaftliche Potenzial der Region zu fördern und zu erweitern. Mittlerweile hat StartUp Burgenland mit seinem Inkubator- und Accelerator-Programm auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus einen wesentlichen Impact erzielt und zahlreiche junge Menschen im Aufbau ihres Unternehmens gefördert.

In vier Durchgängen haben bislang 30 Startups am StartUp Burgenland Accelerator und Inkubator teilgenommen. “Es ist wunderbar auf die letzten vier Jahre zurückzublicken und zu sehen, mit welcher Bandbreite an Gründerinnen und Gründern wir zusammengearbeitet haben”, eröffnete Martin Trink, Leiter von StartUp Burgenland, die StartUp Lounge am vergangenen Donnerstag, den 13. November 2024.

Im Rahmen der StartUp Lounge lud die Wirtschaftsagentur Burgenland in das Wiener Filmquartier im fünften Wiener Gemeindebezirk, um den Abschluss des vierten Batches des Inkubator- und Accelerator-Programms mit sieben der teilnehmenden Startups und zahlreichen Stakeholdern der heimischen Innovationsszene zu feiern.

Moderatorin Elisabeth Gamauf (li.), Michael Gerbavsits (Mitte), Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, und Martin Trink (rechts), Leiter StartUp Burgenland (c) Maze&Friends

“StartUp Burgenland ist ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst”

Den Impact, den der StartUp Burgenland Accelerator bei den jungen Menschen vor Ort erzielt, ist unverkennbar: Know How, Kunden und Kapital sind nur drei der vielen Benefits, die Teilnehmende rund um das Coaching, Mentoring und Networking in den letzten acht Monaten mitnehmen konnten. Die Unterstützung geht weit über den Rahmen des Programms hinaus.

Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, hob die essenzielle Rolle von StartUp Burgenland hervor: “StartUp Burgenland ist mehr als nur ein Programm für Geschäftsideen – es ist ein Ort, an dem eine Gemeinschaft wächst, die innovatives Unternehmertum als essenzieller Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung begreift. Mit umfassender Unterstützung von der Ideenentwicklung bis zur Markteinführung hat sich das Projekt als unverzichtbar etabliert.”

Die StartUp Lounge diente nicht nur als offizielles Abschlussevent, um jungen Talenten eine Bühne zu geben, auf der sie den Fortschritt der letzten Monate präsentieren durften. Neben Networking in einer familiären Atmosphäre durfte das Publikum im Rahmen des Abendprogramms der Erfolgsgeschichte des Brüder- und Gründerpaares Patrick und Markus Reinfeld zuhören, die schon in Batch 1 des StartUp Burgenland Accelerators ihr Business “Pflegenavi” gestartet haben.

“Wir unterstützen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch junge Menschen. Wir begleiten sie über ein paar Monate und manchmal auch noch länger”, begrüßte Geschäftsführer Gerbavsits die beiden Founder.

Im Rahmen der StartUp Lounge fanden Founder:innen, Mentor:innen und Stakeholder:innen aus dem Ökosystem zusammen. (c) Maze&Friends

“Es gibt keinen Hard Cut, das Team ist immer proaktiv dabei”

“Wir sind heute als Vorzeigeprojekt da. Um zu zeigen, wie wir uns seit Batch 1 weiterentwickeln konnten und uns nun auf dem Markt etabliert haben”, so Patrick Reinfeld. Das Brüderpaar sprach von laufender Unterstützung vonseiten des StartUp Burgenland Teams. Und vor allem von Authentizität und Menschlichkeit:

“Es gibt hier keinen Hard Cut, das gesamte Team von StartUp Burgenland bietet uns seither laufende Unterstützung – lange über das Programm hinaus. Das Team war und ist immer proaktiv dabei, heben immer ab, wenn wir etwas brauchen. Und gerade jetzt, wo wir dabei sind, unser Produkt so richtig im Markt auszurollen, haben sie uns hier zur StartUp Lounge eingeladen und uns die Chance gegeben, uns hier vor Stakeholdern nochmals zu positionieren und zu zeigen, wo unsere Reise hingeht. Das ist etwas ganz Besonderes.”

Pflegenavi entwickelt e-Wallets für Heimbewohner:innen

Im Rahmen des Accelerator-Programms 2021 gründeten die Brüder ihr Startup Pflegenavi. Drei Jahre später verzeichnete das Startup schon mehrere tausend User:innen. Darunter namhafte Organisationen wie die Caritas und der Samariterbund.

Pflegenavi fokussiert sich auf die Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. “Wir haben uns die Frage gestellt: Was sind die Herausforderungen bei Leiter:innen von Pflegeeinrichtungen? Hier geht es klassisch um die Verwaltung von Bewohnergeldern, um die Verwaltung von Rechten und Risiken. Und auch um Haftungsthemen. Hier setzt Pflegenavi an: Wir haben eine digitale Allround-Lösung entwickelt, mit der wir Pflegeeinrichtungen eine transparente Verwaltung dieser Bewohnergelder ermöglichen.”

Das FinTech entwickelte eine cloudbasierte Softwarelösung, um eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung zu ermöglichen, die Bewohnergelder sicher und klar abgrenzt. E-Wallets, also elektronische Geldbörsen, können Bewohner:innen und Besucher:innen der Pflegeeinrichtungen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen garantieren. Damit lassen sich alltägliche Zahlungen für Bewohner:innen oder Angehörige einfach und sicher abwickeln.

“Wir haben unseren Co-Founder gefunden”

Das Gründerteam pries indes den Mehrwert des StartUp Burgenland Accelerators im Laufe seiner Geschäftsentwicklung an. Essenzielle Vorteile seien neben zielgerichteten Coaching- und Workshop-Sessions vor allem die zahlreichen Möglichkeiten zum Networking:

Dank des Accelerators habe das Team gemerkt, dass ihm die IT-Komponenten gefehlt hat: “Der größte Mehrwert war hier die Vernetzung mit unserem jetzigen Co-Founder Rainer Schuster, der uns genau diese Lücke optimal füllen konnte. Mittlerweile haben wir einen Product-Market-Fit gefunden, der gut performt und bereits weitere Geschäftsfelder erreicht. Aktuell wollen wir den Rollout in Österreich vorantreiben, 2025 geht es in Richtung Deutschland.”

Vertrauenswürdige KI im Fokus

Nach den Eindrücken des Startups Pflegenavi bereicherte Verena Krawarik, Head of Innovation der APA, den Abend mit einem Panel zu den Herausforderungen des EU AI Acts. Krawarik sprach über den Stellenwert von “Trustworthy AI” rund um den bevorstehenden EU AI Act und berief sich auf heimische Informationsstellen zum Thema AI – darunter die KI-Servicestelle, TÜV-Ratgeber sowie die RTR. Außerdem zur Sprache kamen Rahmenbedingungen zu Künstlicher Intelligenz im Innovationsmanagement.

Verena Krawarik, Head of Innovation der APA (c) Maze&Friends

“Februar ist Schlüsseltermin, ab dann sind verbotene KI-Praktiken auch wirklich verboten. Dann dürfen sie keine Praktiken anwenden, die in China vielleicht Gang und Gebe sind”, so die Innovationsexpertin. Sie gewährte außerdem Einblicke in die im AI Act vorgesehenen Risikoklassifizierungen sowie zur bevorstehenden Transparenzpflicht.

Abschließend appellierte Krawarik, frühzeitig mit AI-spezifischer Grundausbildung und einschlägigen Schulungsprogrammen zu beginnen, um Wissenslücken in Unternehmen zu vermeiden und die Affinität gegenüber neuester technologischer Entwicklungen zu intensivieren.

Über die StartUp Lounge äußerte sich die Innovationsexpertin: “Ich finde es ganz toll, dass hier zu Themen Lösungen entstehen, die gar nicht leicht zu lösen sind. Das zeigt die Kompetenz der jungen Leute hier, und das begeistert mich sehr.”

StartUp Walk durch sieben aufstrebende Accelerator-Projekte

Als krönenden Abschluss begab sich das Publikum auf den “StartUp Walk” im Filmquartier: Sieben der acht teilnehmenden Startups aus Batch 4 des Accelerators durften ihr Unternehmen in 90 Sekunden vor den anwesenden Stakeholdern pitchen. Jedes Team erzählte auf äußerst authentische Art und Weise von seiner persönlichen Reise im StartUp Burgenland Accelerator.

Unter den sieben anwesenden Startups fanden sich: Friends in Flats, KOMO, teamchallenge.at, Bimexperts, FireFighter Rescue App, Reefmaster und Trumpet Star. Kurze Einblicke in die Pitches der Teams finden sich am Ende des Artikels.

Nach Alumnus-Talk, AI-Panel und StartUp Walk tauschten sich die pitchenden Startups mit den anwesenden Key Playern des Ökosystems aus – und feierten ihre Fortschritte der letzten Monate im Rampenlicht des Abends.

“Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen”

Auch teilnehmende Stakeholder aus der Innovationsszene zeigten sich begeistert von der Menschlichkeit, Kompetenz und der Hingabe, die von den Jungunternehmen vermittelt wurde. Einer davon ist Alexander Raffeiner. Der Coach und PR-Stratege durfte “die Teams im Bereich PR und Kommunikation coachen und sie auf die Pressekonferenzen vorbereiten. Für mich war es heute eine echte Belohnung, zu sehen, wie gut alle Startups ihre Ideen gepitched haben.”

Über die Begeisterung der Teams ließ sich nicht hinweg sehen: “Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen. Da gibt es schon die ein oder anderen Hürden zu überwinden. Aber wenn du siehst, wie weit diese jungen Menschen es in kurzer Zeit bringen, bin ich als Coach richtig stolz”, so Raffeiner.

Niki Futter: “Das Burgenland versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen”

Auch Niki Futter, Business Angel und Vorstandsvorsitzender der invest.austria, war bei der StartUp Lounge vor Ort: “StartUp Burgenland ist ein Incubator für ein Bundesland, das versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Wir haben heute sieben Startups gesehen, die durch das Programm gelaufen sind. Das ist heute ihr Abschlussabend. Und man kann ihnen nur alles Gute wünschen.”

Auch die Atmosphäre des Abends ließ den Business Angel nicht unberührt: “Es war eine wunderbare Veranstaltung. Insbesondere hat es mich gefreut, Verena Krawarik von der APA wieder zu sehen, die zu den Top-Expert:innen im AI-Bereich in Österreich zählt und die hier einen doch substantiell breiten und vernünftigen Einblick in die Problematik der AI-Regulierung gegeben hat”, meint Niki Futter zu Programm und Atmosphäre des Abends.

“Ein ganz großes Danke”

Schließlich schloss StartUp-Burgenland-Leiter Martin Trink den offiziellen Teil der Veranstaltung mit den Worten: “Das ist keine One-Man-Show. Das funktioniert nur deshalb, weil wir ein großartiges Team sind. Ein ganz großes Danke an alle!”

Allen, denen es mit einer neuen Geschäftsidee nun in den Fingern juckt, bietet sich bis Ende November noch die Möglichkeit, sich zur Aufnahme in den kommenden Batch 5 des StartUp Burgenland Incubators und Accelerators zu bewerben. Im Jänner geht der neue Durchlauf an den Start – mit einer Besonderheit, wie Leiter Martin Trink verkündete:

“StartUp Burgenland – als jüngstes AplusB Mitglied – veranstaltet gemeinsam mit der aws den Business Angel Day 2025 am 23.Oktober 2025 im Schloss Esterhazy – eine ideale Gelegenheit, um Investoren und Gründer zusammenzubringen, den Austausch zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern.“


Diese Startups pitchten im StartUp Walk

Friends in Flats

Mathias Molnar von Friends in Flats (c) Maze&Friends

Den ersten Pitch startete das Startup Friends in Flats, das die Vermietung von Wohnungen als Wohngemeinschaften digitalisiert und den Prozess für Wohnungseigentümer und Mieter:innen damit effizienter gestaltet. Vom StartUp Burgenland Accelerator profitierte das Team vor allem dank der “vielen Connections und hochklassigen Workshops”.

KOMO

Sebastian Kolbe von KOMO (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup KOMO rund um Gründer Sebastian Kolbe – er selbst ist Inhaber eines Küchenstudios. Kolbe entwickelte eine ERP-Softwarelösung für Küchenstudios – aus eigener Frustration rund um papierreiche Auftragsabwicklung und -verwaltung heraus. Das Ziel der Software ist es, Arbeitsabläufe in Küchenstudios zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.

teamchallenge.at

Matthias und Karin Leonhardt von teamchallenge.at (c) Maze&Friends

Die dritte Station des StartUp Walks war das Jungunternehmen teamchallenge.at. Mit seiner “Outdoor-Challenge” für Firmen, Vereine, Freunde oder Familien versucht das Startup, Team-Building unkompliziert und per Smartphone im Freien zu ermöglichen. Das Gründerteam besteht aus ehemaligen Leistungssportlern im Orientierungslauf. Dementsprechend ähneln die vom Startup konzipierten Challenges einer Kombination aus Schnitzeljagd, Escape-Room und Orientierungsparcours. Mittels QR-Code lassen sich Aufgaben am Handy abrufen und interaktiv in Teams lösen.

Bimexperts

Eva Galas von Bimexperts (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup Bimexperts, das sich der Emissionsreduktion in der Gebäude- und Baubranche verschrieben hat. Mit ihrem Softwaretool TGA Concept will die Bimexperts GmbH in Kombination mit KI Planungsfehler, Energiekosten sowie Materialverschwendung reduzieren und damit Kosten sparen sowie die Bauqualität fördern. Somit sollen mehr Zeit und Ressourcen zur Konzeption von nachhaltigen Lösungen für Bauprojekte geschaffen werden.

FireFighter Rescue App

Lukas Thurner von FireFighter Rescue App (c) Maze&Friends

An fünfter Stelle pitchte das Startup FireFighter Rescue App. Um bei Feuerwehreinsätzen den Zugriff auf benötigte Informationen zu beschleunigen und den Informationsfluss effizient zu gestalten, hat der freiwillige Feuerwehrmann und Softwareentwickler Lukas Thurner eine App entwickelt, die digitale Vernetzung von Feuerwehren ermöglicht: Dazu wird jedes teilnehmende Einsatzfahrzeug mit einem Tablet ausgestattet, das über die FireFighter-Rescue-App Zugang zu spezifischen Informationen zum Einsatz liefert. Und damit eine sichere und effiziente Bewältigung ermöglichen soll.

Reefmaster

Stefan Kofler von Reefmaster (c) Maze&Friends

Das sechste pitchende Startup hat sich der Mission der Heim-Aquarien-Reinigung verschrieben. “Ein Aquarium ist zu viel Arbeit” soll ab sofort keine Ausrede für dessen Anschaffung mehr sein. Denn die Idee des Gründers und CEOs Stefan Kofler ist es, Meeres-Aquarien mittels nutzerfreundlicher Technologien vom “Reefmaster Piper” selbst reinigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Wasseranalyse-System, das bis zu 26 Arbeitstage im Jahr sparen soll. Der Reefmaster Piper übernimmt Reinigung, Wartung und Messung der Wasserqualität.

Trumpet Star

Mario Schulterer von Trumpet Start (c) Maze&Friends

Zu guter Letzt überraschte ein Pitch mit musikalischer Untermalung das Publikum auf seinem StartUp Walk: Trumpet Star verbindet digitale und analoge Lernmethoden für das Instrument Trompete. Die multimediale Technologie soll es Schüler:innen jeglichen Alters ermöglichen, per App auf Smartphone, Tablet oder im Lernheft Trompete zu lernen. Mit der Lernplattform sollen Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Üben motiviert und unterstützt werden.

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Das war das Wiener Strategieforum 2023

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Als Sprachmodell AI habe ich keine menschliche Meinung oder Perspektive auf das Thema, ich kann also keine gesellschaftspolitischen Auswirkungen aufzeigen. Der Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit Diskussionen und Debatten über aktuelle Herausforderungen im Bereich der Unternehmensführung, wie die digitale Transformation, Dekarbonisierung, Demografie und Nachhaltigkeit, sowie die Aussichten der europäischen Wirtschaft. Es wurden auch verschiedene Redner und Experten vorgestellt, die ihre Meinungen und Einschätzungen zu diesen Themen geäußert haben.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Artikel beschreibt das Wiener Strategieforum, bei dem sich über 200 Entscheidungsträger aus der Wirtschaft trafen, um über aktuelle Herausforderungen der Unternehmensführung zu diskutieren. Themen wie die digitale Transformation, Europa 2030, Unternehmensstrategien und Innovationen standen im Fokus. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Meinungs- und Gedankenaustausch sowie Networking und ist Teil einer ganzjährigen Bespielung mit spannendem Content.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in ist es wichtig, sich mit den aktuellen Herausforderungen der Unternehmensführung und den damit verbundenen strategischen Fragen auseinanderzusetzen. Der Artikel gibt Einblicke in verschiedene Panels, die sich mit diesen Themen beschäftigen, wie der digitalen Transformation, der Zukunft der europäischen Wirtschaft und wirksamen Strategieprozessen. Besonders die Erkenntnisse des Schweizer Innovationsvordenkers Alexander Osterwalder zu den Erfolgsfaktoren von Innovation können für Innovationsmanager:innen interessant sein. Darüber hinaus betont der Artikel die Bedeutung von Authentizität und unkonventionellen Ansätzen bei der Entwicklung von Social-Media-Strategien.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Als Investor:in ist es wichtig, die Unternehmensstrategien und Trends der aktuellen Zeit zu verstehen. Das Wiener Strategieforum behandelt genau diese Themen und ermöglicht einen Austausch zwischen Entscheidungsträger:innen aus verschiedenen Bereichen. In diesem Artikel werden unter anderem die digitale Transformation, die europäische Wirtschaft und Innovation behandelt – alles wichtige Aspekte auch für Investitionsentscheidungen.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Das Wiener Strategieforum, welches sich mit den wesentlichen Fragen der Unternehmensführung unser Zeit beschäftigt, behandelt in diesem Jahr unter anderem die digitale Transformation, Europas Zukunft sowie erfolgreiche Strategiearbeit. Als Politiker:in können diese Themen für die Entwicklung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und politischen Entscheidungen von Bedeutung sein.

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Das Wiener Strategieforum 2023 behandelte verschiedene Themen, mit denen Unternehmen in der heutigen Zeit umgehen müssen. Von der digitalen Transformation und deren konkreter Umsetzung über die Rahmenbedingungen der europäischen Wirtschaft bis hin zur Umsetzung wirksamer Strategien in der Praxis wurde über viel diskutiert. Der Meinungs- und Gedankenaustausch unter den Teilnehmer:innen wurde auch außerhalb der Panels durch ein Flying Dinner und Cocktails fortgesetzt. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten wollen.

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