28.02.2020

Das war das A1 Business Summit 2020

Nachlese für's Wochenende: In dieser Artikelsammlung präsentiert der brutkasten die Highlights des A1 Business Summit - von digitalen Ausweisen über das Bitcoin-Halving bis zum Biohacking.
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Margarete Schramböck (re.) im Gespräch mit Martin Resel, CCO Enterprise bei A1 (li.) (c) Stefan Mey

Tomorrow is now, die Zukunft ist schon jetzt – das war das Motto des A1 Business Summit, das am 25. und 26. Februar einige hundert B2B-Kunden und Partner in das A1 Headquarter in Wien lockte. Hier informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über diverse Business-Trends und ließen sich bei Talks und Podiumsdiskussionen zu den Themen Innovation und Digitalisierung inspirieren.

Die Highlights des A1 Business Summit kann aber wohl niemand so gut zusammenfassen wie Markus Schreiber, Marketingleiter A1, im Video-Talk vor Ort mit dem brutkasten.  „Die Digitalisierung ist eine Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart und in die Zukunft“, sagt er schon bei der Eröffnung.

Rund 40 Keynotes, acht Round Tables und diverse Workshops fanden im Rahmen des zweitägigen Events statt. Zum Start des Events stellte sich Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck den Fragen von Martin Resel, CCO Enterprise bei A1. In diesem Kontext kündigte die Ministerin an, dass es noch in diesem Jahr ein Pilotprojekt zu digitalen Ausweisen geben werde.

Margarete Schramböck: Pilot für digitale Ausweise startet noch in diesem Jahr

Der Anwalt Robin Lumsden skizzierte sodann, was Österreich vom Silicon Valley lernen kann. Lumsden arbeitet selbst in Österreich und im Silicon Valley, außerdem hat er an kalifornischen Eliteuniversitäten studiert.

Daniel Lenikus, Organisator des ANON Summit, führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Besonderheiten die Blockchain- und Bitcoin-Welt ein. Im Gespräch mit dem brutkasten erläutert er außerdem Details zum Bitcoin-Halving, das im Mai 2020 ansteht.

Als Teil des Rahmenprogramms war schließlich der Bodyhacker Patrick Kramer anwesend. Er verpasste Freiwilligen auf dem Event kostenlos Implantate, mit denen diese zum Beispiel digitale Kontaktdaten austauschen und smarte Türschlösser ohne Zuhilfenahme eines Smartphones öffnen können. Mit dem brutkasten spricht er unter anderem über sein Geschäftsmodell, über Chancen für Startups im Biohacking-Bereich und über die gesellschaftlichen Auswirkungen der “Augmented Humans”.

Bodyhacker Patrick Kramer: „Wir werden allmählich zu einem FinTech.“

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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