09.09.2020

Das sind die Pläne von Plug and Play am Standort Wien

Im Rahmen der Eröffnung des neuen Plug and Play Headquarters am Flughafen Wien führte uns Renée Wagner, Managing Director von Plug and Play Austria, exklusiv durch die neuen Räumlichkeiten. Zudem gab sie uns ein Interview über die Pläne von Plug and Play am Standort Wien.
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Plug and Play
(c) brutkasten - Renee Wagner, Managing Director of Plug and Play Austria GmbH, zieht sich aus familiären Gründen zurück.

Plug and Play Austria hat gestern, Dienstag, sein neues Headquarter am Flughafen Wien eröffnet. Im Rahmen der Eröffnung veranstaltete Plug and Play Austria den sogenannten “Selection Day”. Insgesamt pitchten 30 Startups aus dem Bereich Tourismus & Hospitality sowie Smart Cities ihre technologischen Lösungen und Geschäftsideen – der brutkasten berichtete.

Im Rahmen der Eröffnung führte uns Renée Wagner, Managing Director von Plug and Play Austria, exklusiv durch die neuen Räumlichkeiten des neuen Headquarters und gab uns ein Interview über die künftigen Pläne der kalifornischen Startup-Schmiede am Standort Wien.

Renée Wagner ist seit 2019 Managing Director von Plug and Play Austria und verfügt über eine mehrjährige Erfahrung im Travel & Hospitality Bereich. Zuvor war sie als Koordinatorin im Bundeskanzleramt im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft tätig. Zudem ist die gebürtige US-Amerikanerin ehrenamtliche Integrationsbotschafterin für „Zusammen-Österreich“.


Welche konkrete Unterstützung erhalten Startups, die Teil des Plug and Play Programms sind?

In einem ersten Schritt analysieren wir zunächst, wie weit die jeweiligen Startups entwickelt sind, wobei wir dabei einen “stage-agnostic” Ansatz verfolgen. Das heißt, dass die Größe der Unternehmen, die wir im Programm haben, sehr unterschiedlich ist.

Unter die Startup Definition von Plug and Play fallen beispielsweise auch Unternehmen, die über 200 Mitarbeiter verfügen und ihre Geschäftsidee bereits skalierten. Daher ist die Unterstützung im Programm sehr flexibel und orientiert sich an den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Startups.

Zur Unterstützung zählt beispielsweise Pitch Polishing, die Organisation von Meetings mit potentiellen Investoren, Unterstützung im Bereich von Business Development oder das Matchen mit den richtigen Investoren. Dabei versuchen wir hochkarätige und gute Mentoren für die Startups zu finden. 

Welchen Mehrwert haben die Corporate-Partner von Plug and Play durch die Partnerschaft?

Unserer Corporate-Partner haben mehrere Möglichkeiten, die “Plug and Play”-Partnerschaft zu nutzen. So erhalten sie von uns eigene Dealflows, die wir auf Grundlage ihrer Bedürfnisse individuell erarbeiten.

Als Plug and Play schauen wir uns anschließend an, welche innovativen Lösungen unsere Startups in diesem Bereich anbieten. Lösungen im Travel & Hospitality Bereich können dabei auch aus der FinTech und InsureTech-Branche kommen. Unsere Corporate-Partner profitieren dabei nicht nur von den lokalen Startups vor Ort, sondern von unserem globalen Netzwerk, auf das sie Zugriff erhalten. 

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Was ist aus Sicht von Plug and Play der USP des Standort Wiens?

Der Standort Wien ist großartig, da wir hier die zentrale Lage im Herzen von Europa nutzen können. Zudem sind wir nicht nur per se in Wien, sondern auch am Flughafen Wien angesiedelt. Wir wollen, dass die Leute bequem einfliegen, um hier ihre Geschäfte machen zu können. Zudem haben wir hier einen direkten Zugang zum Bahnhof, wobei der Schnellzugverkehr nach Budapest und Bratislava künftig noch weiter ausgebaut werden soll. Dies spielt uns auch in die Hände, da der CEE-Markt unser Zielmarkt ist.

Werden Geschäftsreisen in Zeiten von Corona und Digitalisierung künftig noch eine Rolle spielen?

Ich glaube, dass der menschliche Aspekt auch in Zukunft eine große Rolle spielen wird –  insbesondere wenn man Deals abschließt. Vielleicht bin ich ein wenig oldschool, aber bevor ich ein Geschäft eingehe, möchte ich mein Gegenüber auch persönlich kennenlernen. Natürlich werden Firmen im Bereich von Geschäftsreisen künftig noch viel strikter werden. Ich glaube aber, dass es bestimmte Anlässe gibt, bei denen man einfach physisch vor Ort sein muss.

Wie wollt ihr mit dem österreichischen Startup-Ökosystem connecten?

Wir versuchen auch mit allen lokalen Acceleratoren ein gutes Verhältnis aufzubauen, da es für uns dort eventuell auch gute Investments geben könnte. Mit Speedinvest arbeiten wir bereits seit Jahren zusammen, zudem habe ich auch ein gutes Verhältnis mit TheVentury. Weiters ist Plug and Play bereits seit mehreren Jahren ein Partner der WKO und dem Programm Advantage Austria. 

Hält Plug and Play derzeit Ausschau nach Investments in österreichische Startups?

Ja, wir schauen derzeit auch aktiv nach Investments Ausschau. Dafür stehe ich im engen Kontakt mit unseren Analysten, die sich auch global austauschen. Im Moment gibt es fünf Startups, die auf meiner “Wunschliste” stehen und aus dem Bereich Sustainability und Smart Cities kommen.


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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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Das sind die Pläne von Plug and Play am Standort Wien

  • Plug and Play Austria hat gestern, Dienstag, sein neues Headquarter am Flughafen Wien eröffnet.
  • Im Rahmen der Eröffnung veranstaltete Plug and Play Austria den sogenannten “Selection Day”.
  • Insgesamt pitchten 30 Startups aus dem Bereich Tourismus & Hospitality sowie Smart Cities ihre technologischen Lösungen und Geschäftsideen – der brutkasten berichtete.
  • Renée Wagner ist seit 2019 als Managing Director von Plug and Play Austria und verfügt über eine mehrjährige Erfahrung im Travel & Hospitality Bereich.
  • Unserer Corporate-Partner haben mehrere Möglichkeiten, die “Plug and Play”-Partnerschaft zu nutzen.
  • Mit Speedinvest arbeiten wir bereits seit Jahren zusammen, zudem habe ich auch ein gutes Verhältnis mit TheVentury.

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