25.04.2023

Das sind die fünf nachhaltigsten Städte 2023

Städte zu vergleichen ist meistens schwierig. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es allerdings einige Aspekte, die sich für einen Vergleich eignen. Die Medienplattform Corporate Knights hat das getan und ein Ranking mit 70 Städten erstellt.
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(C) Adobe Stock

Die Stadt Wien holte sich in der Vergangenheit schon häufiger den Platz eins im Ranking der lebenswertesten Städte. Gleichzeitig ist Wien auch zur unfreundlichsten Stadt der Welt gewählt worden.

Im Sustainable Cities Ranking 2023 der Medien- und Rechercheplattform Corporate Knights kommt die österreichische Hauptstadt dagegen nicht vor. 70 andere Städte wurden aber im zweiten Ranking dieser Art einem Nachhaltigkeits-Vergleich unterzogen.

70 Städte im Nachhaltigkeitsvergleich

Der Sustainable Cities Index 2023 vergleicht zwölf quantitative Indikatoren, um Städte hinsichtlich Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen miteinander zu vergleichen. Beispiele für diese Indikatoren sind: Luftqualität, Pro-Kopf-Emissionen, konsumbasierte Emissionen, der Wasserkonsum oder das Abfallaufkommen.

Für jeden Indikator wurden Daten gesammelt, die entweder öffentlich zugänglich sind oder von den Städten selbst im Corporate Knights Data Hub zur Verfügung gestellt wurden. Im diesjährigen Ranking wurde ein sozioökonomischer Anpassungsfaktor eingeführt, der sozioökonomische Unterschiede berücksichtigen soll, da sich diese auf die Nachhaltigkeitsbemühungen einer Stadt auswirken können.

Wie nachhaltig Städte sind, hat großen Einfluss auf die Lebensqualität und höchste Relevanz. Denn laut UN-Prognosen könnten mehr als zwei Drittel der Menschen im Jahr 2050 in Städten leben. Obwohl im diesjährigen Sustainable Cities Ranking 20 neue Städte analysiert wurden, blieben die ersten fünf Plätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Platz 5: London

Adobe Stock – Lahti

Den fünften Platz im Sustainable Cities Ranking holte sich London. Die Hauptstadt Englands hat rund neun Millionen Einwohner und zeigt, dass auch Megastädte hohe Nachhaltigkeitsleistungen erzielen können.

Besonders bei den Indikatoren nachhaltige Verkehrsträger, Zugang zu Wasser und politische Bemühungen hinsichtlich erneuerbarer Energien schneidet London gut ab. In all diesen Bereichen holt sich die Stadt in der sechsstufigen Skala die Note A. Auch in Sachen Abfallaufkommen gehört London zu jenen Städten, die weltweit am besten abschneiden.

In Bezug auf die Luftverschmutzung durch Feinstaub gibt es noch Verbesserungsbedarf. Hier erhält London die Note B. Laut den Autor:innen des Rankings sei London im Vergleich zu anderen Städten aber ganz gut dabei. Die Note C erhält London für die konsumbasierten Emissionen, also den CO2-Fußabdruck von Produkten und Dienstleistungen. Hier gibt es noch den meisten Aufholbedarf.

Platz 4: Lahti

Adobe Stock – Lahti

Lahti ist die achtgrößte Stadt Finnlands. Rund 120.000 Einwohner:innen leben dort. Im Nachhaltigkeitsranking holt sich die Stadt den vierten Platz. Sie kann vor allem eine hocheffiziente Straßeninfrastruktur, mit einer Straßendichte von weniger als einem Kilometer pro Quadratkilometer, vorweisen.

Während amerikanische Städte einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 305 Litern pro Kopf und Tag haben, gehört Lahti zu jenen Städten, die den Pro-Kopf-Wasserverbrauch auf weniger als 120 Liter pro Tag senken konnten. Auch in Bezug auf die Luftqualität und die Anpassung an die Klimakrise konnte Lahti punkten. In beiden Bereichen holte sich die Stadt die Note A.

Verbesserungsbedarf gibt es für Lahti im Bereich emissionsfreier Mobilität, hier erhielt die Stadt die Note B. Am schlechtesten schneidet Lahti bei den konsumbasierten Emissionen ab. Das finnische Städtchen erhielt im Vergleich zu anderen Städten die Note C.

Platz 3: Kopenhagen

Adobe Stock – Kopenhagen

Kopenhagen holte sich wie im Vorjahr Platz 3 im Ranking der nachhaltigsten Städte. Rund 644.000 Menschen leben in der dänischen Hauptstadt. Schon lange ist Kopenhagen als jene Stadt bekannt, die eine funktionsfähige Radinfrastruktur zur Verfügung stellen konnte – das spiegelt sich mit der Note A auch im Ranking von Corporate Knights wieder.

Kopenhagen weist im Ranking außerdem die besten Ergebnisse beim Wasserverbrauch auf. Die dänische Hauptstadt kann des weiteren mit den Bemühungen rund um die Anpassung an die Klimakrise punkten und erhielt hier ebenfalls die Note A.

Aufholbedarf hat Kopenhagen im Bereich der erneuerbaren Energieinfrastruktur, wo die Stadt die Note B erhielt. Die gleiche Bewertung gab es in Bezug auf die Luftqualität. Wie andere europäische Städte hat auch Kopenhagen noch einiges zu tun, wenn es um die konsumbasierten Emissionen geht. Hier erhielt die Stadt die Note C.

Platz 2: Oslo

Adobe Stock – Oslo

Platz zwei im Ranking der nachhaltigsten Städte holte sich die norwegische Hauptstadt Oslo. Rund 699.000 Einwohner:innen leben hier. Punkten konnte die Stadt vor allem mit ihren Bemühungen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber der Klimakrise. Dieser Indikator berücksichtigt die Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel, aber auch die Bereitschaft sich daran anzupassen.

Von allen 70 Städten hat Oslo die höchste Bereitschaft, sich an die Klimakrise anzupassen. Das zeigen zahlreiche begrünte Dächer und klimaschonende Regenwasserstrategien. Gleichzeitig hat die Stadt aber auch gute Ausgangsbedingungen, da sie den besten Zugang zu Wasser hat. Länder Afrikas haben hier beispielsweise Nachteile, da sie geografisch anfälliger für Wasserknappheit sind und vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, um die Bevölkerung davor zu schützen.

Die Note A erhält Oslo auch für nachhaltige Mobilitätskonzepte, die Luftqualität oder den Ausbau der Erneuerbaren Energieträger. Verbesserungsbedarf gibt es hier bei den konsumbasierten Emissionen. Auch Oslo erhält die Note C.

Platz 1: Stockholm

Adobe Stock – Stockholm

Wie im Jahr 2022 konnte sich Stockholm auch dieses Jahr den ersten Platz im Ranking der nachhaltigsten Städte sichern. Die schwedische Hauptstadt mit rund 1.680.000 Einwohner:innen belegt den ersten Platz bei den Bemühungen die Treibhausgasemissionen zu senken.

Grund dafür seien langjährige Dekarbonisierungs-Maßnahmen wie Investitionen in Erneuerbare, ein umfangreiches Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und eine lange Tradition von gut gebauten Gebäuden, die mit Fernwärmesystemen beheizt werden. Auch mit einem hohen Angebot an öffentlichen Grünflächen, der geringsten Abhängigkeit vom Auto und der besten Abfallvermeidung der EU kann die schwedische Hauptstadt punkten.

Stockholm bleibt auch dieses Jahr führend in Sachen städtischer Nachhaltigkeit. Auch bei der Luftverschmutzung durch Feinstaub, der nachhaltigen Politik und der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel liegt sie unter den drei besten Städten in Europa. Für die Höhe der konsumbasierten Emissionen erhält Stockholm die Note B. Wie weit die Stadt jedoch von einem Zielzustand in Sachen Nachhaltigkeit entfernt ist, wird im Ranking nicht angegeben. Laut den Autor*innen könne man aber einiges von Schwedens Hauptstadt lernen.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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