05.12.2024
AUSZEICHNUNG

Alfred Luger und Kathrin Zenker sind Business Angels of the Year 2024

Im Rahmen des "Business Angel Day 2024" wurde am Mittwoch im Palais Ferstl in Wien der wichtigste Award der österreichischen Angel-Investor:innen-Szene vergeben. brutkasten war live vor Ort.
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v.l.n.r. Lisa Spöck, Bernhard Sagmeister, Kathrin Zenker, Alfred Luger Christiane Holzinger und Jakob Seybold | (c)fabianklima

Am Mittwochabend fand im prachtvollen Palais Ferstl in Wien der „Business Angel Day 2024“ statt – einer der bedeutendsten Treffpunkte für die österreichische Angel-Investor:innen-Szene. Höhepunkt der Veranstaltung war traditionsgemäß die Verleihung des begehrten Awards “Business Angel of the Year.”

Bei der Bewertung wurde erstmals der Beitrag der nominierten Investor:innen im Startup-Ökosystem sowie die Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Portfolio-Startups mit der Investmentaktivität gleichgesetzt. Zudem wurden neuere Investments stärker gewertet als ältere, um besonders aktive Angels in den Vordergrund zu stellen.

Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Hannah Wundsam von AustrianStartups, Patrik Cesky vom aws Grüdungsfonds, Lisa Spöck von AplusB sowie die beiden Business Angels of the Year 2023 Berthold Baurek-Karlic und Christiane Holzinger.

Alfred Luger wird Business Angel of the Year in der Kategorie “male”

Seit 2021 wird der Award in den Kategorien “female” und “male” vergeben. In der Kategorie “male” schafften es dieses Jahr Alfred Luger, Kambis Kohansal Vajargah und Philipp Kinsky unter die Finalisten. Schlussendlich konnte sich Alfred Luger durchsetzen und darf somit den Titel “Business Angels of the Year” 2024 tragen.

Als Co-Founder von Runtastic hat Luger eine der großen Erfolgsgeschichten im österreichischen Startup-Ökosystem geschrieben. Zudem ist Alfred Luger Partner bei Calm/Storm, unterrichtet Fachhochschulkurse für angehende Entrepreneure und ist für seine Expertise und Erfolge als Role Model weit über die Grenzen der Startup-Szene hinweg bekannt.

“Der ‘Business Angel of the Year’-Award bedeutet für mich auch eine Anerkennung für meine Startups und Co-Investoren. Ich möchte hiermit einfach nur Danke sagen”, so Alfred Luger gegenüber brutkasten.

Laudatorin Christiane Holzinger hob hervor: “Er ist jemand, der sich selbst nie in den Vordergrund stellt, sondern pragmatisch und lösungsorientiert agiert. Genau das macht ihn so besonders und zum verdienten Träger des Titels ‘Business Angel of the Year 2024′”.

(c) fabianklima

Kathrin Zenker wird Business Angel of the Year in der Kategorie “female”

In der Kategorie “female” konnte sich Kathrin Zenker gegenüber den Finalistinnen Katarzyna Pichler und Laura Raggl durchsetzen. Zenker ist seit Jahren als erfolgreiche Unternehmerin und Investorin tätig. Mit der ZEN 11 Holding liegt ihr Fokus unter anderem auf Impact-Investments in Startups, die ökologische und/oder soziale Ziele verfolgen. Gerade in der Steiermark und Kärnten nimmt sie laut der Austria Wirtschaftsservice durch ihre Aktivitäten im Startup-Ökosystem und ihren Einsatz eine entscheidende Vorbildfunktion ein.

Laudator Berthold Baurek-Karlic zitierte im Rahmen der Award-Show ein Statement eines Startups, in das Zenker investiert ist. “Neben finanzieller Unterstützung bringt sie wertvolles Wissen und Erfahrungen ein, deren klarer Weitblick und konstruktives Feedback uns regelmäßig dabei helfen, Entscheidungen mit Zuversicht zu treffen.”

(c) fabianklima

Business Angel Day

Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der aws, unterstrich in seiner Rede beim Business Angel Day 2024 die zentrale Rolle der Business Angels für den Innovationsstandort Österreich. Seit 16 Jahren begleitet die aws die Veranstaltung und setzt damit ein klares Zeichen der Wertschätzung für die Investor:innen, die gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage eine entscheidende Funktion erfüllen. „Wir wissen alle, dass wir besser sein müssen in dem, was wir tun, weil wir teurer geworden sind. Das bedeutet, dass Innovation für uns noch wichtiger wird – und genau das repräsentieren die Business Angels hier“, erklärte Sagmeister.

Bernhard Sagmeister | (c) martin pacher / brutkasten

Er hob hervor, dass es erfreuliche Entwicklungen in der Startup-Landschaft gebe: Immer mehr Gründer:innen würden ihre Geschäftsmodelle nachhaltig gestalten und Kapital effizient einsetzen, anstatt es über lange Zeiträume hinweg zu verbrennen. Dies sei eine positive Entwicklung, die nicht nur den Startups selbst zugutekomme, sondern auch dem gesamten Innovationsstandort. „Die Startups, die in letzter Zeit gefördert wurden, werden uns noch viel Freude machen. Heute aber feiern wir vor allem die Business Angel-Szene und die Ausgezeichneten – ihre Erfahrungen und ihr Engagement sind für die Community von unschätzbarem Wert,“ schloss Sagmeister seine Rede.

Tanja Spennlingwimmer moderierten zudem das Panel “Vom Gründen zum Investieren” mit Sok-Kheng Taing (Co-Foudnerin von Dynatrace), Martin Donald Murray waterdrop® Alexander Valtingojer (Co-Founder von Coinpanion, Heizma, morgen ventures) und Tim Moser (Co-Founder von TM Group). Das Event wurde von der Austria Wirtschaftsservice GmbH gemeinsam mit den akademischen Gründungszentren (AplusB) organisiert und von Erste Bank und AKELA unterstützt.


Tipp der Redaktion

Alfred Luger war auch in der brutkasten-Serie “Das Leben nach dem Exit” zu Gast.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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