25.01.2022

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

Österreichs EdTech-Unicorn GoStudent wurde von anonymen Mitarbeitern kritisiert. Hinsichtlich Qualitätsmängel bei der Tutor:innen-Auswahl und einem einfachen Trick das Aufnahmeverfahren zu untergraben. Auch negative Beurteilungen bei Bewertungsplattformen mehren sich. Gründer Felix Ohswald im Interview.
/artikel/das-sagt-gruender-felix-ohswald-zur-kritik-an-gostudent
GoStudent, Ohswald, Lern Trends, Lerntrends, Lernen 2022, Go Student Kritik, Handelsblatt Go Student
(c) brutkasten/schauer-burkart - GoStudent-Gründer Felix Ohswald reagiert auf die Vorwürfe.

GoStudent hat nach seinem Expansionskurs Kritik einstecken müssen. Das Handelsblatt berichtete unter anderem, dass der “Deutsche Lehrerverband” sowie mehrere aktuelle und ehemalige Nachhilfekräfte der Plattform Qualitätsmängel vorwerfen. Und dass auf den drei Bewertungsplattformen Kununu, Trustpilot und Trustami die Anzahl negativer Beurteilungen stark steigen.

Etwa würden 30 Prozent der Mitarbeiter:innen von einer Beschäftigung bei GoStudent abraten. Oder dass angehende Nachhilfekräfte zwar ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren durchlaufen, jenes aber durch einfaches und paralleles Googeln (während des Wissenstests) austricksen könnten, wie ein aktiver Tutor dem Handelsblatt erzählt. Gründer Felix Ohswald nahm zu den Vorwürfen Stellung.


brutkasten: Die Kritik im Handelsblatt-Bericht spricht von einem gestiegenen Anteil negativer Bewertungen seit März 2021 auf den drei genannten Bewertungsplattformen. Laut Kununu würden mittlerweile 30 Prozent der Mitarbeiter:innen von einer Beschäftigung bei GoStudent abraten. Wie erklärt ihr das und wie geht ihr jetzt damit um?

Felix Ohswald: Der Anstieg an Bewertungen aller Art ist in Relation mit unserer Unternehmensgröße zu betrachten, die im Jahr 2021 um das Siebeneinhalbfache gewachsen ist. Unsere Weiterempfehlungsrate liegt auf Kununu bei 81 Prozent und mit einem Kununu-Score von 4,3 Punkten liegt GoStudent deutlich über dem Durchschnitt der Arbeitgeber in der Bildungsbranche (Anm.: 3,7 Punkte). Auf globaler Ebene basierte fast ein Viertel der Einstellungen auf unserem Mitarbeiter:innen-Weiterempfehlungsprogramm. Im DACH-Raum kamen sogar rund ein Drittel der neuen Mitarbeiter:innen über Weiterempfehlungen aus unserem Team. Wir nehmen aber Feedback sehr ernst. Konstruktive Inputs aus Bewertungen und Rückmeldungen aller Art werden kontinuierlich in unsere Weiterentwicklungsprozesse integriert.

Zwecks erwähnter “Schummelversuche” von Bewerber:innen – plant ihr da Änderungen, was das Aufnahmeverfahren als Tutor:in betrifft?

Um Schummel-Versuche während dem Einstellungstest noch stärker zu reduzieren, werden unsere Systeme laufend verbessert. Unser Kundenbetreuungsteam nimmt ein genaues Monitoring der ersten Nachhilfe-Stunden eines neuen Tutors bzw. einer neuen Tutorin vor. So würde es sich sehr schnell zeigen, sollte das erforderliche Fachwissen tatsächlich fehlen. In diesem Fall werden wir sofort eine neue, passende Nachhilfekraft für den Schüler bzw. die Schülerin finden und die Zusammenarbeit mit der Nachhilfekraft beenden.

Stichwort: Qualitätsstandard. Der Kritik nach habe auch die Qualität eures Angebots im Zuge der Expansion gelitten. Wie plant ihr hohe Qualitätsstandards zu sichern?

Die Anzahl der Bewerber:innen, die es durch den gesamten Bewerbungsprozess schaffen, liegt im einstelligen Prozentbereich, denn GoStudent wählt seine Nachhilfe-Lehrerinnen durch ein sehr sorgfältiges Aufnahmeverfahren aus: Zuerst prüfen wir das Fachwissen auf Abitur-Niveau. Danach erfolgt eine Überprüfung pädagogischer Fähigkeiten, ob etwa komplexe Themen präzise und verständlich vermittelt werden können. Darüber hinaus, werden die Kommunikationsfähigkeiten des Bewerbers bzw. der Bewerberin ausgelotet, sowie die Leidenschaft und Motivation für das Unterrichten geklärt. Hat der Bewerber bzw. die Bewerberin alle drei Stufen erfolgreich absolviert, erfolgt eine umfassende Einschulung in die Nutzung der GoStudent-Plattform sowie weitere Trainings zum Unterrichten. Ein Ausbau des Trainingsangebotes für Tutor:innen soll im Frühling 2022 erfolgen.

Hinsichtlich eures Wachstums – welche “Learnings” konntest du aus der aktuellen Wachstumsphase (und Kritik) mitnehmen? Worauf gilt es besonders im Kund:innensupport und Arbeitsbedingungen zu achten?

Top-Kundenservice und Qualität unserer Tutor:innen zählen seit jeher zu den Hauptgründen für den Erfolg von GoStudent. Um beides während der starken Wachstumsphase auf einem hohen Level zu halten, haben wir in den vergangenen Monaten die zuständigen Teams stark ausgebaut. Im DACH-Raum besteht das Team, welches sich um sämtliche Anliegen von Kund:innen und Nachhilfelehrer:innen kümmert, aus rund 160 Angestellten am Wiener und Düsseldorfer Standort. Dies zeigt, wie wichtig uns die Beziehung mit unseren Nachhilfelehrer:innen und Kund:innen ist. Jede Familie erhält einen persönlichen Lernbetreuer, welcher für die gesamte Lernreise mit GoStudent als persönlicher Ansprechpartner fungiert und im stetigen Austausch mit der Familie steht. In diesem Rahmen werden auch regelmäßige Feedback-Gespräche durchgeführt. Die Zufriedenheit unserer Kund:innen ist oberste Priorität und wir arbeiten kontinuierlich an Verbesserungen auf Basis des konstruktiven Feedbacks der Familien, die wir betreuen dürfen.

Und bei der Kritik an Tutor:innen?

Die genannten Kritikpunkte des Artikels im Handelsblatt beruhen auf Einzelmeinungen. Wir von GoStudent hätten uns gewünscht, dass in die Recherche auch der überwiegende Teil zufriedener Nachhilfelehrer:innen mit einbezogen worden wären. Denn die vorwiegende Mehrheit unserer Tutor:innen ist mit den Arbeitsbedingungen bei GoStudent zufrieden. Um unsere Feedback-Kultur dennoch weiter zu verbessern, haben wir erst kürzlich ein Format ins Leben gerufen, bei dem wir Tutor:innen in regelmäßigen Abständen eine Plattform bieten, offen Fragen zu stellen und ihre Kritik zu äußern. Zusätzlich erheben wir fortlaufend die Zufriedenheit mittels Fragebögen. Unsere Tutor-Success-Manager:innen sind die Betreuer:innen der Nachhilfelehrer:innen, die immer für Feedback und individuelle Fragen erreichbar sind.


Aus dem Archiv: GoStudent-Gründer Felix Ohswald über das 300 Millionen Euro-Investment


Deine ungelesenen Artikel:
21.11.2024

Reeloq: Grazer Startup entwickelt Werkzeugsicherung für Arbeiten in der Höhe

Nach dem Erfolg der Reeloq-Smartphone-Sicherung, die über 100.000 Bergsportler:innen in mehr als 28 Ländern nutzen, erweitert das Grazer Unternehmen nun sein Produktportfolio mit einer patentierten Werkzeugsicherung. Sie soll sicheres und effizientes Arbeiten in der Höhe ermöglichen.
/artikel/reeloq-grazer-startup-entwickelt-werkzeugsicherung-fuer-arbeiten-in-der-hoehe
21.11.2024

Reeloq: Grazer Startup entwickelt Werkzeugsicherung für Arbeiten in der Höhe

Nach dem Erfolg der Reeloq-Smartphone-Sicherung, die über 100.000 Bergsportler:innen in mehr als 28 Ländern nutzen, erweitert das Grazer Unternehmen nun sein Produktportfolio mit einer patentierten Werkzeugsicherung. Sie soll sicheres und effizientes Arbeiten in der Höhe ermöglichen.
/artikel/reeloq-grazer-startup-entwickelt-werkzeugsicherung-fuer-arbeiten-in-der-hoehe
Reeloq, Antidrop-System, Anti-Drop-System, Handyschutz, Bergsteigen, Sport, Bau, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Reeloq - Lukas Watzinger und Julia Watzinger, Gründer von Reeloq, mit ihrem Anti-Drop-System.

Vor vier Jahren stellte das Gründer-Duo Julia und Lukas Watzinger bei der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” erstmalig ihre Reeloq-Smartphone-Sicherung vor. Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zeigte sich damals von der Innovation überzeugt und sagte: „Das muss in jedem Arbeitsoverall eingenäht sein”. Er bot gemeinsam mit Juror-Partnerin Katharina Schneider 75.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile. Obwohl der Deal vor laufender Kamera beschlossen wurde, ließ das Grazer Startup den “2Min2Mio”-Deal platzen – brutkasten berichtete.

Reeloq hört auf Kundenwunsch

Die Smartphone-Sicherung hat sich seit der Ausstrahlung im Bergsport und in der Industrie etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz vor Verlust, sondern ermöglicht auch griffbereites Verstauen des Smartphones. Der Schritt zur Werkzeugsicherung erfolgte auf Kundenwunsch.

Relooq hat auf dieses Feedback reagiert und anhand dessen ein neues Produkt entwickelt: “Das Kundenfeedback steht immer im Zentrum der Produktentwicklung”, sagt Lukas Watzinger, Geschäftsführer der Reeloq GmbH. In Kooperation mit dem Freileitungs-Spezialisten “Fa. Preising GmbH” konnte so ein praxistaugliches Produkt entwickelt werden, das die hohen Anforderungen der Industrie erfülle.

Mehrere Millionen Euro Umsatz

Ob auf Baustellen, bei Wartungsarbeiten oder im Industriekletter-Bereich – das System soll dafür sorgen, dass Werkzeuge sicher befestigt sind und dennoch einfach und schnell zugänglich bleiben.

“Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produkten bereits mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt haben, aber unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft”, sagt Julia Watzinger, Geschäftsführerin. Das Unternehmerpaar ist überzeugt: “Unsere Mission ist es, in den verschiedensten Branchen weltweit mit unseren patentierten Sicherungslösungen mehr Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das sagt Gründer Felix Ohswald zur Kritik an GoStudent