26.12.2022

Das Kryptojahr 2023: Diese Expert:innen geben einen Ausblick ins neue Jahr

Die österreichische Branche blickt auf das turbulente Kryptojahr zurück. Sie nennen ihre wichtigsten Highlights und Herausforderungen, aber auch Trends, die für 2023 erwartbar sind.
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MovieShots, Bitpanda, Blockpit und Smape blicken auf das Kryptojahr 2022 zurück und geben einen Ausblick für 2023 © Julia Geiter, Bitpanda, Blockpit, Woollard
MovieShots, Bitpanda, Blockpit und Smape blicken auf das Kryptojahr 2022 zurück und geben einen Ausblick für 2023 © Julia Geiter, Bitpanda, Blockpit, Woollard

Ethereum-Merge, Krypto-Steuer, Bärenmarkt – das sind nur ein paar der Begriffe, die das Kryptojahr 2022 prägten. Das Jahr war nicht nur ereignisreich, sondern auch sehr hart für die Szene – denn der Kryptomarkt wurde von mehreren Markteinbrüchen und Skandalen gebeutelt. So kam es bspw. zum Kollaps von Terra (LUNA). Und auch die Insolvenz der Kryptobörse FTX hat dem Vertrauen in der Branche extrem geschadet. Nicht zuletzt kam es bei einigen Unternehmen zu Kündigungswellen – so auch beim österreichischen Scaleup Bitpanda. Wir haben mit verschiedenen Persönlichkeiten aus der Branche gesprochen und sie gefragt, wie sie auf das Jahr zurückblicken. Aber auch ein Ausblick in mögliche Trends für 2023 kommen nicht zu kurz.


Jan Leitenbauer, Co-Founder MovieShots

Jan Leitenbauer vom NFT-Startup MovieShots

2022 war für uns bei MovieShots ein sehr aufregendes Jahr und auch eines mit vielen Erfolgen. Highlights waren natürlich der Launch der ersten MovieShots-Sammlerstücke von Tom Tykwer’s “Lola Rennt” sowie dem Laurel & Hardy Klassiker “Way Out West”. Wir haben dank unserer Partnerschaft mit Beta Film kulturelles Erbe in die Welt von web3 gebracht . Ich würde sogar sagen, wir durften Filmgeschichte auf der Blockchain schreiben.

Eine der größten Herausforderungen für uns bei MovieShots war definitiv der Ausbruch des Krieges in der Ukraine, während wir mit externen Entwicklern in diesem Land zusammengearbeitet haben. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht. Unser damaliger Tech-Lead hat sich sehr für ihre Sicherheit eingesetzt und dafür gesorgt, dass sie möglichst schnell in sicherere Gebiete gelangen, obwohl sie leider immer noch in der Ukraine sind. Diese Ereignisse haben uns auch dazu veranlasst, die Produktion von digitalen Filmsammlerstücken aus dem historischen Film Panzerkreuzer Potemkin vorübergehend auf Eis zu legen.

Eine weitere Herausforderung war es, im Crypto Space auf uns aufmerksam zu machen. Wir sind noch immer relativ unbekannt. Auch der Bärenmarkt war eine Herausforderung, was dazu beigetragen hat, dass das Thema NFT nun weniger populär ist. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass das Ecosystem von NFTs, und vor allem Film-NFTs weiter wachsen und sich entwickeln wird.

Eric Demuth, Co-CEO Bitpanda

Eric Demuth | (c) Bitpanda
Eric Demuth, Co-Founder und Co-CEO von Bitpanda

2022 hatte es in sich – und wie! Im Positiven haben wir Fortschritte hinsichtlich Regulierungsthemen verfolgen können, wurden Zeugen, wie sich die Branche mit klimabezogenen Themen beschäftigt hat, und dass sich weltweit Institutionen ernsthaft mit Krypto als wichtige Anlageklasse beschäftigt haben.

Auf der anderen Seite war heuer die Nervosität am Markt besonders groß. Unsere Branche hatte einige echte Herausforderungen zu bewältigen – von der allgemein schlechten Performance bis hin zum Drama um den Zusammenbruch von FTX und einem ernsten Vertrauensverlust auf Seite der Investor:innen. Meiner Meinung nach sollten Kryptowährungen immer ein Instrument zur wirtschaftlichen Ermächtigung und Freiheit sein. Daher glaube ich, dass eine Technologie, die das Potenzial hat, das Leben der Menschen zu verbessern und unser Finanzsystem transparenter, sicherer und demokratischer zu machen, die gegenwärtigen Lows überstehen wird. Im kommenden Jahr wird sich also fortsetzen, was 2022 begonnen hat: eine schnell steigende Akzeptanz im Markt, die Skalierung von Lösungen – und eine grünere Zukunft.

Florian Wimmer, CEO Blockpit

Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer über die aktuelle Krypto-Studie
Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer

Highlights sind heuer leider nicht immer positiv, aber ein paar gab es dann doch. Beruflich war der Beschluss von MiCA definitiv ein großer Meilenstein, aber auch das Inkrafttreten der österreichischen Krypto-Steuerreform. Und leider sieht man anhand einiger Highlights, dass diese Regulatorik dringend nötig ist: der FTX-Skandal, der nun sogar den Terra Kollaps in den Schatten stellt, wohl allem voran. Aber es hat sich nicht nur schlechtes im Krypto-Space getan: Staaten akzeptieren Bitcoin als legale Währung und es gab große Fortschritte in der Nutzerfreundlichkeit von DeFi und NFTs.

Bei so verlockenden Rabatten am aktuellen Markt, ist eine große Herausforderung nicht zu viel zu riskieren. Wir haben leider gerade eine makroökonomische Krise, deren zukünftige Entwicklung wir nicht kennen. Gutes Risikomanagement ist wichtiger denn je.

Der Trend 2023: Buildl, wie man so schön sagt. Ich denke, fast jeder hat sich inzwischen damit abgefunden, dass wir so schnell keine Wende im Markt sehen werden. Der Fokus liegt nun (zum Glück) wieder mehr darauf, gute Produkte zu machen. Das ist der Trend, den ich für 2023 quer durch die Bank sehe. Persönlich bin ich sehr bullish auf das Thema Digital ID/Wallet, Security Token und blockchain-based Gaming.  

Astrid Woollard, CIO Smape

Astrid Woollard, Co-Founder und CIO von Smape

Dieses Jahr hat sich im Crypto-Bereich trotz aller Setbacks (u.a. Kollaps von Luna/Terra und 3 Arrows Capital, Skandal um FTX) auch sehr viel Positives getan. Das Thema Metaverse wurde weiter von großen Fashion-Firmen ausgebaut, auch der Web3 Gaming-Bereich hat sich als relativ stressresistent erwiesen. Ethereum hat ‘The Merge’, also den Austausch des Consensus Mechanismus von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake, überraschend ohne jegliche Probleme geschafft. Das war natürlich aus vielerlei Hinsicht ein großer Durchbruch. 

Herausfordernd war und ist weiterhin die allgemeine geopolitische Situation, die nicht nur den Krypto-Bereich hart trifft, sondern auch Tech-Aktien im Allgemeinen. Allerdings können wir dennoch bei Smape auf ein positives Jahres zurückblicken, haben wir doch trotz aller Herausforderungen unser First Closing von Fund I erfolgreich abschließen können.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Entwicklung um VitaDAO, einer DAO (Dezentralisierte Autonome Organisation) die sich mit dem Thema Longevity beschäftigt. Pfizer ist dieser DAO als strategischer Partner beigetreten und hat erst kürzlich sogar in deren Governance partizipiert. Diese Entwicklung, die wir schon 2021 für 2022 vorhergesagt hatten, zeigt deutlich, dass sogar traditionell konservative Branchen nun den Nutzen der Blockchain erkannt haben und sich nicht vor intensiver Interaktion scheuen. Wir gehen davon aus, dass 2023 ein starkes Jahr für Decentralised Science (DeSci) sein wird. Ebenso gehen wir davon aus, dass Protokolle, die der ‘Machine Economy’ zuzuschreiben sind, 2023 sichtbarer werden und nach DeSci die nächste große Entwicklung sein wird.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Man könnte Flightkeys wohl zu den “Hidden Champions” der österreichischen Wirtschaft zählen: Das 2015 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wien entwickelt Software, mit der Fluglinien ihre Flugpläne in Echtzeit optimieren können. Flightkeys ist nach eigenen Angaben dabei Marktführer in den USA, zählt aber ebenso renommierte Airlines aus Europa und anderen Kontinenten zu seinen Kunden. Das Tochterunternehmen Spacekeys wiederum ist Weltmarktführer bei der Berechnung zu Satellitenkonstellationen. Mit Skykeys gibt es noch ein weiteres Tochterunternehmen, das Software für Piloten für den Einsatz direkt im Cockpit entwickelt.

Flightkeys hat 110 Mitarbeiter:innen und optimiert täglich rund 380.000 Flugpläne. Durch diese Anpassungen können nach Angaben des Unternehmens bis zu acht Prozent des jeweiligen Treibstoffverbrauchs eingespart werden.

B&C Innovation Investments steigt nach acht Jahren aus

Größter Anteilseigner mit über 18 Prozent war bisher die B&C Innovation Investments, der Investment-Arm der B&C-Gruppe, die wiederum Mehrheitseigentümerin der österreichischen Industriekonzerne AMAG, Lenzing und Semperit ist. Diese verkündete nun aber ihren Ausstieg. Man habe sich mit dem Flightkeys-Gründerteam sowie dem globalen Softwareinvestor Insight Partners “auf die Übertragung eines signifikanten Anteils” geeinigt, heißt es in einer Aussendung.

Die B&C Innovation Investments steigt im Zuge des Deals vollständig bei Flightkeys aus. Eingestiegen war man 2016, seither habe sich der Wert der Anteile “um das rund Fünfzigfache gesteigert”, wie das Unternehmen schreibt. Das Closing steht noch unter dem Vorbehalt der notwendigen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen. Auch nach dem Deal hält das siebenköpfige Gründerteam von Flightkeys die Mehrheit der Anteile.

Neuer Investor verwaltet 80 Mrd. US-Dollar

Der neue Anteilseigner Insight Partners ist ein globaler Softwareinvestor, der auf Startups und Scaleups im Software-Bereich spezialisiert ist. Das Unternehmen verwaltet Gelder in der Höhe von 80 Mrd. US-Dollar. Nach eigenen Angaben hat es in mehr als 800 Unternehmen investiert, 55 Portfolio-Unternehmen gingen später an die Börse.

Flightkeys-Co-Founder Christoph Prinz kommentiert den Deal folgendermaßen: “Mit der neuen Partnerschaft wird Flightkeys, wie bisher, auf organisches und nachhaltiges Wachstum setzen und die Marktposition bei der Kostenoptimierung des Flugbetriebes für Airlines weltweit weiter ausbauen. Der Firmensitz wird auch in Zukunft in Wien angesiedelt sein, wodurch die zukünftige Wertschöpfung durch dieses Hightech-Unternehmen in Österreich verbleibt.”

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