23.09.2015

Das Ergebnis: Bär gegen Bär, Gummi gegen Schokolade, Haribo gegen Lindt

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© Bild: APA/EPA/MARIUS BECKER: Über den Streit zweier "Bärenhersteller"

Wenn ein Gummibärchen auf einen Schokoladebären trifft – wer geht dann als Sieger hervor? Ein jahrelanger Streit zwischen den Unternehmen Haribo und Lindt, der vor Gericht ausgetragen wurde, hat nun sein Ende gefunden.

Haribo kennt man aus der Werbung und dank Thomas Gottschalk: Welches Kind freut sich nicht, wenn der Ex-Moderator von Wetten, dass..? wieder einmal über die Bildschirme flimmert und Werbung für die Goldbären von Haribo macht. Seit 1991 machte der TV-Moderator Thomas Gottschalk Werbung für die Bärchen aus Gummi. Die lange Werbe-Partnerschaft ist sogar ein Weltrekord. Erst Ende letzten Jahres hat Gottschalk nun aber seinen Werkvertrag gekündigt und das Zepter/ die Bären an Nachfolger Michael Herbig weitergegeben.

Lindt kennen hingegen viele aufgrund der Schokoladen-Häschen zu Ostern, die mit einem roten Band und Glocke versehen sind und ein beliebtes Ostergeschenk sind. Lindt verbindet man jedenfalls mit Schokolade, “Gummi” mit Haribo. Der “Lindt Teddy”, ein Schokobär, der innen hohl ist, wurde Auslöser eines jahrelangen Streits zwischen den beiden Bären-Produzenten, der vor Gericht landete. Das deutsche Gericht musste darüber entscheiden, ob das Urheberrecht von Lindt und seinem Schokolade-Bären verletzt wurde.

Worum drehte sich der Prozess?

Haribo sah durch den Schokoladenbären von Lindt seine Markenrechte verletzt: Der Schweizer Hersteller bietet seit der Weihnachtssaison 2011 einen Schokoladen-Hohlkörper in Form eines Bären an, den sogenannten Lindt-Teddy. Dieser ist in eine goldene Folie eingepackt und trägt eine rote Schleife um den Hals, ähnlich wie der bekanntere Hase zu Ostern. Haribo vertreibt seit den 1960er Jahren Gummibärchen in goldfarbenen Verpackungen und ließ später auch die Wortmarke “Goldbären” schützen.

Warum stört sich Haribo an einem Schokobären?

Der Verbraucher stelle beim Anblick eines verkörperten Goldbären im Süßwarensegment automatisch eine Verbindung zu seinen Fruchtgummis her, so der Bonner Süßwarenhersteller. Haribo will daher, dass der Bär aus den Regalen verschwindet.

Was sagt Lindt dazu?

Das Schweizer Unternehmen sieht keine Verwechslungsgefahr. Das eine seien Gummibärchen im Sackerl, das andere ein Schokoladenprodukt. Der Teddy sei außerdem eine Fortentwicklung der eigenen Produktlinie, zu der auch der Lindt-Hase gehöre.

Warum ist das eigentlich alles so wichtig?

“Eine Marke ist das Kommunikationsmittel zwischen Unternehmen und Kunde”, sagt der auf Markenrecht spezialisierte Düsseldorfer Anwalt Georg Jacobs von der Kanzlei Heuking. Ist eine Marke sehr bekannt, so wie die Haribo-Goldbären oder der Lindt-Osterhase, genießt sie einen höheren markenrechtlichen Schutz. “Um diesen Sonderstatus zu behalten, müssen die Unternehmen jedoch ständig darauf achten, dass sich kein Konkurrent den Ruf der Marke zunutze macht und sich im Fall der Fälle gegen Nachahmer wehren.”

Was hat das Gericht entschieden? 

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe gibt dem Schweizer Schokoladenhersteller Lindt recht: Die Markenrechte des Gummibärchenherstellers Haribo werden durch den sogenannten Lindt-Teddy nicht verletzt – so urteilte das Gericht am Mittwoch in Karlsruhe. Die Vorinstanzen hatten mal Haribo, mal Lindt recht gegeben.

Quelle/tsb @die_theresa; Quelle; Fotocredit vom Bär aus Schokolade: Facebook Lindt Deutschland; Lindt

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Das Biofabrique-Team stellt Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wirtschaftsagentur-Wien-Geschäftsführer Gerhard Hirczi ihre Ziegel vor. (c) Wirtschaftsagentur WIen

Sämtliche Farben, Formen und Texturen finden sich auf den Tischen wieder, auf dem das Biofabrique-Team gestern erstmals seine ersten Ziegel-Prototypen der Öffentlichkeit präsentierte. Mit der Vision, aus urbanem Abfall neue Materialien zu schaffen, haben Studierende der TU Wien mit Expert:innen des französischen Ateliers Luma Arles eine Art temporäre Werkstatt auf der Wiener Klima Biennale aufgebaut.

Mitten im Nordwestbahnhofareal im 20. Wiener Gemeindebezirk tüftelt das Team hundert Tage lang an der Herstellung von Baustoffen, aber auch Textilien und Lebensmittelprodukten. Finanzielle Unterstützung bekommt das Pilotprojekt von der Wirtschaftsagentur Wien.

Öffi-Bauschutt, Bierreste, Mehlabfall

Für die Entwicklung der neuen Stoffe verwendet die Biofabrique ausschließlich urbane Industrie- und Lebensmittelabfälle. Unter anderem liefern dafür die Wiener Linien tonnenweise Schutt von den neuen U2/U5-Baustellen, die Bäckerei Ströck stellt das sogenannte Fußmehl zur Verfügung, das bei der Produktion abfällt. Von der Wienerberger AG, dem weltweit führenden Ziegelhersteller, bekommt die Biofabrique außerdem den überschüssigen Ziegelsplit.

Verschiedenste Kombinationen der Rohstoffe wurden bereits getestet, für einige davon wurden außerdem bereits mögliche Anwendungsgebiete erforscht: So könnte ein Mix aus Fußmehl und Braumalz-Rückständen aus der Bierherstellung sich zum Verkleiden von Wänden eignen. Ein besonders leichter Ziegel aus Lehm und Split von Wienerberger könnte weiters für den Bau von Zwischenwänden verwendet werden. Aber auch Orangenschalen, Stroh, Heu und viele weitere Materialien testet die Biofabrique auf ihr Potenzial für die Kreislaufwirtschaft.

Biofabrique: “Wichtiger Schritt zu funktionierender Kreislaufwirtschaft”

Noch befinden sich die Prototypen der Materialien in der Testphase, man arbeite jedoch schon auf einen ersten Auftrag hin: Der Gastro-Bereich der “Vienna Design Week” im September sollte aus Biofabrique-Materialien gebaut und designt werden. In weiterer Folge sollen von den Ergebnissen Unternehmen verschiedener Bereiche profitieren können, darunter Hoch- und Tiefbau, Architektur, Textil- und Lebensmittelindustrie. Stadtrat Peter Hanke bezeichnete das Projekt bei seinem gestrigen Besuch als “wichtiger Schritt hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.”

Zusehen, lernen, einbringen

Wer selbst Ideen hat, wie die Rohstoffe genutzt werden könnten, wird angehalten, bei der Biofabrique vorbeizukommen. Besuche und auch Inputs von Interessierten sind ausdrücklich erwünscht. Denn als Schauproduktion im Rahmen der Klima Biennale dient das Projekt auch zur Aufklärung über nachhaltige, bioregionale Herstellungsverfahren. In der offenen Werkstatt arbeitet das Team täglich in Workshops und Lehrveranstaltungen der TU Wien an Prozessen von der Rohstoffanalyse bis zur Endfertigung von Ziegel und Co.

Noch bis 14. Juli können sich Besucher:innen täglich selbst ein Bild von dem Projekt machen. Der Eintrittspreis sollte dabei keine Hürde sein. Denn für einen Besuch in der Biofabrique gilt, wie für die gesamte Klima Biennale auch: “Zahle, was es dir wert ist.”

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