Ein Mensch, der einem 40 Stunden Bürojob nachgeht, macht im Durchschnitt täglich bis zu 4.000 Schritte. Das sind für den Körper 6000 Schritte zu wenig. Studien zeigen, dass der Mensch circa 10.000 Schritte pro Tag gehen sollte, um fit und gesund zu bleiben. Verzichtet man auf öffentliche Verkehrsmittel und das Auto und geht etwa zu Fuß in die Arbeit, kann die zusätzliche Bewegung sogar ein Kalorienfresser sein. Mit jedem Schritt erzeugen wir Energie, die jedoch nicht weiterverarbeitet wird. Bis jetzt.
Bald sollten wir nicht nur der Gesundheit wegen zu Fuß gehen, sondern weil wir damit aktiv zur Schonung der Umwelt beitragen: Ein britisches Startup namens Pavegen hat spezielle Fliesen entwickelt, die unsere Schritte in Energie umwandeln. Die Fliesen bestehen aus recyceltem Kunststoff und alten Reifen. Beim Auftreten auf die Fliese wird diese ein wenig zusammengedrückt und erzeugt in einem speziellen Verfahren eine Energie von circa sieben Watt. Immerhin, jeder einzelne Schritt auf den Pavegen-Platten erzeugt Energie, die umgewandelt wird. An besonders belebten Orten soll auf diese Weise sehr viel Energie gewonnen werden.
Seit der Gründung im Jahr 2009 wurden die Fliesen bereits in über 30 Ländern auf der Welt installiert. Zum Beispiel in London und Paris. Eingesetzt wurden die Fliesen vorwiegend in Zugstationen, Shopping Centern, Flughäfen und öffentlichen Plätzen. Die Gründer meinen etwa, dass man mit ihren Fliesen sämtliche Straßenlampen auf Londons Oxford Street beleuchten könnte, wenn die belebte Einkaufsstraße mit den Fliesen bepflastert würde.
Während eines Marathonlaufs in Paris auf der Champs-Élysées wurden auf einer Fläche von über 450 Quadratmeter Pavegen-Platten installiert und auf diese Weise 4,7 Kilowattstunden Strom erzeugt – womit mehr als 2.000 Handys aufgeladen oder 50 LED-Straßenlampen betrieben werden können.
Das britische Startup bekommt Unterstützung von großen Namen, wie zum Beispiel Stephen Hawking: “Diese Technologie hat das Potential radikal die Art und Weise zu verändern, wie wir in der Zukunft Energie gewinnen”
Um das Produkt massentauglich zu machen, braucht man Geld, darum hat Pavegen erst kürzlich 750.000 Pfund via Crowdinvesting eingesammelt. Vor wenigen Tage verkündete das Startup außerdem einen neuen Advisor: Ex-Apple-Manager Jeff Martin, der eng mit Steve Jobs zusammen gearbeitet hatte.
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PropTech-Scaleup Wood_Space sichert sich achtstelliges Investment
Das PropTech Wood_Space holt sich zum Jahresende ein achtstelliges Investment. Was man mit der Investition vor hat und warum das Scaleup mit seiner Summe "eines von zwölf" ist.
PropTech-Scaleup Wood_Space sichert sich achtstelliges Investment
Das PropTech Wood_Space holt sich zum Jahresende ein achtstelliges Investment. Was man mit der Investition vor hat und warum das Scaleup mit seiner Summe "eines von zwölf" ist.
Erst im Februar 2023 kommunizierte Wood_Space eine Finanzierung im siebenstelligen Bereich. Drei Monate später vermeldete das PropTech, das aus dem Portfolio des Corporate Venture Builders WhatAVenture stammt, einen Zuwachs in der Geschäftsführung. Thomas Gschwendtner trat neben Stefan Perkmann Berger, dem Gründer von WhatAVenture, in das Management Board – brutkasten berichtete.
Gschwendtner, der lange als Industrie-Manager und Investor tätig war, übernahm damit die operative Verantwortung im Unternehmen. An der Seite der Geschäftsführer arbeitet zudem Dominik Kraihamer als Leiter im Bereich Marketing und Sales. Am heutigen Donnerstag vermeldet das PropTech ein neues Investment.
Wood_Space macht Vollhollz-Modulgebäude
Wood_Space wurde im Jahr 2019 gegründet und spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion von schlüsselfertigen Modulgebäuden aus Vollholz. Damit lassen sich Projekte wie Hotels, Chalet-Dörfer, Kindergärten und Bürogebäude umsetzen. Die Module bestehen zu 90 Prozent aus Vollholz und kommen schlüsselfertig bei den Kund:innen an. Produziert werden sie in Österreich, so das Scaleup.
Seine Wurzeln schlug Wood_Space als Joint Venture des Corporate Venture Builders WhatAVenture und der Rubner Gruppe. Co-Geschäftsführer Perkmann Berger war seit der Gründung am Aufbau des ersten Prototypen beteiligt.
Schon letztes Jahr verfolgte Wood_Space eine klare Wachstumsstrategie. Damals erklärte Geschäftsführer Gschwendtner: “Das Wachstumskapital hilft uns, unser Wachstum ohne Abgabe von Anteilen weiterzuverfolgen.” Die letztjährige Investition diente damit der Expansion in Österreich und Deutschland.
Achtstelliges Investment ist “Fundament für weiteres Wachstum”
Nun vermeldet das PropTech-Scaleup ein neues Investment im achtstelligen Bereich – diesmal mit Abgabe von Anteilen, aber mit selbiger Intention, nämlich der “Finanzierung des weiteren Wachstums”. Der Neuinvestor ist VTC, eine in München ansässige und auf langfristige Beteiligungen ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft, wie das Scaleup vermeldet. Über die genaue Summe wurde Stillschweigen vereinbart, wie Geschäftsführer Gschwendtner auf brutkasten-Nachfrage bestätigt.
“Wir freuen uns sehr, partnerschaftlich mit dem Team das Unternehmen zum europäischen Marktführer im Bereich des modularen Holzbaus zu entwickeln”, kommentiert Philipp Freyschlag, Partner bei VTC, die Investition.
Konkret soll die Investition in “den Ausbau der Produktionskapazität am Standort Hürm in Niederösterreich” fließen. Anfang 2025 soll mit dem Ausbau begonnen werden. Die Auftragsbücher seien “voll”, wie das Scaleup kommuniziert.
Die Investition soll überdies den Beginn einer langjährigen Partnerschaft zwischen Wood_Space und VTC darstellen. Im Fokus steht die strategische Entwicklung des Scaleups.
Modulbau und CO2-Speicherung
Die vollen Auftragsbücher des PropTechs dürften sich auch aufgrund seines Nachhaltigkeits-Fokus ergeben. Denn Wood_Space sieht den “konventionellen Bau” als einen der größten Verursacher von CO2-Emissionen mit “geringer Materialeffizienz” und “komplexen Schnittstellen”.
Wood_Space sei das Gegenstück dazu: Das PropTech setzt auf eine “selbst entwickelte Systembauweise aus Massivholz”. Damit sei es möglich, Gebäude standardisiert in Vorfertigung und damit “in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten” sowie ressourcenschonend zu errichten. Nach Angaben des Scaleups würde ein “typisches Wood_Space Gebäude bis zu 200 Tonnen CO2 über Jahrzehnte” speichern.
Bisher mindestens zehn Investments im achtstelligen, eines im neunstelligen Bereich
Investments im mehrstelligen Millionenbereich haben dieses Jahr in Österreich angesichts der wirtschaftlichen Großwetterlage einen gewissen Seltenheitswert.
So vermeldete das PropTech Scaleup Gropyus in diesem Oktober ein 100 Millionen Euro Investment – und liegt damit bislang als einziges Scaleup laut brutkasten-Berichterstattung im neunstelligen Bereich. Im laufenden Jahr 2024 berichtete brutkasten außerdem über zehn achtstellige Startup- bzw. Scaleup-Investments. Allen voran das Linzer Scaleup Storyblok mit einer Finanzierung in Höhe von 76 Millionen Euro.
Weitere Investments im achtstelligen Bereich wurden unter anderem von Prewave (63 Millionen Euro), enspired (25,5 Millionen Euro) und CycloTech (20 Millionen Euro) vermeldet. In nachstehender Tabelle findet sich eine Auflistung aller neun- bzw. achtstelliger Startup-Investitionen aus diesjähriger brutkasten-Berichterstattung.
Startup | Scaleup
Investmentsumme in Euro
Gropyus
100 Millionen
Storyblok
76 Millionen
Prewave
63 Millionen
enspired
25,5 Millionen
CycloTech
20 Millionen
fiskaly
20 Millionen
Ygion
15 Millionen
Tset
12,7 Millionen
DeepOpinion
11 Millionen
e.battery
11 Millionen
Peak Technology
10 Millionen
Startup- bzw. Scaleup-Investments aus dem acht- bzw. neunstelligen Bereich (laut brutkasten-Berichterstattung im laufenden Jahr 2024)
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