10.10.2022

1.100 Arbeitskräfte unter 35 befragt – darum sind sie so unzufrieden im Job

In einer großangelegten Studie versuchte YEP die wichtigsten Gründe für die Unzufriedenheit junger Arbeitskräfte herauszufinden.
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Darum sind die Jungen unzufrieden im Job - Bei der Studienpräsentation mit YEP-Gründerin und Geschäftsführerin Rebekka Dober (links) | (c) YEP
Bei der Studienpräsentation mit YEP-Gründerin und Geschäftsführerin Rebekka Dober (links) | (c) YEP

36,8 Prozent der Arbeitskräfte unter 35 Jahren sind unzufrieden in ihrem Job – das ergibt eine groß angelegte Umfrage unter rund 1.100 jungen Erwachsenen, die vom Wiener Verein “YEP – Stimme der Jugend” durchgeführt wurde. Der hohe Unzufriedenheits-Wert dürfte für viele nicht überraschend sein. YEP versuchte der Sache mit einer qualitativen und einer darauf aufbauenden quantitativen Studie, die zwischen März und August 2022 durchgeführt wurden, auf den Grund zu gehen – abseits vom “die Jungen wollen nix arbeiten”-Mantra.

7,6 Milliarden Euro Folgekosten durch Unzufriedenheit der Jungen

Denn die hohe Unzufriedenheit sei ein erheblicher volkswirtschaftlicher Faktor, rechnet YEP in der Studie vor: “Es gibt 1,42 Millionen erwerbstätige Personen unter 35 Jahren in Österreich. Wenn wir davon ausgehen, dass unzufriedene Mitarbeiter:innen ihren Job in den nächsten Jahren wechseln, dann ergeben sich daraus – bei Durchschnittskosten pro Neubesetzung einer Stelle von 14.900 Euro pro Person – wirtschaftliche Folgekosten von 7,6 Milliarden Euro”.

Die 4 größten Unzufriedenheitsfaktoren

Konkret teilt die Studie die Unzufriedenheitsfaktoren in vier Cluster ein:

1. Fokus auf Mitarbeiter:innen

Viele junge Mitarbeitende spüren laut YEP-Studie, dass sie nicht im Kern des Unternehmens stehen. “Dies äußert sich für sie stark durch fehlende Wertschätzung, fehlende Entlastung in Belastungssituationen, fehlende Gesundheitsförderung und fehlende Aktivitäten zur Förderung von funktionierendem Teamwork”, heißt es im Paper.

2. Nicht-Flexible Arbeitsmodelle

Hier würden die Themen Arbeitsort (Home-Office) und Arbeitszeit (Gleitzeit, All-in Verträge, Vier-Tage-Woche) von den jungen Arbeitnehmer:innen oft genannt, heißt es von YEP: “Ein wichtiges Thema für die Mitarbeitenden der Generation Z & Y ist auch die Work-Life Balance. Wird das im Unternehmen nicht thematisiert, fällt das der jungen Zielgruppe besonders negativ auf”.

3. Bezahlung

“Auffallend ist, dass das Thema Bezahlung oft in Verbindung mit den Begriffen ‘Gerechtigkeit’ und ‘Wertschätzung’ gebracht wurde”, heißt es in der Studie. Aus den qualitativen Interviews lasse sich schließen, dass hiermit oft das Thema der Altersdiskriminierung gemeint werde und sich junge Menschen “Bezahlung nach Leistung” wünschen würden. “Besonders häufig wird höhere Entlohnung auch gefordert, wenn andere Wertschätzungsinstrumente nicht gegeben sind und die Arbeitsmodelle und Kommunikationskultur nicht den Anforderungen der jungen Mitarbeiter:innen entsprechen”, heißt es weiter.

4. Kommunikationskultur

Hier werde stark auf fehlende Mitbestimmungsmöglichkeiten, die unzureichende Modernisierung und Transparenz in der Kommunikationskultur in Verbindung mit Hierarchien und daraus resultierende Ungleichbehandlung referenziert, so YEP.

Mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten laut YEP “wichtigster Hebel” gegen Unzufriedenheit

Auf Basis der Ergebnisse machen die Studienautor:innen mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für junge Arbeitnehmer:innen als “wichtigsten Hebel” für Unternehmen gegen die Unzufriedenheit der Jungen fest. Untermauert wird das durch ein weiteres Umfrage-Ergebnis: Mehr als vier von fünf jungen Menschen (83,5 Prozent) geben demnach an, sie würden länger im Unternehmen bleiben, wenn sie mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten hätten. Hierbei geht es vor allem um die Bereiche Arbeitszeit/Urlaubseinteilung, alltägliche Arbeitsabläufe und Regeln sowie Unternehmenskultur. Startups stechen hier laut Studie übrigens positiv heraus. Besonders wichtig sind für junge Arbeitnehmer:innen auch “etwas zu machen, das Sinn und gesellschaftliche Wirkung hat” (von 59 Prozent genannt) und eine gute Zusammenarbeit im Team (53 Prozent).

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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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