08.07.2022

Darauf wird sich der neue Startup-Rat zunächst fokussieren

Heute wurde der neue Startup-Rat mit sieben Branchenvertreter:innen und Martin Kocher vorgestellt. Im Zentrum des heutigen Kennenlerntermins stand der Austausch zum Status quo und die Identifizierung der nächsten Schritte im Vordergrund.
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Wirtschaftsminister Martin Kocher und Markus Raunig beim Auftakt zum Startup-Rat als Beratungsgremium. (c) brutkasten
Wirtschaftsminister Martin Kocher und Markus Raunig beim Auftakt zum Startup-Rat als Beratungsgremium. (c) brutkasten

Wie der brutkasten berichtete, fand heute der Auftakt zum neuen Startup-Rat im Wirtschaftsministerium statt. Anlässlich dieses Treffens haben wir Wirtschaftsminister Kocher sowie AustrianStartups-CEO Markus Raunig befragt, welche Ziele der neue Startup-Rat verfolgt. 

Sie treffen sich heute mit den sieben Branchenvertreter:innen der Startup-Szene im Marmorsaal des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Gibt es für heute konkrete Ziele, die im Rahmen dieses Treffens erreicht werden sollen? 

Martin Kocher: Heute geht es um das Kennenlernen der Startup-Rat-Mitglieder, die sich teilweise schon untereinander kennen, aber ich noch nicht alle persönlich. Außerdem geht es darum, den Status quo der Startup-Szene, die Herausforderungen sowie die nächsten Schritte und Prioritäten festzulegen. Wir werden auf jeden Fall versuchen, noch dieses Jahr Umsetzungsschritte zustande zu bringen.

Die Zeit der Startup-Beauftragten und des Startup-Komitees endeten mit der Amtszeit von Ex-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Was macht den neuen Startup-Rat im neuen Setting anders als vorher? 

Grundsätzlich waren drei der sieben Vertreter:innen schon im letzten Beratungsgremium involviert. Natürlich gab es Veränderungen, aber ich möchte das, was meine Vorgängerin ins Laufen gebracht hat, weiterführen und Umsetzungsschritte zu den aktuellen Herausforderungen für Startups setzen.

Worauf wird der Schwerpunkt für den Startup-Rat liegen? 

Der Schwerpunkt bleibt unverändert, es geht um Fachkräfte, eine Umsetzung unter meiner Amtsvorgängerin war die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte. Es geht zudem auch um Finanzierung, dazu müssen wir mit dem Finanzministerium zusammenarbeiten und es geht natürlich auch um Rechtsformen und um die Mitarbeiterbeteiligung. Das sind alles Themen, die für Startups aktuell sehr wichtig sind. 

Markus Raunig: Für uns ist es ein wichtiger Schritt, internationale Fachkräfte nach Österreich zu holen. Wir müssen es schaffen, Österreich für die klügsten Köpfe attraktiv und zugänglich zu machen. Deshalb ist die Rot-Weiß-Rot-Karte sehr wichtig und davon erhoffen wir uns auch sehr viel. Gleichzeitig ist die Reform der Gesellschaftsrechte ein wichtiges Thema. Hier ist es wichtig, die Arbeit der letzten Monate tatsächlich auch umzusetzen. 

Wie könnte eine neue Rechtsform konkret aussehen? 

Das Gründen muss einfacher gemacht werden. Es muss schneller gehen und mit weniger Hürden verbunden sein. Auch die Mitarbeiterbeteiligung muss ermöglicht werden. 

Was erhoffen sie sich vom neuen Startup-Rat? 

Wir befinden uns aktuell in einer Krisensituation, wo es ganz klar darum geht, schnell Ziele zu setzen. Genau darauf hoffen wir für die nächsten Monate. 

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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