11.09.2018

DACH Startup- und VC-Report: Tricentis als erstes österreichisches Unicorn

Der "State of the Startup & Venture Capital Landscape in DACH"-Report, der 2018 als Kooperation von Speedinvest x und Frontline Ventures umgesetzt wurde, nimmt die Startup- und VC-Landschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz genau unter die Lupe. In der Liste der Unicorns findet sich mit Tricentis erstmals auch ein österreichisches Unternehmen.
/artikel/dach-startup-und-vc-report-tricentis-unicorn
Tricentis erstes österreichisches Unicorn laut DACH Startup- und VC-Report
(c) Tricentis: Tricentis-Gründer Wolfgang Platz

Zugegeben: Im “State of the Startup & Venture Capital Landscape in DACH”-Report 2018 von Speedinvest x und Frontline Ventures ist der Aufstieg des 2007 gegründeten Wiener Software-Unternehmens Tricentis, das vergangenes Jahr eine 165 Mio. US-Dollar Finanzierungsrunde abgeschlossen hat, nur eine Fußnote. In der heimischen Startup-Szene könnte der Sprung über die eine Milliarde US-Dollar-Bewertungsgrenze trotzdem für zusätzliche Motivation sorgen. In seiner Analyse behandelt der DACH Startup- und VC-Report freilich ein deutlich breiteres Feld. Er soll einen (detaillierten) Überblick über “die VC Szene, neue Fonds, sowie aktuelle Investmenttrends” geben.

+++ Speedinvest: Zwei ungebremste Fonds +++

Einen Anspruch auf Vollständigkeit stellen die VerfasserInnen nicht. Der Report basiere auf eigener Sekundärforschung und versuche, die Ergebnisse bestehender Reports und Research Papers zum deutschsprachigen Tech-Ecosystem zusammenzufassen, heißt es in einer Aussendung.

Richtige und falsche Prognosen

So bietet der Report etwa auch einen Abgleich mit Prognosen aus dem Vorjahr. Es war unter anderem erwartet worden, dass Deutschland im Lichte des Brexit das Vereinigte Königreich bei der Gesamtsumme von VC-Investments überhole. Das trat nicht ein. Dennoch konnte das Ökosystem im Nachbarland spürbar vom Brexit profitieren. Auch ein erwarteter Shift im gesamten DACH-Raum von B2C zu B2B in Sachen Wachstum fand statt. Zalando wurde, wie prognostiziert, das erste “Dekacorn” im DACH-Raum. Erwartete größere Deals durch Rocket Internet passierten dagegen nicht.

Erkenntnisse aus dem DACH Startup- und VC-Report

Den gesamten Report kann man unter diesem Link einsehen. Hier sind einige der Haupt-Erkenntnisse:

  • In den letzten 12-18 Monaten wurden im DACH Raum mehr als 10 neue Fonds gelauncht, darunter Fly Ventures (41 Mio. Euro), Signals VC (100 Mio. Euro), Capital300 (20 Mio. Euro), Speedinvest Focus Funds (Industry, Fintech, Network Effects – zusammen 100 Mio. Euro) und Apex Ventures (10 Mio. Euro).
  • Startups in der DACH-Region ziehen internationale Top-VCs aus den USA und Europa an, darunter Accel, Index Ventures, NEA, Tencent, Atomico, Battery Ventures und viele mehr.
  • Im Vergleichszeitraum wurden insgesamt weniger VC-Deals in der DACH-Region verzeichnet, jedoch stieg das investierte Kapital pro Deal weiter an.
  • Im europaweiten Ranking der zehn Städte mit dem höchsten Deal Volumen (VC Deals), befinden sich 3 DACH Städte: Zug, Berlin und Zürich (Zeitraum: 1. Halbjahr 2018)
  • Die DACH-Region ist Heimat für eine wachsende Zahl an “Unicorns” und “Unicorn-Investoren”. Während der letzten Monate gab es mehrere “Mega-Finanzierungsrunden”, erfolgreiche Exits & IPOs, darunter Auto1 Group, Biontech, Roivant Sciences und Check24.

⇒ Der ganze Report als Slideshow

Video-Interview mit Mathias Ockenfels von Speedinvest x

Mathias Ockenfels, der Lead Partner vom Speedinvest X, im Live Gespräch über das neue Early Stage Fokus-Fonds im Bereich der Marktplätze, über die Netzwerkeffekte, die relevanten KPIs, seine Investmentstrategie uvm.

Mathias Ockenfels, der Lead Partner vom Speedinvest X, im Live Gespräch über das neue Early Stage Fokus-Fonds im Bereich der Marktplätze, über die Netzwerkeffekte, die relevanten KPIs, seine Investmentstrategie uvm.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 15. Mai 2018

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(c) Hannes Ametsreiter LinkedIn

Herkömmliche Verschlüsselungsverfahren, die auf mathematischen Berechnungen basieren, könnten künftig durch die enorm gesteigerte Rechenleistung von Quantencomputern gefährdet werden, da diese komplexe Verschlüsselungen schnell entschlüsseln könnten. Insbesondere für sensible Daten und digitale Infrastrukturen kann dies eine große Herausforderung darstellen.

Eine Lösung dafür entwickelt Wiener Startup Quantum Industries, das von den beiden österreichischen Physikern Rubert Ursin und Felix Tiefenbacher 2023 gründet wurde. Das Unternehmen wendet quantenphysikalische Prinzipien an, um in Zukunft eine abhörsichere und sichere Datenübertragung zu ermöglichen. Konkret erfolgt dies über den Einsatz von verschränkten Lichtteilchen, die den Datentransfer absichern.

Hannes Ametsreiter steigt ein

Das Unternehmen konnte nun Hannes Ametsreiter als Investor für sich gewinnen. Der ehemalige A1 und Vodafone Deutschland CEO machte am Dienstag seine Beteiligung an Quantum Industries über sein privates LinkedIn-Profil bekannt. “Europa braucht einen Quanten-Schutzschirm. Deshalb investiere ich in Quantum Industries GmbH”, so Ametsreiter. Und er merkt via LinkedIn an: “Die Chancen und Risiken von Quantentechnologie sind noch kaum vorstellbar. Deshalb müssen wir uns jetzt damit auseinandersetzen.” Zur Höhe seiner Investition machte Ametsreiter keine Angaben.

Größter Anteilseigner der Quantum Industries GmbH ist laut Firmenbuch aktuell Quantum Technologies Group, die wiederum zu jeweils 50 Prozent der alto concept GmbH und M4E-Asset GmbH gehört. Anteilseigner hinter der M4E-Asset GmbH sind Rupert Ursin sowie Christiane Ursin. Hinter der alto concept GmbH steht hingegen Thomas Scheidl, der 2017 Quantum Technology Labatories mitbegründet hat, das sich auf Quantenkommunikationslösungen für Freiraum- und Satellitenanwendungen spezialisiert hat.

Ametsreiters Nähe zur Startup-Szene

Ametsreiter selbst hatte in der Vergangenheit zahlreiche Überschneidungspunkrte zur heimischen Startup-Szene. 2015 eröffnete er, damals gerade noch noch als CEO der österreichischen A1, in Wien den A1 Startup Campus. Seine Frau Marie-Helene Ametsreiter ist Partnerin bei beim Wiener VC Speedinvest mit Sitz in Wien. Bereits 2022 gab Hannes Ametsreiter bekannt, sich nach seinem Ausscheiden bei Vodafone Deutschland als Investor im Telko-Berreich engagieren zu wollen (brutkasten berichtete).


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