01.03.2022

Cycle: Startup produziert Putzmittel aus Abwasser

Klärschlamm und biologische Essigsäure sind die beiden Zauberwörter bei Cycle.
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Cycle
(c9 Cycle/FB - Sunny Bhasin, Gründer von Cycle.

Das Startup Cycle von Gründer Sunny Bhasin entwickelt ein Reinigungsmittel, das zu 90 Prozent aus recycelten Rohstoffen aus der Abwasserbehandlung besteht. Konkret wird durch Fermentierung aus Klärschlamm biologische Essigsäure und durch Destillation Wasser gewonnen. Der Rest besteht aus Naturseife, Duftstoffen wie ätherischen Ölen und Zitronensäure. Mit diesem Konzept wird für die Herstellung des Produkts kein sauberes Wasser verwendet. Die Flasche selbst ist aus recyceltem Kunststoff.

Cycle-Idee nach Besuch von Schwester

“Die Zeiten von Verschwendung sind vorbei. Mit Cycle kann ich meinen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft für die nächsten Generationen leisten”, sagt Founder Bhasin. Ihm kam die Idee dazu, als der in Indien geborene Gründer in London seine Schwester besuchte. Jene hatte aufgrund ihrer Brustkrebs-Erkrankung alle Reiniger aus dem Haushalt verbannt, um nicht mit den Chemikalien in Berührung kommen wollte. Seiner Rückkehr an seinem Budapester Wohnsitz, an dem er aufgrund seines Schweizer Arbeitgebers verweilte, folgten erste Gespräche mit seinem Chemiker und die Idee zu Cycle nahm ihren Lauf.

Klärschlamm-Potential erkannt

Das Vorhaben, etwas Schonendes zu entwickeln, wurde von Forschungsaktivitäten und Praxistests begleitet. Bashi hatte in seinem Job bereits sauberes Wasser aus kommunalen und industriellen Abwässern aufbereitet und dabei das Potenzial von Klärschlamm erkannt. Heute extrahiert er für Cycle nutzbare biologische Essigsäure durch Fermentation und Destillation aus dem Klärschlamm.


Wer mehr über Cycle erfahren möchte, hat heute Abend bei “2 Minuten 2 Millionen” die Gelegenheit dazu. Weiters dabei: Aniveri, Eddi Bike, Picco Pocket und Mobil 60+.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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