25.05.2020

Cyber Security: Ö-Unternehmen haben kaum Sorgen, aber wenig Ahnung

Eine Studie von Deloitte Österreich und SORA zu Cyber Security, die vor und während der Coronakrise durchgeführt wurde, zeigt, dass das Thema scheinbar vielfach noch nicht wirklich verstanden wird.
/artikel/cyber-security-report-oesterreich
Cybercrime Cyber Security A1 Telekom Austria - cybertrap DAO-Hack
(c) Adobe Stock / smolaw11

Bei den Antworten, die Vertreter heimischer Unternehmen SORA und Deloitte Österreich für den Deloitte Cyber Security Report Österreich 2020 gegeben haben, ergeben sich mitunter Schnittmengen, die nicht so recht zusammenpassen wollen. Und das liegt nicht daran, dass der Großteil (535 Entscheidungsträger) von SORA bereits vor der Coroankrise befragt wurde und Deloitte im Mai noch einige coronaspezifische Fragestellungen mit einer Kurzumfrage unter 114 Unternehmensvertretern ergänzt hat. Vielmehr zeigen die Ergebnisse, dass das Thema wohl vielerorts noch nicht verstanden wird.

+++ IT-Security im Home Office: Auf diese Punkte sollte man achten +++

Sicher und gut informiert, aber gleichzeitig überfordert und tatenlos

Denn anders ist es kaum zu erklären, dass zwar 60 Prozent der Befragten ihre Daten- und IT-Systeme als sicher bewerten und drei Viertel sich im Bereich gut informiert fühlen, aber zugleich 53 Prozent nach eigenen Angaben überfordert sind, wenn es um die Absicherung gegen mögliche digitale Gefahren geht und fast ein Drittel überhaupt keine präventiven Maßnahmen ergreift und erst reagiert, wenn es zu Vorfällen kommt, weil “es ohnehin keinen hundertprozentigen Schutz gibt”. Bei 16 Prozent der Befragten herrscht Selbsterkenntnis vor: Sie geben an, gar nicht zu wissen, wie sie bei einem Angriff reagieren sollen.

Auch Deloitte Partner Alexander Ruzicka macht – wenn auch vorsichtig – darauf aufmerksam, dass es bei den heimischen Unternehmen mitunter noch an Verständnis fehlt: “Das Thema Cyber Security muss für jedes Unternehmen individuell betrachtet werden und lässt sich nicht einfach mit ein paar Standardlösungen abhaken. Je eher ein Unternehmen das verstanden hat, desto sicherer sind dessen IT-Systeme im Endeffekt auch”.

Cyber Security in Zeiten von Corona: Homeoffice als potenzielle Gefahr

In der coronaspezifischen Zusatzumfrage ging es primär um potenzielle Sicherheitsrisiken im Homeoffice-Modus. Auch hier passen nicht alle Antworten ganz zusammen. Demnach hat einerseits die Nutzung privater Geräte für berufliche Zwecke bei fast der Hälfte der Befragten eher zugenommen und 61 Prozent geben an, dass der “Risikofaktor Mensch” in der derzeitigen Situation noch kritischer geworden ist. Gleichzeitig sind aber 91 Prozent überzeugt, dass die unternehmenseigenen Informationssicherheitssysteme gut für die Heimarbeit aufgestellt sind. Abstriche bei der Cyber Security mussten laut eigenen Angaben die wenigsten machen und ein verstärktes Auftreten von Sicherheitslücken wurde eher selten beobachtet.

Deloitte-Experte Andreas Niederbacher gibt zu bedenken: “Die Effektivität eines Daten- und Informationssicherheitssystems steht und fällt mit den Mitarbeitern. Wenn hier zu wenig Bewusstsein herrscht, kann ein Unternehmen in seiner IT-Architektur noch so gut aufgestellt sein – man wird früher oder später dennoch mit Vorfällen rechnen müssen”. Immerhin: Laut Umfrage sind Mitarbeiterschulungen (46 Prozent) sowie entsprechende Awareness-Kampagnen (43 Prozent) gerade sehr beliebt.

⇒ Der Report in voller Länge

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
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Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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Cyber Security: Ö-Unternehmen haben kaum Sorgen, aber wenig Ahnung

  • Die Antworten, die Vertreter heimischer Unternehmen SORA und Deloitte Österreich für den Deloitte Cyber Security Report Österreich 2020 gegeben haben, wollen mitunter nicht so recht zusammenpassen.
  • Zwar bewerten 60 Prozent der Befragten ihre Daten- und IT-Systeme als sicher und drei Viertel fühlen sich im Bereich gut informiert, aber zugleich sind 53 Prozent nach eigenen Angaben überfordert, wenn es um die Absicherung gegen mögliche digitale Gefahren geht und fast ein Drittel ergreift überhaupt keine präventiven Maßnahmen und reagiert erst, wenn es zu Vorfällen kommt, weil “es ohnehin keinen hundertprozentigen Schutz gibt”.
  • Jetzt in der Coronakrise wird das Homeoffice zum zusätzlichen Risikofaktor und wieder gibt es bei den Umfrageergebnissen Schnittmengen, die nicht zusammen passen.
  • Demnach hat einerseits die Nutzung privater Geräte für berufliche Zwecke bei fast der Hälfte der Befragten eher zugenommen und 61 Prozent geben an, dass der “Risikofaktor Mensch” in der derzeitigen Situation noch kritischer geworden ist.
  • Gleichzeitig sind aber 91 Prozent überzeugt, dass die unternehmenseigenen Informationssicherheitssysteme gut für die Heimarbeit aufgestellt sind.

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