25.10.2016

Curafides: Wiener Startup will “Firewall” im Pflegebereich werden

Die Suche nach passenden Pflegekräften gestaltet sich für Angehörige von Pflegebedürftigen häufig schwierig. Das Wiener Startup Curafides will das mit seiner Onlineplattform deutlich vereinfachen. Der Brutkasten sprach mit Co-Founder Thomas Stermole.
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Vor einigen Jahren brauchte Thomas Stermole eine Pflegekraft für ein Familienmitglied. Schnell stellte sich heraus: Ein Person zu finden, von der man bereits im Vorfeld abschätzen kann, ob sie vertrauenswürdig und zuverlässig genug ist, war gar nicht so einfach. Eine entsprechende Plattform im Internet fehlte. Stermole beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit Freunden, mit denen er schon zuvor zusammengearbeitet hatte, stellte er das Konzept für Curafides auf die Beine. Eineinhalb Jahre wurde vorbereitet, Anfang Oktober ging die Plattform dann online.

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Nur die Seriösen kommen durch die “Firewall”

(c) Curafides: Founder Thomas Stermole
(c) Curafides: Co-Founder Thomas Stermole

Die Grundidee: Über ein Bewertungs- und Feedbacksystem soll von potenziellen Kunden abgeschätzt werden können, ob die Pflegekraft passt. “Wir wollen die Firewall sein, durch die nur seriöse Pflegekräfte bis zu den Kunden kommen”, sagt Stermole. Er verweist dabei auch auf die vielen Pflegeskandale in letzter Zeit – das Vertrauen bei den Kunden sei dadurch stark gesunken. Doch wie funktioniert die Qualitätssicherung jetzt, kurz nach dem Launch, wo es noch keine Bewertungen gibt? “Das ist tatsächlich eine große Herausforderung”, räumt Stermole ein. Generell fordert Curafides von den Pflegekräften Dienstzeugnisse, Ausbildungsnachweise und Leumundszeugnisse ein. “Dadurch kommen schon jetzt nur die, die es ernst meinen. Die Bewertungen werden das System dann sukzessive weiter verbessern”, sagt Stermole.

“Filter zwischen Ost- und Westeuropa”

Übersetzungen von Dokumenten aus anderen Ländern müssen dabei behördlich beglaubigt sein. Generell erwartet Stermole viele ausländische Pflegekräfte, vor allem aus Ost- und Südosteuropa. “Wir wollen in dem Sektor ein Filter zwischen Ost- und Westeuropa sein”, sagt er. Der Pflegekräftemangel in Österreich werde es jedenfalls notwendig machen, weiterhin und noch verstärkt auf Kräfte aus dem Ausland zurückzugreifen. Curafides soll dabei ein wichtiger Player in der Qualitätssicherung werden. Bereits angedacht sind dazu auch Qualitätsmanager, die Kunden besuchen und sie zu den Pflegekräften befragen, sowie Prescreenings mit Interviews mit den Pflegekräften.

Bootstrapping aufgegeben, Investor gesucht

Davor gilt es aber, die Finanzierung sicherzustellen. Bislang ist das Wiener Startup komplett selbstfinanziert. “Wir wollten eigentlich bootstrappen. Wir haben aber jetzt einen Punkt erreicht, wo es ohne Investor schwierig wird. Vor allem das Marketing braucht mehr Geld, als uns lieb ist”, sagt Stermole. Erste Gespräche mit Geldgebern gäbe es bereits. Konkrete Abschlüsse gebe es aber noch keine. Die Suche sei daher noch in vollem Gange.

“Wir wollen das Airbnb für Pflegeheime werden”

Listung ab 15 Euro monatlich

Im laufenden Betrieb soll das Geld dann von den inserierenden Pflegekräften kommen. Damit sie angeführt werden und man über die Plattform mit ihnen in Kontakt treten kann, müssen sie 15 Euro pro Monat zahlen. Mit Premiumaccounts, für die mehr zu bezahlen ist, können sie höher gelistet werden. Schon bald soll das Businessmodell jedoch erweitert werden. “Wir wollen das Airbnb für Pflegeheime werden”, sagt Stermole. Kunden sollen dann schnell über die Plattform freie Plätze in passenden Heimen finden können. Bereits vor Weihnachten soll dieser Dienst gelauncht werden. Das Team sei damit “zu 80 Prozent fertig”, so Stermole.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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