21.04.2023

Crypto Weekly #99: Wie sich “Shapella” bei Ethereum bisher ausgewirkt hat

Diese Woche: Seit über einer Woche können gestakte Ethereum-Token (ETH) wieder ausgezahlt werden. Aber in welchem Ausmaß ist dies bisher geschehen?
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Ethereum
Ethereum | Foto: © Adobe Stock

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Die Kurstafel:

Name / Kurs / Performance 7 Tage / Perfomance 1 Jahr - Daten von Coingecko

📉 Bitcoin fällt unter 30.000 Dollar, Ethereum unter 2.000 Dollar

Der Blick auf die Kurstafel zeigt eindeutig: Die zuletzt starke Entwicklung hat sich nicht fortgesetzt. Sowohl Bitcoin als auch Ethereum hatten in der Vorwoche neue Höchststände für das Jahr 2023 erreicht: Bitcoin war auf über 31.000 US-Dollar gestiegen. Diese Woche fiel der Kurs nun deutlich zurück und konnte sich am Donnerstag nur hauchdünn über der 28.000-Dollar-Marke halten.

Nur leicht anders ist die Situation bei Ethereum: Der Ether-Kurs war am Freitag der Vorwoche erstmals seit Sommer 2022 wieder über die 2.000-Dollar-Marke gestiegen. Im Gegensatz zu Bitcoin legte er übers Wochenende sogar noch etwas weiter zu. Am Sonntagabend erreichte er bei knapp 2.140 Dollar einen neuen Höchststand für 2023. Dann war jedoch auch hier die Luft heraußen. Zu Beginn der neuen Woche bewegten sich die Kurse dann zunächst kaum. 

Erst am Mittwochvormittag kam wieder Bewegung in den Markt: Bitcoin rutschte innerhalb kurzer Zeit um etwa 1.000 Dollar ab - von über 30.000 Dollar auf gut 29.000 Dollar. Auch für den Ether-Kurs ging’s spürbar abwärts. 

Ein direkter Auslöser für die Abwärtsbewegung war nicht auszumachen - und auch professionelle Marktbeobachter:innen taten sich schwer, einen unmittelbaren Grund zu benennen. Der Marktstratege Joel Kruger von LMAX etwa sprach gegenüber CNBC von einer “überfälligen Korrektur” nach der jüngsten Aufwärtsbewegung und von Gewinnmitnahmen infolge einer wieder niedrigeren Risikolaune an den globalen Finanzmärkten. Der Kursrückgang sei eher auf diese Faktoren zurückzuführen als auf kryptospezifische Gründe.

Verstärkt worden sein dürfte die Bewegung durch Liquidationen bei Krypto-Derivaten. Zu diesen kommt es, wenn Trader:innen mit Hebeln, also mit geliehenem Geld, auf steigende (oder fallende) Kurse setzen - der Markt aber tatsächlich in die andere Richtung läuft. Dann entsteht schnell eine Situation, in der die hinterlegte Sicherheitsleistung nicht mehr ausreicht. Die Börse (oder der Broker) schließt dann die Position. Die Sicherheitsleistung wird liquidiert, also zwangsweise verkauft. Waren sehr viele Trader:innen falsch positioniert, kann dieser Mechanismus eine Marktbewegung noch einmal deutlich verstärken. 

🧐 Ethereum: “Shapella”-Upgrades weiter ein Thema…

Bevor wir aber länger über irgendwelche Marktbewegungen mutmaßen, wenden wir uns doch einem Thema zu, das etwas greifbarer ist: der technischen Seite. Und auf dieser waren die “Shapella”-Upgrades von Ethereum zuletzt das große Thema, das wir auch in Crypto Weekly #97 und Crypto Weekly #98 ausführlich behandelt haben.

An dieser Stelle daher nur mehr äußerst kurz: Die beiden Ethereum-Upgrades “Shanghai” und “Capella”, oft zusammengefasst zu “Shapella”, haben es unter anderem ermöglicht, dass zum Staking hinterlegte Ether-Token erstmals wieder ausgezahlt werden konnten. Die beiden Upgrades gingen vergangene Woche live - und das ziemlich reibungslos. 

Im Vorfeld hatten manche Beobachter:innen vor einem Ausverkauf gewarnt. Staking auf Ethereum ist seit Dezember 2020 möglich - eine durchaus lange Zeit, in der niemand seine Token wieder auszahlen konnte. Insofern wäre es nicht völlig verwunderlich, wenn viele die erste Möglichkeit dazu nutzen würden. Die zusätzlich auf den Markt geworfenen Token würden dann Druck auf den Preis machen. 

Klingt alles logisch, passiert ist es aber nicht. Im Gegenteil erreichte der Kurs nach den Upgrades sogar noch einen neuen Höchststand für 2023. Erst danach ging es wieder etwas abwärts. Festzuhalten ist dabei aber: Auch nach “Shapella” können gestakte ETH nicht unbegrenzt abgezogen werden. Vielmehr gibt es klare technische Beschränkungen.

💰 …und so viele ETH wurden seit “Shapella” wirklich abgezogen

Aber die kurzfristige Kursentwicklung ist ja ohnehin nur die eine Seite. Die mittel- bis langfristig wichtigere Frage ist eine andere: Wie viele Ether-Token wurden denn nun tatsächlich abgezogen? Alleine in der ersten Woche nach den Upgrades waren es über eine Million ETH, die sich Staker:innen auszahlen ließen. 

Allerdings: Nach Zahlen des Datenanalysediensts Nansen wurden bereits am Montag nach den Upgrades erstmals wieder mehr ETH gestakt, also eingezahlt, als abgezogen. Am 17. April wurden demnach 124.000 ETH zum Staking hinterlegt, während 64.800 ETH ausgezahlt wurden. 

Auch am Dienstag überstiegen die Einzahlungen die Auszahlungen. In der Nacht auf Donnerstag kam eine neuerliche Welle an Auszahlungen. Am Freitag überwogen dann zuletzt aber die Einzahlungen wieder deutlich.

Der starke Anstieg der Auszahlungen am Donnerstag war laut Nansen-Analyst Martin Lee auf einen einzigen Akteur zurückzuführen: Kraken. Die US-Kryptobörse hatte im Februar einen Vergleich mit der US-Börsenaufsicht geschlossen, der nicht nur 30 Mio. Dollar Strafe vorsah - sondern auch das Einstellen seines Staking-Angebots am US-Markt. 

Schon bei den Auszahlungen in den ersten Tagen nach den “Shapella”-Upgrades hat Kraken eine große Rolle gespielt, wie eine andere Analyse von CoinShares zeigt. Demnach entfielen rund 80 Prozent der Auszahlungen bis zum 17. April auf Kraken. Insgesamt hätten weniger als fünf Prozent aller Validatoren ihre ETH abgezogen. “Wir stellen fest, dass die von manchen erwartete Welle an ETH-Abhebungen nicht stattgefunden hat - zumindest bisher nicht”, heißt es von CoinShares. Entscheidend werde nun sein, ob sich der Anteil jener Validatoren, die ihre ETH abziehen, künftig erhöhen wird.


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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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