07.04.2023

Crypto Weekly #97: Warum Ethereum jetzt auf den höchsten Stand seit August gestiegen ist

Diese Woche: Während sich der Bitcoin-Kurs nur wenig bewegt hat, ist ETH erstmals seit vergangenem Sommer wieder über die Marke von 1.900 Dollar gestiegen.
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a coin with the logo of Ethereum
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Die Kurstafel:

📊 Wenig Bewegung beim Bitcoin-Kurs…

Wie üblich starten wir mit einem Blick auf die Marktentwicklung. Der März ist ja durchaus turbulent gewesen: Bankpleiten in den USA haben die traditionellen Finanzmärkte ebenso wie den Kryptomarkt in Mitleidenschaft gezogen. Neben der Silicon Valley Bank waren mit Silvergate und der Signature Bank unter anderem auch zwei sehr krypto-affine Banken betroffen. Bitcoin fiel vorübergehend unter 20.000 US-Dollar. 

Dann aber kündigten die US-Behörden an, dass die Bankeinlagen der Silicon Valley Bank gesichert seien - und die Notenbank Federal Reserve (Fed) stellte Finanzinstituten umfassende Liquiditätshilfen zur Verfügung. Das stabilisierte den Markt rasch. Und es ging wieder aufwärts. 

Auch am Kryptomarkt: Hier stieg beispielsweise der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich auf über 29.000 Dollar. Das war der höchste Stand seit Sommer 2022.

Diese Woche ist nun wieder etwas Ruhe eingekehrt. Zumindest vorerst. Die Themen auf der Makroebene - Inflation, Zinserhöhungen, Banken - sind alles andere als beigelegt. Sie könnten sich jederzeit wieder auf den Kryptomarkt auswirken. Und auch das Thema Regulierung in den USA bleibt akut. Aber dennoch: Im Zeitraum seit vergangenem Freitag sind größere Kursausschläge ausgeblieben. Bitcoin bewegte sich in einer vergleichsweise engen Bandbreite zwischen rund 27.200 Dollar und 28.800 Dollar. 

📈 …aber Ethereum steigt erstmals seit August wieder über 1.900-Dollar-Marke

Etwas anders ist die Situation bei Ethereum: Der Ether-Kurs (ETH) verzeichnete auf 7-Tages-Sicht nicht nur eine klar positive Performance. Er überschritt zwischenzeitlich auch erstmals seit August 2022 wieder die Marke von 1.900 Dollar.

Das große Thema im Ethereum-Ökosystem derzeit: Die Upgrades Shanghai und Capella. Diese sollen in der kommenden Woche live gehen. Die wichtigste Funktionalität, die sie mit sich bringen: Ether-Token, die zum Staking hinterlegt wurden, können dann wieder abgezogen werden. 

Der Hintergrund: Ethereum hat im Vorjahr seinen Konsensmechanismus verändert. Klingt sperrig, aber konkret ging es dabei um Folgendes: Wer Blocks zur Ethereum-Blockchain hinzufügen will, musste bis dahin Mining betreiben. Ethereum verwendete, ebenso wie Bitcoin weiterhin, einen “Proof of Work”-Ansatz. Im September 2022 stieg Ethereum auf den “Proof of Stake”-Mechanismus um - was seit Jahren angekündigt war und sich immer wieder verzögert hatte. 

Bei “Proof of Stake” gibt’s kein Mining mehr - sondern eben Staking. Validatoren, die Blocks zur Chain hinzufügen wollen, müssen eine bestimmte Anzahl an Token in einem Smart Contract hinterlegen. Sie erhalten dann dafür zinsähnliche Erträge - die Staking Rewards. 

Ethereums Umstieg auf “Proof of Stake”, auch bekannt als “Merge”, war eines der größten Themen des Kryptojahres 2022. Und dass er reibungslos abgelaufen ist, war eine der wenigen Erfolgsmeldungen in einem Jahr, in dem ein eiskalter Kryptowinter geherrscht hat. Warum der Umstieg als “Merge” bezeichnet wird: Weil dabei die schon länger bestehende “Proof of Stake”-Chain mit dem Ethereum-Mainnet verschmolzen wurde.

Und da sind wir jetzt langsam beim Thema. Denn: Diese “Proof of Stake”-Chain namens Beacon Chain ging bereits im Dezember 2020 live. Für das Ethereum-Mainnet spielte sie zunächst aber keine große Rolle. Dieses lief ja noch auf “Proof of Work”. Über die Beacon Chain war es aber bereits möglich zu staken: Man konnte also ETH hinterlegen und dafür Staking-Rewards erhalten.

Allerdings: Auszahlungen waren keine möglich - und sind es bis heute nicht. Diese Funktionalität existiert technisch schlicht nicht. Staker:innen mussten sich also darauf verlassen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden würde. Dies war zwar von Anfang an geplant. Aber ob und wann es tatsächlich dazu kommen würde, war lange Zeit etwas unsicher. 

Nun dürfte es aber demnächst soweit sein. Mit den Upgrades Shanghai und Capella, manchmal auch kombiniert als “Shapella” bezeichnet, sollen nun Auszahlungen möglich werden. Und das schon in der kommenden Woche.

🧐 Die Hintergründe des aktuellen Kursanstiegs von Ethereum

Viele Anleger:innen stellen sich nun die Frage: Wie werden sich die Updates auf den Kurs auswirken? Grundsätzlich haben sie das Potenzial, für enormen Verkaufsdruck zu sorgen. Immerhin geht es hier um 17,5 Mio. Ether, die potenziell ausgezahlt werden könnten - mit einem Gegenwert von aktuell rund 32 Mrd. Dollar. Kämen die nun alle auf den Markt, könnte das den Preis ordentlich drücken. 

Andererseits sind erfolgreiche Upgrades grundsätzlich gute Nachrichten für ein Blockchain-Ökosystem. Und solche wirken sich üblicherweise auch positiv auf den Kurs aus. Meist übrigens bereits im Vorfeld: Im August 2021 stieg der Ether-Kurs beispielsweise vor dem “London”-Upgrade deutlich. Auch vor dem “Merge” im September 2022 ging es bereits im Sommer stark nach oben.

In eine ähnliche Kategorie dürfte der aktuelle Fall einzuordnen sein: Die Upgrades scheinen auf Schiene zu sein, es gab keine weitere Verschiebung. Das wird am Markt positiv aufgenommen. Gleichzeitig gilt jedoch: Das ist einfach die übliche Preisspekulation, die sich an Marktstimmungen orientiert. 

Davon zu trennen sind die fundamentalen Auswirkungen der Upgrades - konkret eben die Möglichkeit, dass ziemlich viele Ether auf den Markt geworfen werden könnten. Dies hätte über den normalen Mechanismus von Angebot und Nachfrage potenziell große Auswirkungen auf den Kurs.

Hier gilt es aber zu betonen: Wie viele der gestakten Ether wirklich auf den Markt kommen, ist völlig unklar. Es liegt nahe, dass viele Staker:innen Gewinne ausgezahlt haben wollen - insbesondere, wenn sie ihre Token schon länger gestakt haben. 

Dazu kommt noch: Mit den gestiegenen Zinsen in den USA und anderswo gibt es mittlerweile auch wieder Alternativen. Ein Staking-Yield von beispielsweise vier Prozent klingt viel, wenn die Zinsen bei null liegen. Wenn aber zehnjährige US-Staatsanleihen etwa dreieinhalb Prozent Zinsen abwerfen, relativiert sich dies wieder. 

Andererseits haben viele große Staking-Akteure ein größeres Interesse an einem gut laufenden Ethereum-Ökosystem und schielen nicht unbedingt auf die schnellstmöglichen Gewinnmitnahmen. Und es gibt auch technische Gründe, die die Auswirkungen der Upgrades auf den Preis dämpfen: Denn auch mit den beiden Updates wird es künftig Einschränkungen geben, wie viele Ether ausgezahlt werden können. Nach Berechnungen des US-Magazins Protos würde es 18 Monate dauern, bis sämtliche aktuell gestakten ETH ausgezahlt und verkauft wären. 

Wohlgemerkt: Das ist ein rein hypothetisches Extrem-Szenario. Die tatsächlichen Auswirkungen der Upgrades - sowohl unmittelbar als auch langfristig - werden sich erst zeigen müssen.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Das Gründerteam Christian Hill und Gerhard Prossliner © BRAVE Analytics, Leljak

Das Grazer Spin-off BRAVE Analytics wurde von Christian Hill und Gerhard Prossliner im Jahr 2020 gegründet. Den Gedanken an ein gemeinsames Unternehmen gab es schon einige Zeit davor an der MedUni Graz. Nach erfolgreicher Dissertation und dem FFG Spin-off Fellowship kam es zur Ausgründung, zu ersten Kund:innen und einem Standortwechsel. Und schließlich zur erfolgreichen Einbindung in den Life Science Cluster Human.technology Styria unterstützt von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.

Mittlerweile zählt BRAVE Analytics ein 14-köpfiges Team und sitzt im ZWT Accelerator in Graz, einem Kooperationsprojekt zwischen SFG und Medizinischen Universität Graz.

Das Team von BRAVE Analytics (c) © BRAVE Analytics, Leljak

Mut in der Geschäftsphilosophie

BRAVE Analytics steht für Mut in der Geschäftsphilosophie der beiden Gründer und des gesamten Teams: Christian Hill und Gerhard Prossliner fühlen sich “zu Entdeckungen hingezogen und lieben es, die Dinge aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Und genau diesen Spirit leben wir auch im Team.”

Wahrlich hat das Gründerduo mit seinem Spin-off das Forschungsgebiet Life Science in ein neues Licht gerückt: Denn BRAVE Analytics beschäftigt sich mit der automatisierten Qualitätssicherung für Pharma-, BioTech-Produkte, Wasser, Mineralien und Chemikalien. “Und das auf Partikel-Ebene. Das Ganze nennt sich Partikel-Charakterisierung und -Analytik”, erklärt Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten.

Neu ist die Technologie insofern, als dass die Partikel-Analyse direkt im Herstellungsprozess von Pharmaprodukten passiert. Also integriert, das heißt weder vor- noch nachgelagert, und damit effizient und kostensparend. “Damit machen wir eine sogenannte Prozessanalytik im Nano-Bereich”, erklärt Co-Founder Hill.

Die Lösung für ein Bottleneck

Damit haben die beiden Gründer zusammen mit ihrem Team eine Lösung für ein bis dato bestehendes “Bottleneck in der Industrie” geschaffen. Mit den modularen Messgeräten von BRAVE Analytics kann die Qualität von Produkten im Pharma- und BioTech-Sektor nämlich in Echtzeit gemessen werden. Das Kernstück der Lösung bildet die vom Spin-off eigens entwickelte, mehrfach patentierte OF2i Technologie.

Doch bekannterweise benötigen Life-Science-Lösungen wie diese einen breiten Umfang an Forschungsinfrastruktur, der sich gerade für frisch gegründete Spin-offs schwer stemmen lässt. Und: Es braucht die richtigen Verträge, das richtige Kapital und das richtige Team. Auf der Suche danach gab es für BRAVE Analytics einige Schlüsselmomente, wie Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten erzählt.

Der Standort für Life Science Startups

Die ersten Hardware-Aufbauten und Experimente fanden an der Medizinischen Universität Graz statt, die von den Anfängen mit Infrastruktur und Forschungspersonal unterstützte, die Universität Graz deckte die Bereiche Theorie und physikalisches Modelling und in Kooperation mit dem FELMI/ZFE der Technischen Universität Graz wird seit 2022 ein Zusatzmodul entwickelt.

Beim Schutz des geistigen Eigentums standen die Medizinische Universität Graz, die Steirische Wirtschaftsförderung SFG und die Forschungsförderungsgesellschaft FFG als helfende Hände zur Seite. Konkret mit Unterstützung für die Erarbeitung von Exklusiv-Lizenzen, Agreements und generell mit dem Know-how, wie man eine Firma aufbaut. Hier waren uns auch das Unicorn der Universität Graz, die Gründungsgarage und der Science Park Graz eine große Hilfe”, so Prossliner.

“Wir sind klassische Science-Preneure”

Die fachspezifische Unterstützung kam im richtigen Moment: “Wir sind die klassischen Science-Preneure. Unser Background ist das Universitäts- und Ingenieurswesen. Für uns war es wichtig zu lernen, wie man in das Unternehmertum reinkommt und den Produkt-Market-Fit findet. Man muss diese Produktverliebtheit, die man als Erfinder meistens hat, loswerden. Und das passiert ganz viel durch Learning by Doing.”

Besonders hilfreich habe sich vor allem das Bootcamp des FFG-Spin-off-Fellowship und das LBG Innovator’s Road Programme erwiesen, welche “eine schrittweise Einführung für den Weg von der Wissenschaft in Richtung Unternehmung” geboten haben, so Hill. Förderungen erhielt das Spin-off außerdem von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Austria Wirtschaftsservice aws, der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und auf EU-Ebene.

Die Szene, die “Gold wert” ist

Nicht nur “by doing”, sondern vor allem auch “von anderen, die die gleichen Themen, Probleme und Potenziale haben”, hat das Startup im Aufbau sehr viel an Know-how und Erfahrung gewonnen. “Das Peer-Learning ist für uns einer der wichtigsten Wissensfonds”, so Co-Founder Prossliner im Interview.

Ein dafür zugeschnittenes Netzwerk gibt es in der Grazer Life Science Szene: “Auch abseits institutioneller Veranstaltungen befinden wir uns hier in einem sehr lebendigen Startup-Umfeld. Vieles passiert auf Eigeninitiative von Gründer:innen. Das Startup-Leben hier ist wirklich Gold wert.”

Global Player nur “fünf Rad-Minuten entfernt”

“Wir sind Hardware-Hersteller, wir brauchen Hochpräzisionsfertiger für unsere Prozesstechnologie. Die Steiermark und insbesondere Graz haben sich zu einem Stakeholder-Nest der besonderen Vielfalt entwickelt. Kooperationspartner aus Industrie, Wirtschaft und Forschung sitzen hier in unmittelbarer Nähe. Wir finden Experten, Lieferanten und Fertiger mit extremer Präzision und einer super Verlässlichkeit”, erzählt Prossliner und meint weiter: “Wir arbeiten hier in einem sehr engen Umfeld mit einer sehr schnellen Dynamik. Das ist unglaublich wertvoll.”

Ein ganzes Stakeholder-Feld mit internationaler Spitzenstellung findet sich also im Grazer Becken. Oder, wie es Gründer Prossliner erneut unterstreicht: “Da sind Global Player dabei, die wir in wenigen Rad-Minuten erreichen. Man muss also nicht gleich nach Asien oder in die USA, das Netzwerk gibt es hier auch.” Nicht umsonst spricht man seit geraumer Zeit von der “Medical Science City Graz” – mit Playern wie der Medizinischen Universität und dem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer ZWT im Netzwerk.

Gerhard Prossliner (links) und Christian Hill (rechts) mit der Geschäftsführung des ZWT – Anke Dettelbacher (Mitte rechts) und Thomas Mrak (Mitte links) ©ZWT/Lunghammer.

Besenrein eingemietet

Grund genug auch für BRAVE Analytics, sich hier als aufstrebendes Life-Science-Startup niederzulassen. Nach seinen Anfängen in den Räumlichkeiten der MedUni Graz hat sich BRAVE Analytics nämlich im ZWT Accelerator einquartiert: “Wir waren unter den Ersten, die hier eingezogen sind. Als alles noch ziemlich besenrein war.”

Mittlerweile wird auch mit anderen dort sitzenden Startups stockwerkübergreifend genetzwerkt. Sei es im Stiegenhaus, bei Weihnachtsfeiern oder informellen ZWT-Treffen. Manchmal wird auch gemeinsam gefrühstückt und in den Abendstunden philosophiert. Daneben gibt es regelmäßige Get-Together-Formate wie das ZWT-Frühstück. Im Zuge der Startupmark finden auch themenspezifische Kooperationsformate wie der Life Science Pitch Day, ein exklusives Pitchingevent für Startups und Investor:innen aus dem Life Science-Bereich, statt.

Fußläufig flexibel

Thomas Mrak, Geschäftsführer des ZWT, erzählt dazu: “Vernetzung steht bei uns an erster Stelle. Und zwar nicht nur unter Foundern, sondern auch zwischen bereits etablierten Firmen, Unis, Instituten, Professor:innen und Ärzt:innen, die alle flexibel und fast fußläufig zu erreichen sind. Ich würde sagen, das ist die Essenz der Medical Science City Graz und bildet das optimale Umfeld, um als Spin-off Fuß zu fassen.”

Unterstützung gibt es im Grazer ZWT auch mit einer optimalen Infrastruktur und “startup freundlichen” Mietverträgen und Mietkonditionen: “Wir bieten Startups, die bei uns einziehen, ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis, eine perfekte Ausstattung und sehr flexible Bedingungen. Vor allem hohe Investitionskosten und lange Bindungszeiten sind für Startups schon aufgrund ihrer dynamischen und teils volatilen Entwicklungen sehr kritisch, dabei helfen wir. Je nach Möglichkeit stellen wir nicht nur Büros und Laborinfrastruktur, sondern auch Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung.”

“Wir verstehen uns hier einfach sehr gut”

Unverkennbar gestaltet sich der Life Science Bereich in Graz als multidimensionaler Hub für Startups und Spin-offs – und das nicht nur auf akademischer Ebene: “Wir verstehen uns hier alle untereinander sehr gut. Es gibt kurze Wege, kurze Kommunikationswege und wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe. Es klappt einfach zwischenmenschlich”, so Mrak.

BRAVE Analytics-Co-Founder Prossliner empfiehlt dahingehend: “Nutzt das tolle österreichische Förderungssystem. Wir haben hier vonseiten der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, des Austria Wirtschaftsservice aws und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG tolle Unterstützung erhalten. Vom ZWT, der MedUni Graz, der Uni Graz und der TU Graz ganz zu schweigen.”

Und: “Bindet schon frühzeitig Kund:innen ein. Nur so ermittelt man die real-life Kundenbedürfnisse potentieller Märkte, und man kann vielleicht auch erste Umsätze generieren, die man wiederum mit Förderungen hebeln kann. Man muss sich schließlich auch finanziell stabilisieren, um für Investor:innen attraktiv zu sein.”

Der Asia Pull für Life Science

Aktuell erarbeitet BRAVE Analytics eine Investitionsrunde. Mittlerweile hält das Spin-off unterschiedliche Produkte und Kunden am Markt. Auch Industriepartner sind vorhanden. Aktuell befinde man sich in der Prescaling-Phase – mit einem starken “Asia Pull”. Interesse kommt nämlich zunehmend von Abnehmern aus Asien, wie Christian Hill erzählt:

“Unsere Technologie eignet sich nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für Wasser, Kläranlagen und Mikroplastik – und sogar für die Halbleiterindustrie. Wir bewegen uns hier in einem multidimensionalen Anwendungsfeld, gerade für das Umwelt- und Wassermonitoring. Das zieht viele Kunden aus Übersee an. Jetzt heißt es: die richtigen Schritte setzen und klug skalieren.”

Damit Christian Hill und Gerhard Prossliner ihre Ziele auch weiter verfolgen können, braucht es Menschen, die in den Life Science Sektor investieren: “Life Science ist ein Technologie- und Wissenschaftsfeld, das uns in Zukunft noch viel intensiver begleiten wird. Und auf das wir angewiesen sind”, so Thomas Mrak. Der ZWT-Geschäftsführer appelliert indes: “Es arbeiten so viele tolle Menschen mit persönlicher Motivation in diesem Feld. Diese haben das Potenzial, die Zukunft maßgeblich zu verändern. Doch dafür braucht es finanzielle Unterstützung, fundierte Netzwerke und noch mehr Aufmerksamkeit.”

Mehr Informationen zum steirischen Startup-Ökosystem und der Startupmark sind hier zu finden.

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