13.05.2022

Crypto Weekly #56: Was der LUNA-Kollaps für den Kryptomarkt bedeutet

Diese Woche überschattete ein Thema alles andere: Der Zusammenbruch von Terras Stablecoin UST und dem LUNA-Token. Wir beleuchten alle Hintergründe - und sehen uns an, welche Folgen der LUNA-Kollaps haben könnte. Außerdem: Was ist jetzt mit Tether?
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Der Terra-Gründer meldet sich auf Twitter zu Wort © Foto: Andreas Prott - stock.adobe.com
Der Terra-Gründer meldet sich auf Twitter zu Wort © Foto: Andreas Prott - stock.adobe.com

Im brutkasten Crypto Weekly, das hier per Mail abonniert werden kann, blicken wir jeden Freitag auf die wichtigsten Kursbewegungen und Nachrichten der Krypto-Woche zurück. Wie immer starten wir dabei mit einem Blick auf…


…die Kurstafel:

  • Bitcoin (BTC): 30.300 US-Dollar (-17 % gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche)
  • Ethereum (ETH): 2.075 Dollar (-24 %)
  • Terra (LUNA): 0 Dollar (-100 %)
  • Solana (SOL): 51 Dollar (-38 %)
  • Avalanche (AVAX): 34 Dollar (-40 %)

Wie das Scheitern eines algorithmischer Stablecoin LUNA wertlos machte

Trotz eines Erholungsversuchs am Freitag verlief diese Woche am Kryptomarkt extrem schwach. Dabei hat ein Thema alles andere überschattet: Der Zusammenbruch von Terras LUNA-Token. Dass dieser innerhalb weniger Tage seinen gesamten Wert verloren hat, hat die Kryptowelt erschüttert. Der einzige Grund für die schwache Woche am Markt war dies aber nicht. Doch der Reihe nach: Auslöser des Debakels war der Stablecoin TerraUSD (UST) – oder genauer gesagt: Dass dieser sich vom Dollar entkoppelt hat.

Bei UST handelt es sich um einen sogenannten algorithmischen Stablecoin – seine 1:1-Koppelung an den Dollar soll also automatisiert durch das Protokoll sichergestellt werden. Dadurch unterscheiden sich algorithmische Stablecoins von ihren klassischen Pendants – die meist für sich beanspruchen, den entsprechenden Gegenwert der sich im Umlauf befindlichen Stablecoins in Dollar als Deckung zu halten. 

Klingt zunächst einmal sicherer – das Argument für algorithmische Stablecoins war aber zumeist die theoretisch (!) höhere Dezentralität. Das Protokoll stellt die Koppelung automatisiert sicher, der Stablecoin ist somit in der Theorie nicht darauf angewiesen, dass das Unternehmen dahinter aktiv in den Markt eingreift. Anleger sollten daher weniger abhängig von einer zentralen Entität sein.

Der Mechanismus: Bei UST funktionierte dieser im Wesentlichen so, dass für jeden geschaffenen UST im Gegenzug ein LUNA-Token vernichtet wird und umgekehrt. Dabei soll jederzeit die Möglichkeit bestehen, für 1 UST den Gegenwert von 1 US-Dollar in Form von LUNA erhalten. Fällt der UST-Kurs unter 1 Dollar, etwa auf 90 Cent, könnten UST-Anleger für ihre UST weiterhin LUNA-Token im Wert von 1 Dollar erhalten, diesen verkaufen – und somit letztlich einen Dollar für 90 Cent kaufen. 

In der Theorie sollte diese Arbitrage-Möglichkeit dazu führen, dass Anleger solange UST nachfragen, bis diese höhere Nachfrage den UST-Kurs wieder auf 1 Dollar gepusht hat. Und auch hier wieder die Einschränkung: In der Theorie. 

In der Praxis geriet die Dollar-Koppelung des UST schon am Wochenende zunächst leicht unter Druck. Anfang der Woche nahm dieser dann deutlich zu: In der Nacht auf Dienstag sank der Kurs auf unter 80 Cent. Am Mittwoch brach er dann zwischenzeitlich auf unter 30 Cent ein. Zwischenzeitliche Erholungsversuche scheiterten, am Freitag fiel der UST-Kurs dann unter 20 Cent.

Und die Bitcoin-Reserven? Nun war es so, dass Terra durchaus Vorbereitungen für den Fall getroffen hatte, dass der Mechanismus nicht halten sollte: Terra-Gründer Do Kwon hatte, wie auch mehrfach im Crypto Weekly berichtet, Anfang des Jahres begonnen, massive Bitcoin-Reserven im Gegenwert von rund 1 Mrd. Dollar aufzubauen. Die sollten im Krisenfall auf den Markt geworfen werden, um die UST-Koppelung zu stützen.

Ob dies im Ernstfall tatsächlich funktionieren würde, werde sich erst weisen müssen, stand erst vor drei Wochen an dieser Stelle im Crypto Weekly. Nun ist dieser Fall schneller eingetreten als viele gedacht haben – und wir kennen die Antwort: Nope, hat nicht funktioniert. 

Kwon dürfte seine Bitcoin-Reserven tatsächlich vollständig eingesetzt haben (zumindest lässt sich öffentlich nachvollziehen, dass sie aus einer bekannten Terra-Wallet auf eine Börse transferiert worden waren). Die UST-Koppelung konnte er damit aber nicht aufrecht erhalten. Und auch der mit UST verbundene LUNA-Token stürzte ins Bodenlose und erreichte in der Nacht auf Freitag einen Kurs von de facto null. 

Auf Social Media machten rasch Gerüchte die Runde, wonach die beiden US-Finanzriesen Citadel und BlockRock den Terra-Kollaps herbeigeführt hätten. Beide Unternehmen dementierten. Entscheidend ist das aber ohnehin nicht. Tatsache bleibt: Das Protokoll war eben nicht robust genug, um Angriffen stattzuhalten. Am Donnerstagabend wurde die Terra-Blockchain für rund neun Stunden gestoppt. Am Freitag gab die weltgrößte Kryptobörse Binance bekannt, UST und LUNA aus dem Handelsangebot zu nehmen. 

Warum der LUNA-Kollaps die Kryptowelt besonders trifft

Soweit einmal die Fakten. Aber wie stark hat der LUNA-Kollaps die Kryptowelt wirklich getroffen? Wer in die Szene reinhört, stellt schnell fest: Doch ziemlich stark. Klar, dass irgendwelche Coins auf 0 gehen, das hat es immer wieder gegeben. Scams, Hacks, Rug Pulls – das steht im Krypto-Bereich praktisch auf der Tagesordnung. Im vergangenen Juni gab es beispielsweise einen Kollaps eines anderen algorithmischen Stablecoin-Projekts (Iron Finance/Titan), der auch deswegen Aufsehen erregte, weil der US-Milliardär Mark Cuban den Token zuvor noch beworben hatte. Allerdings war dies dennoch ein vergleichsweise unbedeutendes Projekt, das keine große Rolle in der Kryptowelt gespielt hat. Selbst kryptoaffinen Personen war es nicht unbedingt ein Begriff.

Völlig anders die Situation bei Terra: Um das Projekt war im vergangenen halben Jahr ein massiver Hype entstanden. Der LUNA-Token schaffte es in die Top 10 der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung – und stieg von 6 Dollar im vergangenen Sommer zwischenzeitlich bis auf knapp 120 Dollar Anfang April. Er trotzte dabei auch dem in den vergangenen Monaten äußerst schwierigen Marktumfeld – und konnte als einziger großer Coin 2022 ein Rekordhoch erreichen. 

Auch der im Jänner angekündigte Aufbau von Bitcoin-Reserven für UST wurde von vielen am Markt positiv aufgenommen – Kwon galt manchen damit sogar als Hoffnungsträger, der in einem schwachen Marktumfeld einen Impuls für Kursanstiege liefern könnte. Sogar einige Bitcoin-Maximalisten äußerten sich positiv über Kwons Bitcoin-Investments. 

Gleichzeitig muss man jedoch auch festhalten: Es gab auch genug kritische Stimmen – sowohl am Konzept algorithmischer Stablecoins per se, als auch an Terra und Kwon im Speziellen. Insbesondere das Anchor Protocol, in dem man UST parken konnte und dafür bis zu 20 Prozent Zinsen im Jahr in Aussicht gestellt bekam, wurde vielfach als “Ponzi-Scheme”, also als Schneeballsystem, kritisiert. 

Ein Kryptoanalyst, der unter dem Namen Freddie Raynolds twittert, hatte sogar in einem Twitter-Thread vom November detailliert beschrieben, wie Angreifer mit genug Finanzkraft das Terra-System sprengen könnten. Do Kwon war diese Analyse übrigens bekannt – er bezeichnete sie als den “dümmsten Thread”, den er in diesem Jahrzehnt gelesen habe. Auf Social Media kursierten immer wieder auch andere Analysen, die Schwachstellen des Terra-System herausarbeiteten.

Welche Folgen der LUNA-Kollaps haben wird:

  • das Konzept algorithmischer Stablecoins wird es in Zukunft sehr, sehr schwer haben. Die vermeintlich höhere Dezentralität ist nichts wert, wenn in Krisensituationen erst recht wieder zentrale Einheiten eingreifen müssen, um die Koppelung aufrecht zu erhalten (und noch weniger, wenn diese dann auch noch damit scheitern)
  • die Angelegenheit wird das Thema Stablecoins – und zwar Stablecoins generell und nicht nur algorithmische Stablecoins – noch einmal stärker ins Visier der Regulierungsbehörden bringen. US-Finanzministerin Janet Yellen hat bei einer Anhörung vor dem US-Senat diese Woche die Sache bereits thematisiert und eine stärkere Regulierung von Stablecoins gefordert.
  • hoffentlich wird die Skepsis von Kleinanlegern gegenüber extrem hohen Zinsversprechen steigen. Dass eine hohe Rendite notwendigerweise mit einem hohen Risiko einhergehen muss, sollte eigentlich klar sein. Ist der Zins extrem hoch, ist das Risiko ebenfalls extrem hoch. Es wäre zumindest etwas gewonnen, wenn sich Kleinanleger nach diesem Debakel künftig stärker fragen: Woher kommt der versprochene Zins und wie kann er so hoch sein? Welche Risiko nehme ich dafür in Kauf?
  • die Anzahl großspuriger Tweets von Do Kwon wird sinken – möglicherweise in Richtung des aktuellen Marktwerts von LUNA. Hoffentlich.

Und was ist mit Tether?

Eine weitere unmittelbare Folge des UST-Zusammenbruchs ist, dass Spekulanten nun auch die Robustheit anderer Stablecoins testen. Besonders relevant dabei: Tether (USDT). Mit einer Marktkapitalisierung von rund 80 Mrd. Dollar ist Tether weiterhin der größte Stablecoin – und anders als UST wird die Koppelung an den Dollar nicht über einen Algorithmus sichergestellt, sondern über 1:1 vorhandene Reserven an Dollar und Dollar-Äquivalenten. So wird es zumindest von Tether selbst behauptet.

Seit Jahren gibt es jedoch Zweifel, ob die behauptete 1:1-Deckung tatsächlich in vollem Umfang existiert. Unter anderem hat beispielsweise der bekannte Shortseller Hindenburg Research im vergangenen Oktober 1 Mio. Dollar Belohnung für noch nicht bekannte Hinweise zu Tethers Dollar-Deckung ausgeschrieben.

So war es auch wenig überraschend, dass diese Woche nun auch versucht wurde, die Tether-Koppelung zu brechen. Am Donnerstag rutschte der USDT-Kurs tatsächlich zwischenzeitlich von 1 Dollar auf knapp unter 95 Cent ab. Es war die stärkste Abweichung seit 2020. Weiter abwärts ging es dann jedoch zumindest vorerst nicht mehr, der USDT-Kurs näherte sich rasch wieder der 1-Dollar-Marke. Am Freitag stand er zuletzt geringfügig darunter.

Über einen möglichen Tether-Kollaps und dessen Auswirkungen auf den gesamten Kryptomarkt wird schon seit Jahren spekuliert. Gerade in Kombination mit dem Terra-Zusammenbruch wäre es wohl äußerst ungemütlich geworden. Dies wurde nun – zumindest bisher – nicht schlagend. Dass das Thema damit jedoch ausgestanden ist, darf bezweifelt werden.

Bitcoin zwischenzeitlich bis auf 26.350 Dollar gefallen, Erholungsversuch am Freitag

Sehen wir uns abschließend noch die sonstigen Kursbewegungen am Kryptomarkt an. Bitcoin fiel am Dienstag erstmals seit Juli 2021 wieder unter die Marke von 30.000 Dollar. Am Donnerstag ging es dann sogar bis auf rund 26.350 Dollar abwärts – der tiefste Stand seit Ende 2020. Ethereum geriet ebenfalls deutlich unter Druck und rasselte unter die 2.000-Dollar-Marke. Andere große Coins verzeichneten noch stärkere Kursverluste.

Am Freitag startete der Kryptomarkt einen Erholungsversuch. Bitcoin schaffe es dabei wieder über die 30.000-Dollar-Schwelle. Der Ether-Kurs kämpfte sich über die 2.000 Dollar zurück. Auf 7-Tagessicht liegt das Minus bei Bitcoin bei 17 Prozent – womit sich BTC deutlich besser hielt als so gut wie alle anderen großen Coins. Die Token der Smart-Contract-Blockchains fielen teilweise um die 40 Prozent – so etwa Solana (SOL) und Avalanche (AVAX).

Die dieswöchige Kursschwäche ist jedoch keineswegs nur auf den LUNA-Kollaps zurückzuführen. Auch der US-Aktienmarkt geriet diese Woche mehrfach stark unter Druck – und seit Monaten hängen die Kurse am Kryptomarkt an der Wall Street. Mit den steigenden Zinsen in den USA und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs ist die Situation auf der Makro-Ebene weiterhin sehr angespannt. Dazu kommt weiterhin die Covid-Situation in China und ihre Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Diesem schwierigen Umfeld wird sich auch der Kryptomarkt in nächster Zeit kaum entziehen können.


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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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