07.01.2022

Crypto Weekly #40: Das steckt hinter dem Kurseinbruch am Kryptomarkt

Der Bitcoin-Kurs erreichte diese Woche den tiefsten Stand seit September. Außerdem: Der NFT-Handelsplatz OpenSea kommt auf eine 13-Mrd-Dollar-Bewertung. Neue NFT-Pläne von Samsung und GameStop. Aave startet eine DeFi-Plattform für institutionelle Investoren. Die Bitcoin-Hashrate erreicht ein Allzeithoch. Gegenwind für Miner gibt's dagegen in Kasachstan und im Kosovo.
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Bitcoin Crypto
Foto: Adobe Stocks

Im brutkasten Crypto Weekly, das hier per Mail abonniert werden kann, blicken wir jeden Freitag auf die wichtigsten Kursbewegungen und Nachrichten der Krypto-Woche zurück. Die 40. Ausgabe ist die erste im neuen Jahr – und es gab gleich eine ganze Reihe an wichtigen Krypto-News. Doch wie immer starten wir mit einem Blick auf…

…die Kurstafel:

NameKurs7-Tages-Performance
BitcoinBTC41.800 Dollar-13%
EthereumETH3.200 Dollar-15%
Binance CoinBNB450 Dollar-14 %
SolanaSOL139 Dollar-21 %
CardanoADA1,22 Dollar-9 %
XRPXRP0,75 Dollar-11%
PolkadotDOT25 Dollar-9 %
DogecoinDOGE0,15 Dollar-11 %
TerraLUNA71 Dollar-21%
UniswapUNI15 Dollar-13 %
Alle Daten sind von coinmarketcap.com und am Stand vom späten Freitagnachmittag/Kursveränderungen gegenüber späten Freitagnachmittag der Vorwoche

Bitcoin fällt auf niedrigsten Stand seit September

Es war eine spektakuläre erste Woche des neuen Jahres am Kryptomarkt – allerdings nicht im positiven Sinn: Die Kurse gerieten schon am Mittwochabend stark unter Druck. Und das blieben sie dann auch. Bei Bitcoin (BTC) heißt das etwa: Der Kurs sank am Mittwochabend von rund 46.000 Dollar auf unter 43.000 Dollar. Dies war der niedrigste Stand seit September. Am Freitag rutschte er in den frühen Morgenstunden unter die 42.000-Dollar-Marke. Vom im Oktober erreichten Rekordhoch ist der Bitcoin-Kurs damit rund 40 Prozent gefallen.

Ähnlich sieht es bei den anderen großen Coins aus. Ether (ETH) beispielsweise war kurz vor Jahreswechsel noch um über 4.000 Dollar gehandelt worden. Am Mittwoch fiel sie dann von 3.800 auf 3.400 Dollar, am Freitag ging es bis auf 3.100 Dollar abwärts. Seit dem im November erreichten Höchststand von über 4.800 Dollar hat der Kurs damit rund 35 Prozent eingebüßt.

US-Notenbank sorgt für schlechte Stimmung

Was aber ist der Hintergrund des Kurseinbruchs? Wie schon bei ähnlichen Abverkäufen im November und Dezember waren es keine Gründe, die spezifisch den Kryptomarkt betreffen. Vielmehr waren auch die traditionellen Finanzmärkte am Mittwochabend unter Druck geraten. Auslöser diesmal: Die US-Notenbank. Am Mittwochabend waren die Protokolle zur jüngsten Zinssitzung der Federal Reserve (Fed) veröffentlicht worden. Diese hatte Mitte Dezember stattgefunden, die Protokolle werden immer mit ein paar Wochen Verzögerung öffentlich gemacht und geben häufig genauere Einblicke in die Diskussionen der Notenbanker als die Stellungnahmen unmittelbar nach der Sitzung.

Die Ausgangslage war klar: Die Inflationsrate in den USA ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr – und die Notenbank muss hier gegensteuern. Das heißt: Die Geldpolitik muss gestrafft werden, die Zinsen steigen – was für Aktien im Allgemeinen als schlecht gilt, da andere Anlageformen wie Anleihen relativ gesehen wieder attraktiver werden. Dass die Fed ihre Geldpolitik straffen wird, war auch vor der Veröffentlichung der Protokolle längst klar. Aber: Die Protokolle zeigten nun, dass dies schneller und umfangreicher passieren könnte als bisher angenommen.

Die US-Aktienmärkte reagierten mit starken Verlusten – am deutlichsten abwärts ging es an der Nasdaq, die ihren Schwerpunkt auf Tech-Aktien hat. Diese gelten gemeinhin als risikoreicher. Defensive Aktien, also solche, deren Geschäftsmodell weniger stark von Konjunkturschwankungen abhängt, hielten sich vergleichsweise besser.

Und damit sind wir auch schon beim Kryptomarkt: Weder Bitcoin noch andere Krypto-Assets werden aktuell wie “Safe Haven Assets” gehandelt, die in Zeiten hoher Unsicherheit nachgefragt werden. Im Gegenteil: Sie verhalten sich weiterhin wie “Risk Assets”, die in solchen Marktphasen besonders stark abverkauft werden. Und so war es auch dieses Mal. Krypto-Assets können sich in schwachen Marktumfeldern weiterhin nicht vom Aktienmarkt entkoppeln.

Am Freitagnachmittag gaben die Kryptokurse – wieder in Einklang mit dem US-Aktienmarkt – nach der Veröffentlichung von US-Arbeitsmarktdaten noch einmal spürbar nach. Laut den Zahlen sind im Dezember in den USA 199.000 neue Jobs geschaffen worden – zwar deutlich weniger als erwartet, aber immer noch genug, damit das befürchtete Szenario rascher Maßnahmen der Fed intakt bleibt. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote sank stärker als prognostiziert und auch die Löhne sind weiter gestiegen, was auf anhaltenden Preisdruck hindeutet.

OpenSea mit in Series-C-Runde mit 13,3 Mrd. Dollar bewertet

OpenSea ist schon länger auf Erfolgskurs – und im vergangenen Sommer ist der führende Handelsplatz für Non Fungible Token (NFT) in einer 100 Mio. US-Dollar schweren Series-B-Runde zum Unicorn geworden. Übrigens nur wenige Monate, nachdem das Unternehmen eine Seedrunde in der Höhe von 23 Mio. Dollar abgeschlossen hatte. Und jetzt folgte schon der nächste Schritt: Die Series C. Aufgenommen wurden dabei 300 Mio. Dollar. Die Bewertung stieg auf 13,3 Mrd. Dollar – damit gehört OpenSea nun zu den am höchsten bewerteten Kryptofirmen überhaupt. Angeführt wurde die Runde von den Venture-Capital-Gesellschaften Paradigm und Coatue. Das Geld soll vor allem in die Produktentwicklung und in den Ausbau des Teams fließen.

Die Daten zeigen unterdessen, dass der NFT-Boom nach einer leichten Abkühlung im Herbst in den vergangenen Wochen wieder Fahrt aufgenommen hat. Das über Ethereum abgewickelte monatliche Handelsvolumen auf OpenSea lag im Dezember bei über 3,2 Mrd. Dollar – und damit nur leicht unter dem Rekordwert vom August von 3,4 Mrd. Dollar. Alleine in der ersten Jänner-Woche belief sich das Handelsvolumen bereits auf 1,4 Mrd. Dollar.

Monatliches über Ethereum abgewickeltes Handelsvolumen auf OpenSea bis inklusive Jänner 2022 | Quelle: Dune Analytics

Samsung und GameStop mit NFT-News

Doch auch abseits der Megarunde von OpenSea gab es diese Woche NFT-News: So hat etwa Samsung angekündigt, dass auf mehreren neue TV-Modellen für 2022 der Kauf und Verkauf von NFTs möglich sein wird. Dazu sollen die Modelle eine Plattform enthalten, die NFT-Marktplätze aggregiert. Über die Fernseher können NFTs vor dem Kauf dargestellt werden, ebenso können die Geschichte und die Blockchain-Metadaten abgerufen werden. Nur einen Tag später folgten dann schon die nächsten Krypto-News von Samsung: Ein Metaverse-Pendant zum New Yorker Flagship-Store 837 sei gestartet worden, kündigte das Unternehmen am Mittwoch an. Der virtuelle Laden ist auf Decentraland verfügbar, User können dort unter anderem NFT-Rewards erhalten.

NFT-Pläne wurden diese Woche auch von GameStop bekannt: Der Spielehersteller will laut einem Bericht des Wall Street Journal einen eigenen NFT-Handelsplatz für Gaming-Items aufbauen. Dafür wird dem Bericht zufolge gerade eine eigene Einheit aufgebaut, die bereits 20 Personen umfasst. Eine offizielle Bestätigung blieb zunächst aus, der Aktienkurs zog aber dennoch schon einmal an. GameStop ist Anfang letzten Jahres im Zuge der WallStreetBets-Saga ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Die Aktie des Unternehmens ist einer der berüchtigten schwankungsanfälligen “Meme Stocks“.

Aave startet DeFi-Plattform für institutionelle Investoren

Eines der großen Themen in der Kryptobranche war und ist die institutionelle Adaption – also der Einstieg von institutionellen Investoren wie Vermögensverwaltern oder Versicherungen. Diese haben eine ganz andere Finanzkraft als Privatanleger – weshalb so genau beobachtet wird, welche Institutionen sich für den Krypto-Bereich interessieren und welche Projekte gestartet werden. Und was für Krypto-Assets im Allgemeinen gilt, gilt natürlich auch für Teilbereiche wie Decentralized Finance (DeFi).

Auch hier gibt es Bemühungen und Projekte, institutionellen Anlegern den Einstieg zu ermöglichen. Eines davon ist diese Woche gestartet: Aave Arc. Aave ist eine der führenden DeFi-Lending-Plattformen. Das Angebot für institutionelle Investoren hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Juli angekündigt. Während das herkömmliche Aave-Protokoll von jedem und jeder genutzt werden kann, müssen Investoren bei Aave Arc einen Due-Dilligence-Prozess durchlaufen. Diese führt das auf Kryptoverwahrung spezialisierte Unternehmen Fireblocks durch, wie The Block berichtete.

Das Ziel: Institutionelle Investoren sollen die Möglichkeit erhalten, DeFi zu nutzen und dabei Rechtssicherheit haben. Zu Beginn werden vier Assets unterstützt: Ether (ETH), Wrapped Bitcoin (BTC), der Stablecoin USDC und der Aave-Token selbst (AAVE). 30 Investoren sind bereits an Bord, darunter etwa Celsius und CoinShares.

Bitcoin-Hashrate erreichte Rekordhoch…

Kommen wir abschließend noch zum Bitcoin-Mining: Auch hier gab es diese Woche gleich mehrere News. Noch am Sonntag erreichte die Hashrate nach Daten von Bitinfocharts einen neuen historischen Höchststand. Etwas vereinfacht gesagt bildet die Hashrate die gesamte Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks ab – und eine höhere Hashrate geht im Normalfall mit einer höheren Sicherheit einher.

Der Höchststand ist aber auch unter einem anderen Gesichtspunkt interessant – und zwar den Maßnahmen in China gegen das Bitcoin-Mining im vergangenen Frühsommer. Zwischen Mai und Juni war die globale Bitcoin-Hashrate, wie berichtet, dadurch zwischenzeitlich um rund 50 Prozent gefallen. Schon damals hatten jedoch viele Stimmen aus der Bitcoin-Community darauf verwiesen, dass dieser Rückgang nur temporär sei und Chinas Maßnahmen langfristig für Bitcoin sogar positiv sein könnten. Sie können sich spätestens jetzt bestätigt fühlen.

…Kasachstan dreht Internet ab, Kosovo verbietet Mining

Viele Miner waren dann übrigens nach Kasachstan ausgewichen – wo es diese Woche zu schweren politischen Unruhen kam. Im Zuge dessen wurde das Internet in dem Land mehrfach abgeschaltet, mutmaßlich auf Anweisung der Regierung. Dies betraf klarerweise auch die Bitcoin-Miner im Land. Didar Bekbau, Mitgründer der Mining-Firma Xive und Experte für Mining in Kasachstan, drückte es auf Twitter folgendermaßen aus: “Kein Internet, also kein Mining”. In einem weiteren Tweet schrieb Bekbau, dass er allerdings nicht mit einem längeren Ausfall rechne. Die globale Hashrate ist nach dem Höchststand vom Sonntag wieder etwas gesunken.

Und weil wir gerade die Mining-Verbote in China thematisiert hatten: Ein solches wurde diese Woche auch im Kosovo ausgesprochen. Wie mehrere Medien berichteten, will die Regierung mit dem Schritt den Energieverbrauch des Landes senken. Der Kosovo ist aktuell von einer schweren Energiekrise betroffen und hatte im Dezember den Ausnahmezustand ausgerufen. Gleichzeitig gilt das Land aufgrund der vergleichsweise niedrigen Strompreise als attraktiv für das Mining.



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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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