12.01.2024

Was das Milliarden-Debüt der Bitcoin-ETFs bedeutet

Crypto Weekly #128. Diese Woche wurden erstmals Bitcoin-Spot-ETFs in den USA zum Handel zugelassen. Wie der erste Handelstag gelaufen ist und welche Rückschlüsse man daraus ziehen kann.
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🤑​ Bitcoin-ETFs: Es ist endlich passiert

Es war eine historische Woche für die Krypto-Branche. Seit Monaten hat sie darauf hingefiebert. In den vergangenen Tagen hat es sich dann so richtig zugespitzt (siehe Crypto Weekly #127). Am späten Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit war es dann soweit: Die US-Börsenaufsicht ließ erstmals sogenannte Bitcoin-Spot-ETFs zum Handel zu (brutkasten berichtete). Sie genehmigte elf offene Anträge, darunter jene von BlackRock, Fidelity, VanEck und Ark Investments/21Shares.

Dass die Börsenaufsicht die Anträge genehmigen würde, galt zuletzt schon als gesichert. Diskutiert wurde nur mehr, wann es geschehen würde. Zum Kontext muss nicht mehr viel gesagt werden, oft genug ist das Thema im vergangenen halben Jahr in “Crypto Weekly” behandelt worden.

Daher nur kurz: Die nun zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs unterscheiden sich von den schon seit Herbst 2021 in den USA handelbaren Bitcoin-Futures-ETF dadurch, dass sie direkt in die Kryptowährung investieren. Im Gegensatz dazu investieren Bitcoin-Futures-ETFs in Finanzprodukte, die den Kurs der Kryptowährung nachbilden - nicht aber in Bitcoin selbst. 

Seit der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock im vergangenen Juni einen Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF angekündigt hatte, war die Aufregung in der Krypto-Branche um das Thema groß. Die Erwartungen sind hoch. Zu den positiven Effekten, auf die man in der Szene hofft, zählen:

  • mit den ETFs werden institutionelle Anleger, die das wirklich große Geld an den Finanzmärkten bewegen, einfacher in Bitcoin investieren können - oder auch überhaupt erst, weil vielfach Vorschriften direkte Bitcoin-Käufe verhindern
  • das würde neues Geld in den Markt bringen, was auch den Kurs antreiben sollte
  • die ETFs könnten auch dazu beitragen, wenig erfahrenen Privatanleger:innen das Thema Bitcoin näher zu bringen
  • generell verleihen die ETFs Bitcoin zusätzliche Legitimität in der etablierten Finanzbranche

😲​ Bitcoin-ETFs erreichen 4,6 Mrd. Dollar Handelsvolumen am ersten Tag

Ob sich die Hoffnungen bewahrheiten, wird sich naturgemäß erst zeigen müssen. Ein bisschen etwas weiß man aber schon: Denn, wie in den USA üblich, waren die elf Bitcoin-Spot-ETFs am Tag nach der Genehmigung bereits handelbar. Und so kennen wir schon zumindest ein paar Zahlen

Am ersten Handelstag der Bitcoin-Spot-ETFs

  • erreichten sie (kombiniert) ein Handelsvolumen von ca. 4,6 Mrd. US-Dollar
  • das meiste davon entfiel auf den in einen ETF umgewandelten Grayscale Bitcoin Trust, der etwas über 2 Mrd. Dollar Handelsvolumen verzeichnete. Als Trust war er allerdings schon seit Jahren auf dem Markt und ist somit im Gegensatz zu den übrigen ETFs kein völlig neues Produkt
  • knapp über eine Milliarde entfiel auf den BlackRock-ETF
  • Fidelitys Bitcoin-ETF erreichte 685 Mio. Dollar
  • der ARK 21Shares Bitcoin ETF erreichte über 275 Mio. Dollar

Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas schrieb auf X (früher Twitter), es sei “easily the biggest Day One splash in ETF history.”. Das kann sich also durchaus sehen lassen. 

🧐​ Wie sich das ETF-Debüt auf den Bitcoin-Kurs ausgewirkt hat

Soweit einmal das Handelsvolumen der ETFs. Aber wie hat der Bitcoin-Kurs auf die Zulassung reagiert? Viel war im Vorfeld spekuliert worden. Würde die Entscheidung eine Kursrally auslösen? Oder würde sie sich doch eher als “Sell the news”-Event herausstellen - gemäß der alten Börsenweisheit “Buy the rumour, sell the news”? Mittlerweile kennen wir die Antwort - und sie lautet: Weder noch. 

Die unmittelbare Marktreaktion war eher überschaubar. Direkt nach Bekanntwerden der Genehmigungen am Mittwochabend sprang der Kurs zwar tatsächlich kurz nach oben - von 45.500 bis auf rund 47.600 Dollar. Rasch fiel er aber wieder zurück. Ein größerer Ausverkauf wurde daraus aber ebenso wenig. 

Als die Bitcoin-ETFs am Folgetag dann in den Handel starteten, ging es auch für den Bitcoin-Kurs noch einmal nach oben. Nach einem unauffälligen Handel am Vormittag zog der Bitcoin-Kurs am Donnerstagnachmittag - kurz nach Börsenstart in den USA - deutlich an. Mit knapp 48.800 US-Dollar erreichte er dabei vorübergehend den höchsten Stand seit Dezember 2021.

Allerdings ging es dann rasch wieder abwärts. Noch am Donnerstagabend fiel der Kurs auf unter 46.000 US-Dollar zurück. Am Freitag blieb das Marktgeschehen unspektakulär - und der Kurs somit ungefähr auf dem Niveau wie vor der Genehmigung der Anträge.

Viel Lärm um nichts also? Keineswegs. Denn einerseits hat die Marktbewegung der vergangenen Monate die Entscheidung schon stark vorweggenommen. Seit Anfang Oktober ist der Bitcoin-Kurs um rund 70 Prozent gestiegen. Die eher überschaubare Marktreaktion auf die Genehmigungen zeigt nur, dass sie mittlerweile bereits eingepreist waren. 

Und noch wichtiger ist ein anderer Punkt: Bedeutend ist die Zulassung der Bitcoin-ETFs in den USA nicht wegen ihrer kurzfristigen Effekte auf den Markt. Sondern aufgrund der möglichen mittel- und vor allem langfristigen Auswirkungen. Welche Hoffnungen die Branche in die ETFs setzt, wurde eingangs beschrieben. Ob diese sich bestätigen werden, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Die langfristigen Auswirkungen sind völlig unabhängig von der unmittelbaren Marktreaktion. Sie werden aber letztlich entscheidend dafür sein, ob die Bitcoin-ETFs auch dauerhaft als Erfolg eingestuft werden können.

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Doris Lippert übernimmt das Ruder beim Verband Österreichischer Software Innovationen (VÖSI). Die 36-jährige Managerin von Microsoft Österreich tritt die Nachfolge von Klaus Veselko an, der freiwillig zurücktritt, dem Vorstand aber weiterhin erhalten bleibt.

Lippert, die bereits als Vizepräsidentin des VÖSI tätig war, bringt langjährige IT-Erfahrung mit. Ihr Fokus liegt auf Bildung und Frauenförderung in der Technologie-Branche – ein Thema, das sie auch als Botschafterin des Frauennetzwerks WOMENinICT vorantreibt.

Neue Vizepräsidenten und der Blick auf 2025

Unterstützt wird Lippert von den neuen Vizepräsidenten Peter Lieber (Sparx Systems) und Gerald Bader (Eviden). Weitere Vorstandsmitglieder sind Klaus Veselko (TÜV SÜD), Gerlinde Macho (MP2 IT Solutions), Heinz Tuma (InfraSoft) und Armin Skoff (ACP).

In Hinblick auf die Herausforderungen des Jahres 2025 – darunter geopolitische Veränderungen und der Druck auf produzierende Unternehmen – möchte Lippert auf Digitalisierung als Schlüssel zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich setzen.

„Technologie wird entscheidend sein, um die Wirtschaftslage zu verbessern. Vor allem die fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz wird die Softwarebranche revolutionieren“, so Lippert. Der VÖSI soll dabei als Plattform für Vernetzung, Austausch und verantwortungsvolle Innovation dienen. Und sie merkt an: “Software beeinflusst Industrie, Bildung, Gesundheit und den öffentlichen Sektor zunehmend. Es liegt an uns, Lösungen zu schaffen, die nachhaltig wirken und das Leben der Menschen verbessern“, so Lippert.


Tipp der Redaktion: Doris Lippert bei No Hype KI

Doris Lippert ist auch in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie No Hype KI zu sehen. Unter anderem diskutiert sie mit Thomas Steirer von Nagarro, wo die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz steht.

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