13.10.2023

Warum Ethereum gegenüber Bitcoin auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten fiel

Crypto Weekly #118. Der Ether-Kurs fiel gegenüber Bitcoin diese Woche auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2022. Was steckt dahinter?
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Ethereum, Bitcoin
Foto: Adobe Stock
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Die Kurstafel:

📉 Schwache Woche am Markt

Zu Beginn der übliche Blick auf die Kurstafel - und der zeigt es schon: Es ist wieder etwas Bewegung in den Markt gekommen. Die vergangenen Wochen war das Marktgeschehen ziemlich unspektakulär. Es gab in diese Richtung wenig zu berichten. Diese Woche haben wir nun aber zumindest eine klare Tendenz im Markt - und die zeigt nach unten. 

Am besten hielt sich unter den großen Coins noch Bitcoin: Hier liegt der Kurs nur geringfügig unter dem Niveau der Vorwoche. Ein Minus ist es auf 7-Tagessicht aber trotzdem. Bei den übrigen großen Krypto-Assets ging es seit vergangenen Freitag etwas deutlicher abwärts. 

Solana war hier schon in der Vorwoche ein Thema. Damals noch mit einem starken Kursanstieg. Nun ging es wieder abwärts. In den USA ist der Prozess gegen FTX-Gründer Sam Bankman-Fried in die zweite Woche gegangen. In den vergangenen Tagen kam dabei auch Solana zur Sprache. Bankman-Fried war ein früher Investor und hatte über sein Tradingunternehmen Alameda größere Bestände an SOL-Token gehalten. 

Allerdings: Weder war Solana ein FTX-Projekt noch gibt es Vorwürfe irgendeiner Art, dass Solana in den mutmaßlichen Betrugsfall FTX verwickelt ist. Der aktuell Kursrückgang dürfte, anders als von manchen Kryptomedien vermutet, nicht in einem Zusammenhang mit den Erwähnungen im FTX-Prozess stehen.

Denn: Die Abwärtsbewegung steht völlig im Einklang mit dem Gesamtmarkt. Sie folgt auf einen stärkeren Kursanstieg in der Vorwoche. Und auch im Chart sind keine stärkeren Ausschläge erkennbar, die darauf hindeuten würden, dass irgendwo eine unmittelbare Marktreaktion erfolgt wäre.

🤯 Ethereum fällt gegenüber Bitcoin auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten

Eher schwach verlief die Woche auch für Ethereum. Der Ether-Kurs verlor auf 7-Tages-Sicht vier Prozent. Er blieb aber klar über der 1.500-Dollar-Marke, unter die er zuletzt im März gerutscht war. Denn: Wir reden hier ja von Krypto-Kursen in US-Dollar. Was auch völlig üblich ist. 

Aber selbstverständlich kann man den Kurs einer Kryptowährung auch in einer anderen Kryptowährung ausdrücken. Besonders relevant ist hier etwa das Verhältnis zwischen Bitcoin und Ethereum, das dementsprechend genau beobachtet wird. Dieses Verhältnis kann man natürlich aus beiden Seiten betrachten: Man kann sich also ansehen, wie viel Ether man für einen Bitcoin bezahlen müsste - oder wie viel Bitcoin man für einen Ether-Token bräuchte. 

Zweiteres ist ein bisschen üblicher - also das Währungspaar BTC/ETH. Dieser Kurs liegt aktuell bei 17,35 ETH. Für einen Bitcoin zahlt man also 17,35 Ether. Diese Woche stieg dieser Kurs zwischenzeitlich bis auf rund 17,60 Ether. Dies war der höchste Stand seit 15 Monaten. Der Bitcoin-Kurs lag zuletzt im Juli 2022 über 17 ETH. 

Anders formuliert: Um einen Bitcoin zu kaufen, benötigt man aktuell wieder ziemlich viel Ether. Und das ist für Ethereum natürlich eine schlechte Nachricht: Ether hat in Relation zu Bitcoin an Wert verloren.

Was aber bedeutet das? Viele Marktbeobachter:innen sehen den BTC/ETH-Kurs als Indikator für den gesamten Kryptomarkt. In Phasen, in denen dieser allgemein stark läuft, fällt er - und Ethereum steigt gegenüber Bitcoin. In schwierigeren Marktphasen dagegen wendet man sich gerne wieder Bitcoin zu - und Ethereum verliert gegenüber der ältesten Kryptowährung an Markt. 

Ganz so eindeutig ist es empirisch nicht. Aber tendenziell kommt es durchaus hin. Im letzten großen Krypto-Bullenmarkt 2020/21 fiel der Bitcoin-Ethereum-Kurs mehr oder weniger durchgehend. Zumindest bis Sommer 2021. Da ging es dann am Kryptomarkt wieder abwärts - und das Verhältnis zwischen den beiden Kryptowährungen stabilisierte sich. 

Im Herbst nahm der Bullenmarkt noch einmal Fahrt auf. Sowohl Bitcoin als auch Ether erreichten (in Dollar ausgedrückt) Rekordstände. Im Verhältnis untereinander blieben die größeren Kursausschläge dagegen aus. Im Kryptowinter-Jahr 2022 legte Bitcoin gegenüber Ethereum zunächst zu. 

Ab dem Sommer ging es dann wieder in die umgekehrte Richtung. Hier dürfte Ether vom Hype um den “Merge” profitiert haben. Der Trubel rund um die Pleite der Kryptobörse FTX im November schlug sich beim BTC-ETH nicht entscheidend nieder. Im Jahr 2023 ging es dann jedoch langsam, aber fortgesetzt, nach oben für Bitcoin gegenüber Ethereum. Und das obwohl der Kryptomarkt 2023 (wohlgemerkt von niedrigen Niveaus ausgehend!) eigentlich nicht schlecht gelaufen ist. Aktuell liegt Bitcoin in Ether ausgedrückt eben am höchsten Stand seit Sommer 2022.

🤯 Was hinter der aktuellen Schwäche bei Ethereum steckt

Hintergrund dürfte aktuell vor allem die Schwäche von Ethereum sein. Die historisch betrachtet berüchtigt hohen Gas Fees, also die Transaktionsgebühren der Ethereum-Blockchain, sind zuletzt deutlich gesunken. Mag auf den ersten Blick gut klingen - widerspiegelt tatsächlich aber eine geringere Nutzung. NFTs beispielsweise haben in den vergangenen Monaten weiter an Popularität verloren. Auch im Bereich Decentralized Finance (DeFi) sind die Zahlen zuletzt zurückgegangen. 

Eine Rolle spielt sicherlich auch der Trend zu sogenannten Layer-2-Lösungen, die auf der eigentlichen Ethereum-Blockchain aufbauen, ohne sie für jede Transaktion direkt zu nutzen. Dies ermöglicht Nutzer:innen geringere Gebühren - ist aber für Ethereum nicht per se negativ.

Die vergleichsweise niedrige Nutzung der Ethereum-Blockchain hat noch einen weiteren Effekt: Zuletzt wurden wieder mehr Ether geschaffen als vernichtet wurden. Seit dem “London”-Upgrade im Sommer 2021 werden bei jeder Ethereum-Transaktion Teile der Transaktionsgebühren aus dem Umlauf genommen. Statt einer Token-Inflation sollte es damit eine Deflation geben - so zumindest die Theorie. Denn aufgrund der gefallenen Aktivität direkt auf der Blockchain drehte sich das Verhältnis zuletzt wieder um. 

Nicht hilfreich für Ethereum sind auch die anhaltenden Diskussion rund um Zentralisierungstendenzen beim Staking und die dominante Position, die der Anbieter Lido dabei inne hat. Insgesamt also: Viel Gegenwind aktuell für Ethereum - und wenig Gründe, die Begeisterung am Markt auslösen könnten. Und vor diesem Hintergrund ist auch die aktuelle Kursentwicklung zu sehen.

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Grizzly.jobs jobsuche ki-bot chatbot grizzly
Das Founding Team von Grizzly.jobs: Hinten (v.l.): Kyrillus Mehanni, Oliver Liebmann, Lucas Raschek; Vorne: Christoph Ostertag, Markus Hirzberger

Wie verhält man sich am besten, wenn man einem Grizzly-Bären begegnet? Laut sein oder auf einen Baum klettern? Einer Internet-Recherche zufolge hilft bei einem Angriff wenig, sich tot stellen ist wohl die beste Lösung. Der Vergleich von einem Grizzly zum Jobmarkt ist daher nur schwer zu ziehen, hier braucht es einige Gedankensprünge.

Die hat das junge Wiener Startup Grizzly unternommen, hier trifft man bei der Jobsuche auf einen Bären. Mit seinem KI-gestützten Jobagenten Bärnhard will das fünfköpfige Founding-Team die Jobsuche einfacher und schneller gestalten. Nutzer:innen können in der Web-App mit Bärnhard chatten und angeben, ob bei der Firmensuche zum Beispiel auch Themen wie Nachhaltigkeit berücksichtigt werden sollten. Der Jobagent durchsucht derzeit täglich Jobs von rund 1.500 Unternehmen österreichweit. Findet er etwas Passendes, wird eine kurze Erklärung mitgeliefert, warum diese Stelle gut zu einem passen würde.

Co-Founder und CTO Oliver Liebmann erklärt: “Der Einsatz moderner KI-Technologien wie Large Language Modellen (LLMs) ermöglicht es, tiefergehende Zusammenhänge zwischen den Stellenbeschreibungen und den Nutzerpräferenzen zu erkennen. LLMs gehen über herkömmliche Suchfilter hinaus, die oft auf Schlagwörtern basieren und relevante Stellen übersehen.”

KI-Jobagent Bärnhard sucht den passenden Job

Die Programmierung von Bärnhard hatte eine lange Vorlaufzeit, wie CEO und Co-Founder Markus Hirzberger im brutkasten-Gespräch erklärt. Vor knapp zwei Jahre hatten die drei heutigen Gründer die Ursprungsidee, die damals noch weit von dem Chatbot entfernt war. Im Mittelpunkt stand der Wunsch, die Jobsuche effizienter zu gestalten. Und auch jenen eine Option zu bieten, die bereits arbeiten, aber sich umsehen wollen, welche anderen Jobs angeboten werden. Ohne stundenlang Jobplattformen zu durchsuchen

Nach knapp 100 Gesprächen mit Jobsuchenden begann das Team von Grizzly mit einer Chatlösung zu experimentieren. Hier kam man bald zu guten Ergebnissen. Der Chatbot konnte passende Jobs empfehlen, hatte aber noch keine Datenbank im Hintergrund, um auch die passenden offenen Stellen zu liefern. Österreichweit, von allen Unternehmenswebsites – nicht nur die, die (meist bezahlt) auf Jobplattformen angeboten werden.

70.000 Euro Förderung für Webscraping-Technologie

Eine KI-basierte Webscraping-Technologie für die Suche nach Jobangeboten musste gebaut werden. Bisher wurden solche Webscraper manuell konfiguriert und waren daher nur für spezifische Anwendungsfälle gedacht. Auch Google Jobs zum Beispiel durchsucht seine Angebote vor allem von Jobplattformen und findet dadurch die Stellen auf Unternehmenswebsites oft nicht. Für die Entwicklung dieser Technologie bekam Grizzly auch eine Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG in Höhe von 70.000 Euro.

Hirzberger erklärt den Unterschied zu anderen Anbietern so: “Wir greifen die Jobs direkt von den Unternehmensseiten ab, das bietet keine Jobplattform. Darüber hinaus bieten wir nicht nur eine Stichwortsuche, sondern wollen die Nuancen und Zusammenhänge der Interessen unserer User:innen verstehen und dafür etwas Passendes liefern. Kurz gesagt: Ein tiefer gehendes Verständnis für das Interesse, kombiniert mit einer breiten Datengrundlage.”

Bootstrapping-Lifestyle

Das Team hinter Grizzly besteht heute aus fünf Mitgliedern, alle mit technischem Background, wie Hirzberger erklärt. Von Anfang an mit dabei waren neben dem CEO auch Oliver Liebmann (CTO) und Christoph Ostertag (COO). Die beiden Software-Entwickler Kyrillus Mehanni und Lucas Raschek zählt Hirzberger ebenfalls zum Kernteam.

Für die Nutzer:innen soll Grizzly auf jeden Fall kostenlos bleiben. Bezahlmodelle würden hier nicht wirklich funktionieren, sagt Hirzberger. Das Geld soll von Unternehmensseite kommen, ohne aber dadurch die Suchergebnisse zu verfälschen. Im Moment baue man vor allem auf Förderungen, das sei in Österreich gerade am Anfang für Startups eine “Supermöglichkeit”.

Und: “Wir leben den Bootstrapping-Lifestyle und sind sehr sparsam unterwegs”, betont Hirzberger. Derzeit sitzt das Team in einem günstigen Office, in dem es im Sommer gute 30 Grad hatte. Das Team setzte sich dann einfach in den nächsten klimatisierten Zug und arbeitete – dank Klimaticket – von unterwegs.

Namensfindung am Lagerfeuer

Seit Mitte September ist Grizzly.jobs offiziell online. Aktuell sei das Ziel, die Plattform möglichst vielen Leuten zugänglich zu machen, sagt Hirzberger. Auch die Marketing-Aktivitäten werde man hochfahren und hoffentlich alle “technischen Kinderkrankheiten” lösen. “Bis Jahresende ist das Ziel, die Plattform mit den meisten Jobs in Österreich zu sein.” Größere Plattformen in Österreich bieten derzeit circa 20.000 Jobs an, auf dem Markt seien aber über 100.000, wie Hirzberger vorrechnet. Dort wolle man hin.

Und was hat es nun mit den Namen Grizzly auf sich? Ursprünglich war ein weniger tierischer Name angedacht, die Firma gab es in der EU allerdings schon. Die Inspiration kam dann bei einem Sommerabend in der Steiermark: “Wir sind ums Lagerfeuer gesessen und haben immer mehr an Tiernamen gedacht.” Irgendjemand hätte dann einen Bären vorgeschlagen, jemand anderer einen Grizzly. Auch die Domain Grizzly.jobs sei noch frei gewesen. Als auch am nächsten Tag alle im Team von der Idee überzeugt waren, stand es fest: Grizzly und damit Chatbot Bärnhard waren geboren.

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