15.09.2023

Wie die Pleitebörse FTX jetzt wieder für Unsicherheit sorgt

Crypto Weekly #114: Größere Krypto-Bestände der Pleitebörse FTX sollen bald auf den Markt geworfen werden. Aber hat das wirklich die Kurse am Kryptomarkt bewegt?
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FTX
Foto: Adobe Stock
Crypto Weekly
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Die Kurstafel:

Daten von coingecko.com / Stand: Freitagnachmittag

📉 Bitcoin mit unter 25.000 Dollar zwischenzeitlich auf tiefstem Stand seit März

Blickt man rein auf die 7-Tages-Performance, war diese Woche nicht besonders aufregend. Bei genauerem Hinsehen war das Marktgeschehen aber nicht ganz so langweilig, wie man vermuten könnte. Nehmen wir den Montag. Da ging’s am Nachmittag plötzlich ordentlich abwärts am Kryptomarkt. Bitcoin (BTC) fiel zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 25.000 US-Dollar, was nach Daten von CoinMarketCap zuletzt im März passiert war. 

Ein ähnliches Bild bei Ethereum: Für Ether ging es am Montag in Richtung der 1.500-Dollar-Marke. Diese hielt dann zwar - und nicht einmal allzu knapp. Aber dennoch lag der Kurs mit gut 1.530 US-Dollar ebenfalls so tief wie zuletzt im März.

Was steckt hinter dem Abverkauf? Mit hundertprozentiger Sicherheit lässt sich dies an den Finanzmärkten nie sagen. Tatsächlich folgt häufig das Narrativ dem Preis - oder anders formuliert: Am Markt werden plausibel klingende Erklärungen für Kursbewegungen erst dann kreiert, nachdem diese schon passiert sind. 

👻 FTX-Verkäufe als Schreckgespenst für den Kryptomarkt?

Auch diese Woche gab es ein solches Thema, das für Verunsicherung sorgte. Es gab Nachrichten von FTX. Es ist ja nun schon länger her, dass die Kryptobörse pleite ging: Dies geschah im vergangenen November. Erledigt ist die Angelegenheit aber noch lange nicht. Die juristische Aufarbeitung des Falles wird sich wohl noch über Jahre ziehen. Und auch die Abwicklung des Unternehmens selbst ist noch im Gange. 

Denn auch wenn FTX sich letztlich als massiv überschuldet erwiesen hat: Die Börse hat natürlich durchaus noch Vermögenswerte, die veräußert werden können - und müssen. Genau dazu gab es nun diese Woche Neuigkeiten: FTX hat beantragt, Krypto-Assets im Wert von 3,4 Mrd. US-Dollar zu verkaufen. Ein Gericht genehmigte den Antrag wenig später.

Das heißt: Es werden Krypto-Assets im Gegenwert von mehreren Milliarden Dollar auf den Markt kommen. Das ist eine ordentliche Summe. Und dieses zusätzliche Angebot kann für Verkaufsdruck sorgen. Genau aus diesem Grund werden solche Nachrichten am Markt üblicherweise sofort negativ aufgenommen.

"Frühere ähnliche Vorfälle mit großvolumigen Verkäufen, etwa die jüngsten von Vitalik Buterin, hatten einen großen Einfluss auf den Kryptowährungsmarkt, und wir bemerkten Drawdowns, noch bevor der Verkauf begann”, wird Evgen Verzun, Gründer der Krypto-Vermögensverwaltung Kaizen.Finance, vom Magazin Decrypt zitiert. Er rechne daher damit, dass der Markt falle, bis die tatsächlichen Verkäufe einsetzen würden.

⬇️ Warum die FTX-Verkäufe selbst den Markt noch nicht bewegen konnten

Und da sind wir bereits bei einem wichtigen Punkt: Denn begonnen haben die Verkäufe noch nicht. Der Rücksetzer am Kryptomarkt war am Montag - und der Plan wurde vom Gericht überhaupt erst am Mittwoch bestätigt. 

Auch wird nicht das gesamte Portfolio auf einmal auf den Markt geworfen. Vielmehr gibt es einen klaren Verkaufsplan, der Verkäufe im Bereich von 100 Mio. Dollar pro Woche vorsieht. Dieses Limit kann unter bestimmten Bedingungen auf 200 Mio. erhöht werden, aber grundsätzlich werden die Verkäufe schrittweise getätigt. Was natürlich die Auswirkungen auf die Kurse reduzieren sollte.

Das heißt also: Die Kursreaktion hat, wenn überhaupt, diese Verkäufe maximal vorweggenommen. Wie (und ob!) sich die realen Verkäufe dann auf die Kurse niederschlagen werden, ist noch offen. 

Dazu kommt noch: Auch diese Woche drehten die Kurse relativ rasch wieder. Bitcoin stabilisierte sich nach der Abwärtsbewegung vom späten Montagnachmittag am Abend - und legte in der Nacht auf Dienstag eine deutliche Gegenbewegung hin, die den Kurs zunächst wieder auf das Ausgangsniveau und am Dienstag im Lauf des Tages noch deutlich darüber hinaus hievte. Auch die restliche Woche ging es weiter nach oben. Dies war allerdings nicht krypto-spezifisch - auch die traditionellen Finanzmärkte zeigten sich gegen Ende der Woche stark in Form. 


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Was brauchen Startups, um erfolgreich zu sein? In vielen Fällen: Kapital. Die Wirtschaftsprüfungskanzlei Forvis Mazars hat sich Erfolgsstrategien von mehr als 1.700 Startups aus über 100 Ländern angesehen und im Rahmen der Female Founder Challenge untersucht. Am Ende definierte man vier Faktoren, die erfolgreiches Fundraising ausmachen.

Vier Schritte zur Kapitalbeschaffung

1. Richtige Menge

Zuerst sei entscheidend, die richtige Menge an Kapital zu beschaffen. Dabei sei Forvis Mazars zufolge “eine sorgfältige Bewertung der eingeworbenen Beträge und die Unternehmensbewertung” wichtig.

2. Richtiger Zeitpunkt

Als zweiten Schritt müsse man den richtigen Zeitpunkt für die Kapitalbeschaffung finden. Dieser hänge von der Reife des Unternehmens, der Markttraktion und der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells ab. Der Studie von Forvis Mazars zufolge würden 79 Prozent der Unternehmen innerhalb der ersten fünf Jahre Kapital beschaffen. Nur 19 Prozent würden das erst später tun.

3. Richtige Gründe

Schritt drei ist eigentlich der Wichtigste: Was ist der Grund für die Kapitalbeschaffung? Sie dürfe kein Selbstzweck sein, sondern müsse der Erreichung bestimmter Ziele dienen. Man brauche neben Kapital auch eine klare Markenstrategie, ein aufgebautes Netzwerk und Fachwissen.

4. Richtige Partner:innen

Abschließend ist auch die Auswahl der Investor:innen entscheidend: Welche Personen oder Fonds verstehen das Unternehmen, teilen die Unternehmenswerte und bringen relevantes Fachwissen und Netzwerke mit?

Hürden in Bürokratie

Peter Wundsam, Partner bei Forvis Mazars in Österreich, betont die Notwendigkeit einer Entbürokratisierung: “Gründerinnen und Gründer stehen immer noch vor zahlreichen Hürden wie gewerberechtlichen Bestimmungen und hohen Lohnkosten, obwohl die Einführung der FlexKapG (Flexible Kapitalgesellschaft) bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war.”

Ähnliche Forderungen sind auch im Working Paper “Vision 2030” von AustrianStartups, invest.austria, der Jungen Wirtschaft und StartupNOW zu finden – brutkasten berichtete. In Österreich würden steuerliche Anreize fehlen, die Privatpersonen dazu motivieren, in Startups oder VC-Fonds zu investieren. Ein großes Potential für Risikokapitalfinanzierungen bleibe so hierzulande ungenutzt.

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