04.07.2022

San Francisco: Cruise-Robotaxis legten Verkehr Stunden lang lahm

Mehrere selbstfahrende Autos der General Motors-Tochter Cruise blieben an der selben Stelle stehen und mussten manuell weggefahren werden.
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Robotaxi - Aufnahme des Zwischenfalls mit den stehenden Cruise-Robotaxis
Aufnahme eines Zwischenfalls mit stehenden Cruise-Robotaxis | (c) seansinha via Reddit

“Oh nein, sie schmieden einen Plan”, schreibt ein Reddit-User. Ein anderer meint: “Sie gründen eine Gewerkschaft”. Und ein dritter fragt: “Wo ist John Connor, wenn man ihn braucht?”. Sie alle scherzen über eine Foto-Serie von einem Zwischenfall mit Robotaxis der General Motors-Tochter Cruise vor einigen Tagen in San Francisco. Dabei blieb eine Gruppe von rund zehn der selbstfahrenden Fahrzeugen nach und nach auf der selben Kreuzung stehen. Sie blockierten den Verkehr mehrere Stunden lang, bis sie manuell weggefahren wurden.

Cruise Robotaxis fahren in San Francisco erst seit einigen Tagen ohne Fahrer:in

Um den Beginn eines Terminator- oder Matrix-artigen dystopischen Szenarios dürfte es sich dabei aber dann doch nicht gehandelt haben, eher um eine “Kinderkrankheit” des neuen Systems. Cruise hat sein komplett autonomes, kommerzielles Robotaxi-Service in San Francisco erst einige Tage davor gestartet. Es ist das erste seiner Art, das in der Tech-Metropole zugelassen wurde. Das Unternehmen hat dazu mit der Stadtverwaltung einen Stufenplan mit zunächst starken Restriktionen ausgearbeitet, mit dem Ziel, das Service, wenn es in diesem Testbetrieb störungsfrei läuft, schrittweise zu erweitern. So fahren die Robotaxis aktuell etwa nur zwischen 22 und 6 Uhr komplett autonom.

Autonomes Fahren: “Kinderkrankheiten” auch bei Tesla

Von einem Cruise-Unternehmenssprecher heißt es in einem Presse-Statement nur: “Wir hatten Anfang der Woche ein Problem, das dazu führte, dass sich einige unserer Fahrzeuge zusammenballten. Obwohl das Problem gelöst wurde und keine Passagiere davon betroffen waren, entschuldigen wir uns bei allen, die Unannehmlichkeiten hatten”. Mobility-Experte Mario Herger bringt in seinem Blog allerdings eine simple Erklärung auf Basis von Angaben eines anonymen Cruise-Mitarbeiters: “Die Verbindung zur Cloud an genau dieser Straßenkreuzung war unterbrochen und die Fahrzeuge setzten sich alle in einen Notfallmodus zurück”.

Herger sieht darin übrigens kein großes Problem. Solche Fehler könne man eben erst durch Tests in der realen Welt entdecken, meint er. Diskussionen um die Technologiereife gibt es aber natürlich nicht nur wegen dieses Vorfalls bei Cruise. Zuletzt machte auch Tesla mit seinem autonomen Fahrsystem mehrfach Schlagzeilen, weil unterschiedliche Fehleinschätzungen der KI auftraten, was mitunter zu brenzligen Situationen führte.

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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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