29.01.2018

Crowdfunding-Statistik: 2017 kein Startup unter Top 15 Projekten

Die Plattform CrowdCircus hat alle Crowdfunding-Projekte österreichischer Plattformen im Jahr 2017 analysiert. Fast 29 Mio. Euro kamen insgesamt herein. Bloß Startups sucht man unter den Top-Projekten vergeblich.
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Crowdfunding-Statistik
(c) fotolia.com - AKS

Es ist abermals ein neues Rekordvolumen: Auf ganze 28,8 Millionen Euro stieg das über österreichische Plattformen in Crowdfunding und Crowdinvesting investierte Kapital im Jahr 2017 laut der Crowdfunding-Statistik der Plattform CrowdCircus an. Das bedeutet gegenüber 2016 einen Anstieg um 46,8 Prozent – ein starker Aufwärtstrend der seit Einführung der ersten Plattform 2012 anhält. Von Fußball-Klubs, Weingütern, Photovoltaik-Produzenten bis hin zu Immobilien-Projekten – Crowdfunding bzw. -investing hat sich als Finanzierungsform auch im Mittelstand etabliert. Bloß bei Startups wollen große Fianzierungsvolumina nicht so recht zustandekommen.

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(c) CrowdCircus

Crowdfunding-Statistik: Immobilien-Projekte statt Startups

Das zeigt sich deutlich in den österreichischen Top 15-Projekten des Jahres 2017. Unter ihnen findet sich kein Projekt, dass man als Startup bezeichnen kann. An der Spitze steht das Hotellerie-Unternehmen COOEE Alpin Hotels von Hermann Maier und Rainer Schönfelder mit rund 1,2 Mio Euro Funding-Volumen. Insgesamt acht Immobilien-Projekte, zwei Brauereien, ein Weingut und zwei Kraftwerks-Projekte sind unter den Top 15 in der Crowdfunding-Statistik. Dazu kommt auf Platz neun mit LCT das einzige Unternehmen, das mit einer innovativen Technologie angetreten ist (Lichtbeton). Gesamt scheint Crowdinvesting also vor allem für den Immobilien-Sektor immer interessanter zu werden. Insgesamt entfiel mit 13,8 Millionen Euro fast die Hälfte des Gesamtvolumens auf Projekte aus diesem Bereich.

(c) CrowdCircus

Es geht um Rendite

Spenden- und Belohnungs-basiertes Crowdfunding nehme insgesamt eine untergeordnete Rolle ein, schreibt CrowdCircus. Rund ein Zehntel des Gesamtvolumens entfällt in diese Kategorie. Hier griffen österreichische Projektinitiatoren in der Regel auf größere und international besser vernetzte Crowdfunding-Plattformen – beispielsweise Kickstarter – zurück. Knapp 26,5 Millionen Euro beziehungsweise 92 Prozent flossen dagegen laut CrowdCricus-Crowdfunding-Statistik in Rendite-fokussierte “Crowdinvesting”-Projekte (umfasst sowohl Eigenkapital-, Anleihe- und Hybridkapital-Projekte).

 

(c) CrowdCircus

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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