Macondo. So heißt ein Dorf mitten in der Stadt. Im elften Gemeindebezirk in Wien leben an dem Ort, wo Urbanität gerade aufhört, aber ländliche Atmosphäre noch nicht spürbar ist, Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern zusammen. Markiert durch die Straßenzüge Margetinstraße, Landwehrgasse und Artillerieplatz, befindet sich ein Wohngebiet der besonderen Art. Eben dort will man zeigen, dass unterschiedliche Kulturen an einem Fleck miteinander auskommen können.
"
Macondo blüht auf", so heißt ein Gardening-Projekt, das aktuell auf
crowdfunding.at mit Hilfe der
ES GEHT! Initiative der BAWAG P.S.K Spenden sammelt, um wieder mehr Lebensqualität dorthin zu bringen. Denn, wenn man nach Macondo fährt, will man gleich wieder weg. Weit weg vom Schuss wirkt die Gegend eher lieblos und leer, statt fröhlich und bunt. Eher wie ein Industriegelände, denn ein Ort mitten im schönen Wien. Aber "Macondo blüht auf" ist dabei, das zu ändern. Das Wohngebiet soll "aufgehübscht" werden, um dabei gleichzeitig zu beweisen, wie viel getan werden kann, wenn alle zusammen an einem Strang ziehen: Jene, die Hilfe brauchen mit denen, die unterstützen können. "Das Projekt "Macondo blüht auf" ist ein Vorzeigeprojekt, was Integration betrifft", meint Patrick Zaunfuchs, einer der Projektinitiatoren von Seiten der BAWAG P.S.K.
Das Konzept: Durch gemeinsames Gärtnern und das Zusammen-Arbeiten am sozial-kreativen Projekt wird ein Miteinander geschaffen. Eine Zusammengehörigkeit - unabhängig von Herkunft, Kultur oder Religion.
Ausgangspunkt ist das Gemeinwesenbüro BASIS Zinnergasse, eine Einrichtung des Diakonie Flüchtlingsdienstes, das die "Macondianer" unterstützt. Das sind zu einem großen Teil etwa zugewanderte Drittstaatangehörige, Asylberechtigte, zugewanderte EU-Bürger sowie Österreicher mit nicht deutscher Muttersprache, die dort Unterkunft gefunden haben. Hier wohnen seit den 70er Jahren Menschen, die aus Chile geflüchtet sind. Seit den 90ern sind Menschen aus Ex-Jugoslawien dazu gekommen - und seit einem Jahr viele Familien aus Syrien.
Gemeinsam den Garten zu pflegen, ist eine lohnende Herausforderung für das Stadtviertel, meint die Diakonie. „Ein grundsätzliches Bewusstsein für gesunde und umweltfreundliche Lebensweise bringt nicht nur die Beete zum blühen! Integration geht nur gemeinsam“, ist man überzeugt. Und das Konzept hat auch die ES GEHT! Initiative überzeugt.
„Die ES GEHT! Initiative der BAWAG P.S.K. hat uns ein Crowdfunding Projekt ermöglicht, das mittels „urban gardening“ das Zusammenleben hier in der Siedlung bereichern wird“, erklärt Carina Pachler, Projektleiterin der Diakonie in der Flüchtlingssiedlung Macondo.
Es wurde bereits gestartet und das Konzept erfolgsversprechend ausprobiert: „Derzeit „garteln“ 30 Familien aus Afghanistan, Syrien, Nepal, und Pakistan miteinander und Gewürze aus aller Welt, die man sonst hier nicht kaufen kann, sprießen bereits in großer Fülle“, so Pachler stolz. „Das Crowdfunding wird es uns ermöglichen, jetzt von Mai bis September gemeinsame Aktivitäten zu den Themen Gesundheit und Umwelt im Garten zu verstärken. Dadurch bekommen die Nachbarn mehr miteinander zu tun. Es geht darum, dass sie ihre Umgebung gemeinsam gestalten“
Im Rahmen des Projekts, für das Unterstützer gesucht werden, sollen Workshops und Veranstaltungen stattfinden. Themen sind etwa Gesundheit, Umwelt, Mülltrennung, Ernährung und Sport. Beim gemeinsamen Gärtnern werden Nachbarschaftsgärten bepflanzt und zum Blühen gebracht, Obst und Gemüse geerntet, sowie die internationale Küche zusammen "erkocht". Am Ende soll ein interkulturelles Kochbuch entstehen mit unterschiedlichsten Gerichten.
Für alle diese Vorhaben werden allerdings Materialen benötigt, für die das Geld fehlt: Werkzeuge, Erde, Pflanzen, Sportgeräte, Mülltrennungs-startersets, aber auch Personal für die Workshops.
Unterstützung wird dringend benötigt, aktuell steht das Projekt bei knapp 1.900 Euro, die Fundinggrenze liegt allerdings bei 6.000 Euro. 68 Tage läuft die Crowdfunding-Aktion noch. Wenn man mit einem Geldbetrag das Projekt unterstützt, warten spezielle "Dankeschöns" auf einen.
DerBrutkasten hat bei der BAWAG P.S.K nachgefragt, wieso man "Macondo blüht auf" via Crowdfunding eine zusätzliche Plattform bietet. Gesprächspartner Patrick Zaunfuchs war einer der ersten Unterstützer des Projekts aus dem ES GEHT! Team der BAWAG P.S.K. Er beantwortet, was an dem Projekt so besonders ist. Zaunfuchs ist auch einer der Initiatoren der Crowdfunding-Plattform der BAWAG P.S.K.
Du warst von BAWAG P.S.K.-Seite aus einer der ersten Befürworter des MACONDO-Projekts. Was hat dich daran so fasziniert?
Das Projekt "Macondo blüht auf" wurde über unsere Sponsoringkollegen an uns herangetragen. Schon beim ersten gemeinsamen Treffen hat uns das Macondo-Team mit der Freude und dem Elan angesteckt, das es spürbar auch in die tägliche Arbeit steckt. Die Zielvorstellungen vom Macondo-Team waren
gut durchdacht und es hat auch bereits ein konkretes Konzept gegeben. Wichtig ist uns insbesondere, dass es attraktive Rewards und einen umfassenden Kommunikationsplan von Seiten des Projektinitiators gibt.

Wovon hängt denn der Erfolg eines Projektes ab - am Beispiel Macondo?
Markus Ogris - mit dem ich Crowdfunding aus einem Traineeprogramm heraus dank toller Unterstützung von allen Seiten bankintern realisiert habe - und ich versuchen stets, den Projektinitiatoren die Wichtigkeit des Faktors Kommunikation mit auf den Weg zu geben. Natürlich versuchen wir als BAWAG P.S.K. so gut wie möglich unser Netzwerk einzubringen, aber der Erfolg des Projekts hängt sehr stark davon ab, ob es der Projektinitiator schafft, seine Community abzuholen und zum Unterstützen zu bringen.
Bei Macondo ist dies gegeben und so werden beispielsweise Pressemitteilungen verschickt, das Fernsehen zu einem Upcycling-Workshop eingeladen oder es wird fleissig unter #macondobluehtauf berichtet.
Wieso meintest du, dass MACONDO ein passendes Projekt für die Crowdfunding Plattform der BAWAG P.S.K. sein sollte?
"Macondo blüht auf" ist ein Projekt der Diakonie Österreich, mit der die BAWAG P.S.K. schon seit langem zusammenarbeitet. Die BAWAG P.S.K. möchte mit der Initiative ES GEHT! Ideen fördern, zu mehr Zivilcourage aufrufen und insbesondere dafür Sorge tragen, dass wieder vermehrt gemeinschaftliches Engagement gelebt wird. Wir haben mit ES GEHT! und
www.crowdfunding.at die Möglichkeit, soziale und kreative Projekte wie das Macondo auf eine Plattform zu heben und so vielen Menschen näherzubringen.
Das Flüchtlingsthema ist aktuell heiß umstritten - Könnte das MACONDO-Projekt zur aktuellen Diskussion in irgendeiner Weise beitragen?
Das Projekt "Macondo blüht auf" ist ein Vorzeigeprojekt, was Integration betrifft. Hier wird ein nachhaltiges Gesundheits-, Umwelt-, und Gardeningprojekt durchgeführt, das im Areal „Macondo“ ansässigen Menschen zu neuer Lebensqualität verhilft. So werden diese Themen den Bewohnern behutsam im Rahmen von Workshops übermittelt, wobei das Miteinander im Fokus steht, unabhängig von Kultur, Nationalität oder Religion. Und jede/r kann hier im kleinen oder großen seinen Beitrag leisten - einfach unter
www.crowdfunding.at/project/macondo-blüht-auf unterstützen und einen der schönen Rewards auswählen - z.B. eine von den Bewohnern selbstgemachte Stofftasche.
Foto ©: BAWAG P.S.K
Dieser Beitrag ist Teil einer entgeltlichen Kooperation mit der Initiative ES GEHT! der BAWAG P.S.K.- Die inhaltliche Verantwortung liegt bei der Redaktion.