14.05.2018

Crewbands: Wiener Startup will Crewmitglieder in Seenot per App retten

Startup-Portrait. Das Wiener Startup Crewbands hat es sich zum Ziel gemacht, den Bootssport sicherer zu machen. Mittels App wird bei einer "Mann-über-Bord-Situation" sofort Alarm geschlagen.
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(c) Crewbands - Die beiden Crewbands-Gründer Werner Scheibenpflug und Thomas Nenning möchten für mehr Sicherheit beim Bootfahren sorgen.

Das junge Wiener Unternehmen Crewbands wurde von Werner Scheibenpflug und Thomas Nenning gegründet und soll den Bootssport sicherer machen. Fällt eine Person beim Segeln über Bord, wird sofort ein Signal gesendet. “Unser System besteht aus einem Armband und einer App”, erzählen die Gründer dem Brutkasten. Es schlägt im Fall des Falles Alarm und zeigt die wichtigsten Informationen zur schnellen Bergung auf dem Handybildschirm an. “Das Besondere dabei ist, es können auch gewöhnliche Fitnesstracker oder Smartwatches als Signalgeber verwendet werden”, sagt Scheibenpflug.

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Crewbands: Noch kein Seenot-Armband

Die Idee zur Entwicklung des Rettungssystems kam beiden Foundern während eines Segeltörns. “Die Crew war nicht mit der Antwort zufrieden, dass ein über-Bord-gegangener nur schwer wieder gefunden werden kann. Da kam die Frage auf, wieso gibt es noch kein Armband dafür?”, so Scheibenpflug.

Crewbands
(c) Crewbands – Die solarbetriebene Armbanduhr zur Ortung von über Bord gegangenen Personen ist ab Sommer 2018 verfügbar.

App bereits erhältlich, eigene Hardware ab Sommer

Gefragt, getan. Die eigens entwickelten Armbänder, die ab Sommer 2018 erhältlich sind, sind solarbetrieben, was die Verbindungssicherheit mit der App, sowie die Reichweite erhöhe, wie die Gründer erklären. Zusätzlich sind sie mit einem smarten Wassersensor ausgestattet. Die bereits erhältliche App (Android, iOS in Entwicklung) verbindet sich mit Wearables und überwacht die Sicherheit der Crewmitglieder rund um die Uhr. “Mit der Verbindung zu Hardware von Drittanbietern ist uns ein großer Schritt gelungen“, sind die beiden Gründer Thomas Nenning und Werner Scheibenpflug überzeugt. “Wir wollen so Interessierten schon vor Veröffentlichung des eigenen Wearables die Möglichkeit geben, unser Konzept zu testen”.

Integration des Alarms

Das bisher zu 100 Prozent selbst finanzierte Startup hat das Ziel, mit dem Segelverband und Charterunternehmen zusammenarbeiten. “Wir hoffen, dass Crewbands zu einem Standard und unser Produkt als Teil des automatisierten Alarms in das Schiffssystem integriert wird”, erklärt Scheibenpflug. Neben dem Verkauf des eigenen Wearables ist auch angedacht, Umsätze über Mietmodelle für die Software zu machen.


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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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