02.10.2017

Creators Expedition: AVL sucht Early-Stage-Startups im Bereich der innovativen Mobilität

Um noch effizientere Projekte mit vielversprechenden Startups aus der ganzen Welt zu starten, hat der Grazer Automobilzulieferer „Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List“ (AVL) nun die CREATORS EXPEDITION ins Leben gerufen. Wir haben mit den beiden AVL-Managern Sebastian Jagsch und Jonas Schneider gesprochen.
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(c) AVL

Mit AVL begibt sich nun ein weiteres, österreichisches Unternehmen auf die Suche nach innovativen Startups. Das 1948 gegründete, Grazer Unternehmen ist nach eigener Angabe das weltweit größte, autonome Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und das Testen von Antriebssystemen für PKWs und Nutzfahrzeuge und hat zwischen 2011 und 2015 45 Patente im Bereich der E-Mobility eingereicht. Im Rahmen der neuen Initiative CREATORS EXPEDITION sucht AVL konkret Early-Stage-Startups in den Bereichen E-Mobility & nachhaltige Energie, Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz. Die Benefits des rund sechsmonatigen Programms sind vielfältig. Die Gründer erhalten einerseits Zugang zu Expertenwissen und technischer Infrastruktur (Testsysteme, Software), werden rund um ein Kunden- oder Forschungsprojekt mit den Teams der AVL eng zusammenarbeiten und so in direktem Kontakt zum Sales-Team in rund 20 Ländern stehen. Dazu gibt es entsprechendes Mentoring. Noch bis zum 30. November können sich interessierte Startups über die Webpage registrieren. Hier das Interview mit Sebastian Jagsch und Jonas Schneider von der AVL:

Redaktionstipps

AVL verfügt bereits über ein riesiges R&D-Netzwerk. Was können Startups da noch beitragen?

Startups betrachten Themen, vor allem jene im Digitalisierungsbereich, ganz anders als große Unternehmen mit ihren etablierten Abteilungen und zumeist festgelegten Abläufen. Junge Visionäre, Unternehmer und Macher sehen die Dinge mit einem frischen Blick und suchen nach kreativen Lösungen, wie man etwas besser, umweltfreundlicher oder im Idealfall sogar beides machen kann. Diese Einstellung zu Innovation wollen wir weiter fördern und gemeinsam neue Lösungen erarbeiten.

Gibt es bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Startups?

AVL arbeitet bereits seit vielen Jahren mit jungen, innovativen Unternehmen zusammen. Der Fokus lag dabei schon immer auf langfristigen, nachhaltigen Partnerschaften. Ein Beispiel ist das mittlerweile bereits groß gewordene Startup Rimac Automobili, das in Kroatien elektrische Supercars entwickelt und herstellt. Mit Mate Rimac und seinem Team arbeiten wir bereits seit den ersten Stunden zusammen und haben diese Partnerschaft zuletzt beim Pioneers Festival 2017 in Wien präsentiert. Mit der CREATORS EXPEDITION werden die Startup-Aktivitäten von AVL nun weltweit über die gesamte Gruppe vereint, sodass wir noch schneller und effizienter in Projekte mit vielversprechenden Startups starten können.

Der Fokus der Initiative liegt auf den Themen E-Mobility, alternative Brennstoffe, sowie Autonomes Fahren. Was bietet AVL in diesen Bereichen bereits an?

Umfassendes technisches Know-how gewonnen aus fast 70 Jahren Innovationsgeist. Dazu kommen fortlaufende Tests mithilfe neuester Technologien und Technik und daraus resultierend natürlich stetige Weiterentwicklungen in diesen Bereichen. Mit ALP.Lap führt AVL beispielsweise Tests zum Autonomen Fahren auf einer eigens dafür genehmigten Fahrstrecke in der Steiermark aus. Außerdem werden am laufenden Band mit diversen Simulationsprogrammen Effizienz, Effektivität und generelle Umsetzbarkeit unterschiedlicher Brennstoffe beziehungsweise Fortbewegungstechnologien, darunter auch E-Mobilität, untersucht. Das sind alles Punkte, an denen die CREATORS EXPEDITION ansetzt, um mit Startups zusammenzuarbeiten und deren Projekte zu fördern. AVL hat die Möglichkeiten, Startups haben die frischen Ideen.

Und was soll mit Hilfe der Startups noch dazu kommen?

Durch die Entwicklungen am Markt und den neuen technologischen Möglichkeiten eröffnen sich eine Vielzahl an Chancen und neue Felder für Startups. Die jungen Teams sind weniger festgefahren und haben einen breiteren Blick. Als Corporation denkt man oft nah am eigenen, bestehenden Geschäftsmodell. Außerdem suchen wir neben den bereits genannten Themenbereichen ebenfalls Startups mit dem Fokus auf Data-Driven Innovation, um mit Hilfe von Daten, Algorithmen und künstlicher Intelligenz neue Geschäftsmodelle für die Zukunft zu entwickeln.

(c) AVL

Welche Kooperationsformen kommen für AVL infrage? Sind größere Beteiligungen oder sogar Übernahmen denkbar?

Mit dem Programm der CREATORS EXPEDITION fokussieren wir uns im ersten Schritt auf das gemeinsame Projekt. Dies kann entweder ein konkretes Kundenprojekt sein oder wir entwickeln als Co-Innovatoren gemeinsam ein neues Produkt oder einen neuen Service und testen diese Lösung im Markt. Ebenso ist denkbar, dass AVL als der erste große Kunde agiert oder wir einem Startup als Dienstleister helfen, seine Vision in die Realität umzusetzen. Erst nach dem ca. sechsmonatigen Projekt schauen wir, welche Ziele wir erreicht haben und entscheiden gemeinsam über die weitere Zusammenarbeit. Ein Investment kann sicherlich eine Option sein, jedoch ist auch die Weiterführung einer Kunden-Lieferanten-Beziehung definitiv denkbar.

Startups können es sich üblicherweise nicht leisten, dass Kapazitäten zu lange in Projekten gebunden sind, die noch keine Umsätze bringen. Wie viel Zeit gibt man sich bei AVL vom Start bis zur konkreten Umsetzung?

Bei der CREATORS EXPEDITION handelt es sich nicht um einen generischen Accelerator mit fixen Batches und Lehrplänen. Jedes EXPEDITION-Projekt wird individuell auf das jeweilige Startup zugeschnitten. Somit sind wir in der Lage, für beide Seiten den größten Mehrwert herauszuholen. Wir achten darauf, dass Ressourcen nicht geparkt werden, sondern dass die Projekte ideal in die Wertschöpfungskette mit einfließen. Dies kann zum Beispiel durch den Zugang zu unseren Tech-Centern und Prüfständen geschehen. Ebenso ist der OEM-unabhängige Zugang in die Automobilbranche mit einem starken Partner im Rücken für viele Startups ein enormer Beschleuniger, den man nicht direkt in Umsatzzahlen messen kann.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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