03.10.2017

Coworking Space sektor5 schließt im November

Mitte November schließt der Wiener Coworking Space sektor5 seine Türen. Das Team habe entschieden, „den Stecker zu ziehen, umzugruppieren und zukünftig lieber individuelle Startups zu betreuen". Das Inkubator-Programm 5starts bleibt bestehen.
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Nach sieben Jahren muss der Coworking Space sektor5 im fünften Wiener Gemeindebezirk im November zusperren – diese Nachricht erschütterte am Dienstag die Wiener Startup-Szene. „Ich glaube, dass wir nicht mehr viel Neues beitragen können, um dieses Ökosystem weiter wachsen zu lassen. Zumindest nicht die Richtung betreffend, die diese Entwicklung jetzt zu nehmen zu scheint“, begründet sektor5 Co-Founder Yves Schulz den Entschluss auf der Plattform “Medium”. Er würde nun aber keine „Fuck-Up“-Fail Zusammenfassung oder dergleichen abgeben wollen, da die vergangenen sieben Jahre sicher kein „Fail“ gewesen seien. Weitere Fragen möchten er und Co-Founderin Floor Drees aber nicht beantworten. Man wolle sich nun auf die Anliegen der Mitglieder konzentrieren, heißt es.

Finanzielle Gründe

Warum aber muss der sektor5 schließen? Laut den Betreibern sollen finanzielle Gründe den Ausschlag gegeben haben. In Österreich gebe es keine ausreichende Finanzierung für Early-Stage-Startups, auf die sich 5starts, das Inkubator Programm des sektor5, fokussiert hat. Das und Projekte, die größere Promotion-Budgets erforderten, hätten zur Entscheidung des Teams geführt, „den Stecker zu ziehen, umzugruppieren und zukünftig lieber individuelle Startups zu betreuen. Diese Entscheidung sei das Ergebnis eines langen Prozess und daher endgültig, sagen Drees und Schulz.

Redaktionstipps

Wie es jetzt weiter geht

Bis Mitte November soll nun alles weitgehend so bleiben wie bisher. Danach können jene Startups, die fixe Arbeitsplätze im Sektor5 haben, in die Coworking Spaces Markhof oder Rochuspark umziehen. Im Oktober sollen der TechStars Fireside Chat, der Austrian Startups Stammtisch oder andere Meetups noch wie geplant im sektor5 stattfinden.

Rückblick

Der sektor5 ging als einer von fünf Siegern aus dem aws Förderprgramms “Jump Start“ hevor. Auf 600 Quadratmetern bot der Coworking-Space Erfolgs-Startups wie Codeship, Blossom und MySugr in ihrer Anfangsphase einen Platz zum Arbeiten. 2016 starteten die Betreiber Floor Drees und Yves Schulz auch das Inkubator-Programm 5starts. Letzteres soll nun weiterhin fortgesetzt werden, allerdings ist die Aufnahme eines neuen Batches derzeit nicht geplant, vielmehr möchte man sich auf die schon bestehenden Investments konzentrieren.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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