11.02.2021

Covid Fighters: Roboter “XD-2” von NÖ-Startup tötet Viren mit Strahlen

Das niederösterreichische Startup Covid Fighters präsentierte nun seinen Desinfektionsroboter, der noch diesen Monat zur Miete bereit stehen soll.
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Im Vordergrund: XD-2 von Covid-Fighters (c) Pressestelle Gemeindebund | Hintergrund (c) Adobe Stock / sdecoret
Im Vordergrund: XD-2 von Covid-Fighters (c) Pressestelle Gemeindebund | Hintergrund (c) Adobe Stock / sdecoret

Es klingt zunächst ein wenig nach Science Fiction, doch mit dem Terminator oder Droiden aus Star Wars hat der Desinfektionsroboter XD-2 des niederösterreichischen Startups Covid Fighters (Artichoke Computing GmbH mit Sitz in Göstling an der Ybbs) bei genauer Betrachtung wenig zu tun. Und das obwohl die 1,80 Meter große Maschine nur ein Ziel hat: Töten – und das mit Strahlen. Sein Einsatzort sollen jedoch Pflegeheime, Krankenhäuser und Artztpraxen ebenso wie Fitnesscenter, Flugzeuge und Produktionshallen sein. Und die “Opfer” von XD-2 sind Viren und Bakterien. Bei denen soll er mit einer Wirksamkeit von 99,99 Prozent eine erbarmungslose Killermaschine sein.

Covid Fighters: Besonders effiziente Desinfektion mit UV-C-Strahlung

XD-2 | ©Pressestelle Gemeindebund

Konkret verfügt der Desinfektionsroboter von Covid Fighters über drei Kammern mit je zwei UV-Lampen, mit denen er im unsichtbaren UV-C-Bereich “dynamisch und nahe an den Wänden” desinfiziert. Damit werde eine wesentlich höhere Dekontaminierung erreicht, als durch herkömmliche Systeme, heißt es vom Startup: “Resultat ist eine 360 Grad-Desinfektion bei einer Fläche von 25 bis 80 Quadratmetern pro Minute bis hin zu Stellen, die nicht manuell erreichbar wären oder aus infektiösen Gründen nicht manuell gereinigt werden sollten”. XD-2 ist zudem zum Einsatz in der chemischen Desinfektion geeignet. Die Steuerung erfolgt in einer Entfernung von zumindest sechs Metern via Smartphone oder Tablet, mit denen auch die Topographie des Raums exakt erfasst werden kann.

“Die Desinfektion mit kurzwelligem UV-Licht ist eine seit langem etablierte hocheffiziente Methode zur Elimination von Mikroorganismen einschließlich Viren. Im Gegensatz zur Desinfektion mit Flüssigkeiten, die in Räumen vor allem auf glatte ebene Flächen beschränkt ist, gibt es für UV-Licht keine derartige Limitierung. So kann UV beispielsweise auch zur Oberflächendesinfektion von gestapelten Materialien, Schutzkleidung, Vorhängen u.a.m. verwendet werden. Mit Hinblick auf die Corona-Pandemie konnte in zahlreichen Studien die Inaktivierung von Corona-Viren durch UV-Bestrahlung nachgewiesen werden”, erklärt Labormedizin-Professor Pierre Hopmeier, der Covid Fighters-Geschäftsführer Boris Fahrnberger von wissenschaftlicher Seite unterstützt.

XD-2: Mietbar bereits im Februar

Noch im Februar soll XD-2 zur Miete bereit stehen. Bislang war das Startup seit März 2020 mit Containerlabors für PCR-Tests in Erscheinung getreten. Mittlerweile ist es auf knapp 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen mit insgesamt sechs Standorten in Österreich. Ebenso ist man in vielen Unternehmen vor Ort im Einsatz (u.a. Austrian Airlines, RLB Steiermark, Garant Futtermittel) sowie als Schultester im Auftrag der niederösterreichischen Bildungsagentur unterwegs.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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