17.11.2023

Corporates fällt es derzeit leichter, Startups auszustechen

Laut einer McKinsey-Umfrage gewinnt New Business Building bei Corporates an Bedeutung. Für Startups sind das tendenziell schlechte Nachrichten.
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Corporate Startups Speedboat Tanker
(c) Gordon Plant via Unsplash

Man kann sie “Corporate Startups” oder “Corporate Ventures” nennen: Die Erschließung neuer Geschäftsfelder durch etablierte Unternehmen – teils über die Ausgründung neuer Gesellschaften – erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das geht auch aus einer aktuellen McKinsey-Studie (“State of New Business Building”) hervor, für die im Sommer weltweit mehr als 1.000 CEOs, Vorstandsmitglieder und Bereichsleiter:innen (davon 372 aus Europa) aus insgesamt 28 Branchen befragt wurden.

Demnach betrachtet nahezu jeder zweite CEO europäischer Unternehmen (47 Prozent) den Aufbau neuer Produkte, Services, Geschäftsmodelle oder Unternehmen als eine der drei wichtigsten strategischen Prioritäten in den kommenden zwölf Monaten. Weltweit liegt der Wert bei 50 Prozent. Zudem räumen 74 Prozent der CEOs der Schaffung neuer Umsätze durch den Aufbau neuer Geschäftsfelder eine höhere Priorität ein als im Jahr 2022.

Corporate Startups im Vorteil

Nachteilig dürfte diese Entwicklung angesichts der generellen Finanzierungslage vor allem für (eigenständige) Startups sein, wie aus dem McKinsey-Bericht klar hervorgeht. “Begünstigt wird die Entwicklung [Anm. des New Business Building] durch die schwierige globalwirtschaftliche Lage. Die globale Verknappung von Kapital und das über Jahre hinweg aufgebaute Vertrauen der Investoren sorgen dafür, dass etablierte Unternehmen beim New Business Building einen eindeutigen Vorteil gegenüber Startups haben”, heißt es vom Beratungsriesen.

Diese Einschätzung spiegelt sich auch in den Umfrage-Ergebnissen wider. So sehen 56 Prozent aller Befragten relative bilanzielle Vorteile im New Business Building, da sie Investitionen in neue Geschäftsfelder gegenüber Investitionen in externe Startups als weniger riskant bewerten. Zeitgleich gehen 64 Prozent der befragten Investor:innen davon aus, dass Neugründungen von etablierten Unternehmen höhere Bewertungen erzielen als Gründungen eigenständiger Startups.

Konkurrenz bei “Everything-as-a-Service” und KI- und Daten-Plattformen

Konkurrenz gibt es vor allem für Startups in bestimmten Branchen bzw. mit spezifischen Geschäftsmodellen. Mehr als jede:r dritte befragte CEO weltweit plant in den nächsten fünf Jahren entweder “Everything-as-a-Service”-Geschäftsmodelle (35 Prozent) oder Plattformen für Datenanalysen und KI (36 Prozent) aufzubauen. Auf Platz drei steht die Entwicklung neuer physischer Produkte (einschließlich Hardware). Europas CEOs setzen am stärksten auf Businesses mit Nachhaltigkeitsfokus (43 Prozent) – deutlich mehr als Entscheider:innen aus Nordamerika (29 Prozent) oder Asien (26 Prozent).

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(c) Josepha - Silvan Weder (l.) und Joseph Gitterle von Josepha.

User:innen zu generieren, gehört zu den härtesten Tasks von Gründer:innen. Und ist sehr oft mit hohen Kosten, Marketingmaßnahmen und gezielten Kampagnen verbunden, die wiederum auch Kapital verschlingen. Bei Josepha, einer Schweizer Shopping-Plattform mit einem österreichischen Co-Founder, hat das anders funktioniert.

Josef Gitterle ist in Tirol aufgewachsen und hat dort das Gymnasium Landeck besucht. Für sein Wirtschaftsstudium ging er an die Universität in St. Gallen, wo er seinen Bachelor und später seinen Master in “Banking & Finance” absolvierte.

Grundstein für Josepha im Inkubator gelegt

Während des Studiums haben er und sein damaliger Mitbewohner den “Premium Furniture Webshop” aufgebaut. Dann lernte er Ende 2022 Silvan Weder kennen. Weder brachte jahrelange Forschungserfahrung im Bereich Künstlicher Intelligenz an der ETH Zürich aus seiner Zeit bei Amazon, Meta und seinen Forschungs-Arbeiten mit, während der Tiroler mit Erfahrung im stationären Handel und E-Commerce punkten konnte. Gemeinsam waren sie Teil des Schweizer Startup-Inkubators Talent Kick.

“Währenddessen haben wir diverse Ideen entwickelt und getestet. Der erste Prototyp entstand innerhalb eines Nachmittags, inspiriert von der Philosophie ‘do things that don’t scale'”, erinnert sich Gitterle. “Unsere ersten Nutzer konnten Produkt-URLs einfügen, woraufhin wir manuell alle relevanten Informationen recherchierten und per E-Mail zustellten. Obwohl es bis zu zehn Stunden dauerte, waren die Nutzer begeistert, was uns zeigte, dass enormer Bedarf besteht und wir ein konkretes Problem lösen. Über 1.092 manuelle Suchanfragen halfen uns, die Schwierigkeiten unserer Nutzer bei der Produktsuche genau zu verstehen und legten den Grundstein für Josepha. Im Mai 2024 haben wir die vollständige Plattform online gestellt.”

Josepha ist konkret dazu da, um, anstatt stundenlang durch das Internet zu klicken, alle relevanten Informationen zu jedem online erwerbbaren Produkt sofort zu erhalten. Darunter: Testberichte, Produktvideos, Alternativen und eine Liste von Shops mit Preisen, Lieferzeiten, Versandkosten und Verfügbarkeit. Dazu muss man den Link des Produktes in das Suchfeld der Plattform eingeben und man erhält die Ergebnisse durch eine KI, die im Hintergrund läuft.

Josepha-Founder sind Gegner von Meetings

Gitterle und Weder haben sich entschieden, in der Schweiz zu gründen, da sowohl sein als auch das berufliche Umfeld seines Partners dort stark verankert ist. “Silvan hat seinen PhD an der ETH Zürich gemacht, und die Nähe zu Top-Universitäten und technischen Talenten war für uns entscheidend. Innerhalb von Europa bietet die Schweiz ideale Voraussetzungen, um hochqualifizierte Fachkräfte für unsere Vision zu gewinnen”, erklärt der Tiroler.

Bei den Eidgenossen haben die beiden in den ersten vier Monaten 20.000 User:innen ohne bezahlte Werbung gewinnen können.

“Als Team sind wir unheimlich schnell. Schnell im Umsetzen, testen und evaluieren. Wir sind beide Gegner von Meetings und unser Fokus liegt auf dem Umsetzen. Ganz nach dem Motto: Action produces information” erklärt Gitterle. “Unser bisheriger User-Erfolg basiert auf einer organischen Social-Media-Strategie. Wir haben verschiedene Content-Formate und -Hooks auf TikTok und Instagram getestet und die erfolgreichsten Ansätze auf mehreren Accounts skaliert. Durch dauerhaftes Experimentieren und Optimieren konnten wir eine starke organische Reichweite aufbauen, ohne einen Cent in bezahlte Werbung zu investieren. Mit unserer Strategie generieren wir pro Woche über 500.000 Views auf Social Media.”

Die größte Herausforderung dabei war das Automatisieren von dem, was das Duo vorher in 1.092 Suchen manuell gemacht hat: die Aggregation und Bereinigung von Produktdaten über verschiedene Quellen hinweg.

“Das ist technisch sehr anspruchsvoll, wir konnten das aber bereits erfolgreich umsetzen”, so Gitterle weiter. “Überraschend einfach war die Validierung des Nutzerbedarfs: Bereits unser erster, rudimentärer Prototyp wurde stark nachgefragt, obwohl Nutzer:nnen lange auf ihre Ergebnisse warten mussten. Für uns war klar: Wenn wir die gleiche Erfahrung in Sekundenschnelle hinbekommen, verändert das das Shopping grundlegend.”

Leidenschaft liegt im Consumer-Bereich

Überraschend war für das Founder-Team auch der weit verbreitete Mythos, dass B2B-Unternehmen angeblich leichter aufzubauen seien. Zahlreiche erfahrene Wirtschaftsakteure und Investoren rieten den beiden immer wieder, ihre Technologie für eine B2B-Lösung zu nutzen.

“Aus eigener Erfahrung können wir die Erfolgswahrscheinlichkeit weder bestätigen noch widerlegen, aber eines ist für uns klar: Unsere Leidenschaft liegt im Consumer-Bereich. Als Gründerteam brennen wir dafür, das Shopping-Erlebnis für jeden Einzelnen mithilfe von Technologie neu zu gestalten”, erklärt der Finanzexperte den Weg seines gebootstrappten Startups.

Zu den nächsten Zielen gehört der Ausbau der Produktberatung und die Einführung einer mobilen App, die die Nutzung von Josepha weiter vereinfachen soll. Mit dem Ziel, “Josepha zur führenden Shopping-Plattform in Europa und den USA auszubauen​.”

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