22.11.2019

Warum bei CorpLife die Mitarbeiter arbeiten gehen, obwohl der Chef ihnen frei gibt

Wie steht es um das Wechselspiel zwischen Arbeit und Freizeit? Mario Nowak, Gründer und CEO von CorpLife, erläutert die Wichtigkeit von Spaß im Büro und entkräftet Vorurteile gegenüber Millenials.
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Das Team von CorpLife beim Office Opening (c) CorpLife/facebook.com

„Spaß an der Arbeit“: Das ist die grundlegende Voraussetzung für eine ausgewogene Work-Life-Balance, wenn es nach Mario Nowak geht, dem Gründer und CEO von CorpLife. Diesen Maßstab habe er schon vor der Selbständigkeit an jeden Job angelegt. Und durchaus auch ein Arbeitsverhältnis beendet, weil es schlicht keinen Spaß machte: „Ich war Product Manager bei Toshiba. Und da habe ich gemerkt, dass ein gutes Gehalt nicht motiviert, wenn das Arbeitsklima schlecht ist, und man sich schon in der Früh, beim Betreten der Firma, unwohl fühlt.“ Einen Monat lang habe er es probiert – und dann gekündigt.

Wider das Klischee

Nun, als Arbeitgeber, ist der Spaß-Faktor bereits im Recruiting ein wichtiges Thema für Nowak: Die CorpLife-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter „müssen sich hier wohlfühlen“, das ist ihm wichtig. Weshalb zum Beispiel die Frage nach Hobbys im Bewerbungsgespräch eine hohe Bedeutung habe: Damit lässt sich herausfinden, wie jemand ins Team-Gefüge passt, und ob jemand privat Ausgleich zu dem Stress findet, den es zwangsläufig bei jeder beruflichen Betätigung gibt.

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Dass jüngere Mitarbeitende das Gewicht vor allem auf „Life“ und weniger auf „Work“ legen würden, könne Nowak – selbst auch erst 39 und seit knapp vier Jahren mit CorpLife selbständig – übrigens nicht nachvollziehen. Dieses Millennial-Klischee entspreche nicht seiner Wahrnehmung, im Gegenteil. Als Beispiel nennt er den Karfreitag im vergangenen April: Als auf Regierungsebene diskutiert wurde, ob der Karfreitag künftig ein Feiertag für alle sein könnte, machte Nowak kurzen Prozess und gab den Tag für CorpLife frei.

Team-Grillerei sticht langes Ausschlafen

Vereinbart wurde, dass der Chef sich in wirklich dringenden Fällen – mit denen er ohnehin nicht rechnete – melden würde, wenn er die Unterstützung eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin benötigt. Womit er nicht gerechnet hatte: Die Marketingabteilung rief kurzerhand für den Karfreitag eines der regelmäßigen Team-Events aus und lud zur „Grillerei“ auf die Firmen-Terrasse. Nicht wenige Mitarbeitende folgten der Einladung. Es wurde vormittags gearbeitet und zur Mittagsstunde wurde sich gemeinsam auf das verlängerte Osterwochenende eingestimmt. „Work“ und „Life“ tarierten einander an diesem Tag auf bestmögliche Weise aus.

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„Volles Committment“ auch in Teilzeit

Dennoch bestätigt Nowak: Beim Recruiting heraus zu bekommen, ob jemand ein zu starkes Gewicht auf die Waagschale „Life“ legt, ist schwierig. Teilzeit-Anstellungen sind bei CorpLife möglich, wenngleich der Gründer zugibt, dass für ihn persönlich das „volle Committment“ eines Mitarbeiters zum Unternehmen schon eine große Bedeutung habe. Andererseits konnte er in seinem Berufsleben auch erleben, „dass manch einer in 30 Stunden soviel leistet wie andere in 40 Stunden“.

Aus dem Video-Archiv: Mario Nowak, CorpLife, im Interview

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Die Dream-Gründer Shalev Hulio und Sebastian Kurz | (c) Dream
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Dream sorgt allerdings nicht nur wegen seines bekannten Co-Founders für Aufsehen. Bereits zum Start im Jahr 2022 sicherte sich das Startup ein Investment von 20 Millionen US-Dollar. Rund ein Jahr später folgte eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 34 Millionen US-Dollar.

Im Februar dieses Jahres erhielten Sebastian Kurz und Mitgründer Shalev Hulio, der frühere CEO der Spionagesoftware-Firma NSO, eine Kapitalzusage in Höhe von 100 Millionen US-Dollar. Die Runde wurde vom US-Investor Bain Capital angeführt. Damit erreichte Dream Security nur knapp drei Jahre nach seiner Gründung eine Unternehmensbewertung von 1,1 Milliarden US-Dollar und gehört damit offiziell zu den Unicorns. Schon bald eröffnet das israelische Unternehmen nun seinen ersten europäischen Standort – und zwar in Wien, der Heimatstadt von Sebastian Kurz.

Kurz hält 15 Prozent der Anteile

Neben den bestehenden Standorten in Abu Dhabi und Tel Aviv eröffnet Dream Security nun auch ein Büro in Wien – das Erste in Europa. Wie die Tageszeitung „Die Presse“ berichtet, werden von den insgesamt 200 Mitarbeitenden rund zehn in Wien arbeiten. Das Unternehmen betreut Kund:innen in Europa, Nahost und Südostasien – in Österreich gibt es bisher jedoch noch keine.

Vom Standort Wien aus sollen die europäischen Kunden betreut werden. Die Mitarbeiter:innen werden aber viel direkt bei den Kunden sein und auch remote arbeiten, erklärt ein Sprecher auf brutkasten-Anfrage. Die Wahl sei auch auf Wien gefallen, weil Kurz hier seinen Lebensmittelpunkt hat.

Dream Security wird von Co-Founder Shalev Hulio als CEO geführt. Zuvor war er übrigens CEO der israelischen NSO Group, die mit ihrer Spionage-Software Pegasus vor einigen Jahren für einen internationalen Skandal sorgte. Der dritte im Bunde ist Gil Dolev – CTO von Dream. Der Altkanzler trägt im Unternehmen die Bezeichnung “President” und hält derzeit rund 15 Prozent der Unternehmensanteile. 

Eröffnung: Ende April

Offiziell eröffnet werden soll der Standort Ende April. Laut „Die Presse“ verschickte man bereits Einladungen zur Feier – gefeiert wird in der Hannelore-Bar in Wien.

Der Sitz des Wien-Standorts von Dream ist an einer bereits bekannten Adresse: in der Fichtegasse im ersten Wiener Gemeindebezirk, wo auch Kurz‘ SK Management GmbH beheimatet ist. Der Exkanzler ist als ehemaliger Politiker nicht alleine an der Adresse. Unter anderem sind dort auch Elisabeth Köstingers PR-Unternehmen „e+ ventures GmbH“, Bernhard Bonellis Finanz- und Versicherungsdienstleistungs-Unternehmen und Gernot Blümel mit seiner „GT3 Wien Management GmbH“ einquartiert.

Gründungsaktivitäten von Kurz

Es ist allgemein bekannt, dass österreichische Ex-Politiker:innen sich nach ihrer Amtszeit gerne in Richtung Privatwirtschaft umorientieren. Sebastian Kurz ist dafür ein gutes Beispiel. Nachdem er sich nach vier Jahren aus der Politik zurückgezogen hatte, gründete er Anfang 2022 das Beratungs- und Beteiligungsunternehmen SK Management. Im September 2022 gründete er daraufhin gemeinsam mit Alexander Schütz die AS²K Beteiligungs GmbH. Erst 2024 nahm die Gründungsaktivitäten dann wieder Fahrt auf. Gemeinsam mit Emanuel Fussenegger und Markus Friesacher gründete Kurz die KFF Vision Green GmbH. Alle drei Unternehmen werden nicht als Startups klassifiziert. 

Außerdem investierte der Ex-Bundeskanzler in die Grazer Firma medaia GmbH und war bis Mitte 2024 mit zwei Prozent beteiligt. Uninvestiert bleibt Kurz nach seinem Ausstieg aus medaia nicht: Schließlich hält er über seine AS²K Beteiligungs GmbH 5,09 Prozent an der Wiener HeldYn CARE GmbH. 

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